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Nachricht vom 04.03.2021    

Bund fördert mit über rund vier Millionen Euro Fahrradbrücke bei Etzbach

Der Landkreis Altenkirchen hat einen Bewilligungsbescheid über rund vier Millionen Euro für sein Fördervorhaben „Lückenschluss des Siegradweges bei Etzbach“ vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erhalten.

Freuen sich auf den Lückenschluss am Siegradweg: (von links) Landrat Dr. Peter Enders, Etzbachs Ortsbürgermeister Ulf Langenbach, Industriepark-Geschäftsführer Edgar Peters, Berno Neuhoff, Bürgermeister der Stadt- und Verbandsgemeinde Wissen, Dietmar Henrich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hamm, und Stefan Glässner, zuständiger Mitarbeiter der Regionalentwicklung des Kreises. (Foto: Kreisverwaltung)

Altenkirchen/Etzbach. Der Landkreis Altenkirchen hat einen Bewilligungsbescheid über rund vier Millionen Euro für sein Fördervorhaben „Lückenschluss des Siegradweges bei Etzbach“ vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erhalten. Mit der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland unterstützt das die Planung und Umsetzung von modellhaften Hoch- und Tiefbaumaßnahmen, die die weitere Entwicklung des Radverkehrs fördern bzw. eine nachhaltige Mobilität durch den Radverkehr sichern. Das Fördervorhaben, welches durch den Projektträger Bundesamt für Güterverkehr betreut wird, erhält eine Förderquote von 100 Prozent und hat eine Laufzeit bis Ende 2024. Dahinter verbirgt sich der Bau einer Brücke über die Sieg im Bereich des Industrieparks Etzbach – der lang ersehnte Lückenschluss des Siegradweges.

Landrat: Bedeutender Schritt
Für den gesamten Streckenabschnitt zwischen dem Fürthener Ortsteil Oppertsau und dem Wissener Stadtteil Pirzenthal übernahm der Landkreis Altenkirchen die Baulastträgerschaft 2013 von den Ortsgemeinden Etzbach und Bitzen. Mit dem Förderbescheid gibt es nun die Perspektive, dass dieser für die Durchgängigkeit des Siegradwegs bedeutende Lückenschluss mittelfristig umgesetzt wird. „Der Siegradweg mit seiner überregionalen Funktion im deutschlandweiten Fernradwegenetz spielt in unserer touristischen Entwicklungsstrategie eine wichtige Rolle. Mit der Förderung für den Lückenschluss bei Etzbach kommen wir der Fertigstellung des Siegradweges nun einen bedeutenden Schritt näher“, freut sich Landrat Dr. Peter Enders über den Bewilligungsbescheid. Kreisbeigeordneter Gerd Dittmann erinnert an die langjährigen Überlegungen und Planungen für eine Siegquerung. Mit dem Landrat ist er sich einig, „dass der Rad- und Wandertourismus in der Region erkennbar profitieren wird.“ Gleiches gelte für Alltagsradlerinnen und -radler.

Kompletter Abschnitt wird gefördert
Im September 2019 hat der Kreis eine erste Interessensbekundung für die Förderung einer Siegquerung bei Etzbach im Rahmen des Förderprogramms „Innovative Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur eingereicht. Ausschlaggebend für die Förderung sind einige innovative Lösungsansätze, die aufgrund der komplexen naturschutzfachlichen Gemengelage in der Überschwemmungsaue notwendig sind. So gilt es, die Belange des Natur- und Wasserschutzes zu berücksichtigen und gleichzeitig die landschaftlich attraktive Siegaue für Radfahrer erlebbar zu machen. Die derzeit inoffizielle Routenführung über Bitzen-Dünebusch, die bereits relativ stark frequentiert wird, ist aufgrund der schlechten Wegequalität sowie dem großen zu überwindenden Höhenunterschied mit bis zu 15 Prozent Steigung für einen familienfreundlichen Siegradweg als Teil der Mittellandroute D4 gänzlich ungeeignet. Die Mittellandroute ist eine von zwölf Deutschlandrouten und verläuft über 1.045 Kilometer von Aachen bis ins Dreiländereck bei Zittau, südlich von Görlitz.



Brückenkonstruktion soll ins Landschaftsbild passen
Bei einem Termin vor Ort erläuterte der zuständige Mitarbeiter der Regionalentwicklung des Kreises, Stefan Glässner, dem Landrat sowie den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden Hamm und Wissen, Dietmar Henrich und Berno Neuhoff, dem Etzbacher Ortsbürgermeister Ulf Langenbach und Industriepark-Geschäftsführer Edgar Peters das Vorhaben: Die derzeitige Planung des Abschnitts sieht vor, dass der Radweg von Westen auf der Kreisstraße K60 (Rother Straße) bis zur Unterführung unter der Bahnbrücke verlaufen soll. Der weitere Weg ist an der Oberkante der Böschung des Industrieparks Etzbach geplant. Um außerhalb des FFH-Gebiets „Sieg“ zu bleiben, soll der Radweg durch die Anbringung von Stützwinkeln direkt an der steilen Böschung des Industrieparks Etzbachs geführt werden. Oberhalb der Einmündung des Holperbachs ist die Siegquerung per Brücke geplant. Die Brückenkonstruktion soll sich so in die Landschaft einfügen, dass diese nur einen geringen Eingriff in den Naturhaushalt sowie das Landschaftsbild darstellt und dabei gleichzeitig das Abflussprofil des Flusses nicht beeinträchtigt. Der östliche Teil der Wegetrasse nach der Siegquerung soll auf der Wegeparzelle der Gemeinde und teilweise auf dem bestehenden Wirtschaftsweg verlaufen. Die Querung des Holperbachs Richtung Pirzenthal soll per fahrradtauglicher Furt erfolgen.

Projekt hat beim Kreis hohe Priorität
Nach Erstellung der endgültigen Genehmigungsunterlagen wird der Kreis die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens beantragen. „Im Rahmen des Verfahrens können durchaus Anpassungen an die Planung notwendig werden, wodurch es zu Verzögerungen bei dem bis Ende 2024 geplanten Zeitplan kommen kann“, erklärte Stefan Glässner. „Mit der gesicherten Finanzierung des Vorhabens ist aber ein wichtiger Meilenstein erreicht worden. Die Kreisverwaltung wird das Projekt mit hoher Priorität vorantreiben“ so Landrat Enders abschließend. (PM)


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