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Nachricht vom 26.10.2010    

I Colori Della Vita - Die Farben des Lebens

Bilder, Fresken und Skulpturen von Giovanni Vetere werden ab 1. November im Alten Zollhaus in Wissen gezeigt. Es sind die Stationen seines Lebens und seines künstlerischen Wirkens, die gezeigt werden. "I Colori Della Vita - Die Farben des Lebens" lautet der Titel der Ausstellung zum 70. Geburtstag des Künstlers, der eng mit der Region entlang der Sieg verbunden ist.

Giovanni Vetere wird 70 Jahre alt - Zur Ausstellungseröffnung kommt er nach Wissen. Repros: Helga Wienand

Wissen. Darauf darf man sich freuen: Am Montag, 1. November, um 19 Uhr wird im Alten Zollhaus in Wissen eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Giovanni Vetere eröffnet. Anlass ist der 70. Geburtstag des Malers und Bildhauers, der mit seiner besonderen Kunst einmal in Wissen begann.
Giovanni Vetere ist heute weltberühmt, seine Werke hängen in Museen und Galerien in allen großen Metropolen dieser Erde. Im Alten Zollhaus werden die Gäste einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens sehen können. Die „Wissener eigenART“ lädt zur Ausstellung ein.
Giovanni Vetere und die Stadt Wissen, die Region entlang der Sieg, spielen eine bedeutende Rolle im Leben des Künstlers. Seine Wurzeln liegen im kleinen süditalienischen Dorf Strongoli, wo er am 3. Dezember 1940 zur Welt kommt. Die Eltern sind Kleinbauern und leben in bescheidenen Verhältnissen, wo jedes Familienmitglied seinen Beitrag leisten muss. Im Alter von fünf Jahren beginnt für den kleinen Giovanni die Landarbeit, Schulbildung wird durch die harte Schule des Lebens ersetzt. Seine Liebe zur Natur und seine Beobachtungsgabe, seine Disziplin und Willenskraft haben hier ihre Wurzeln.
Als 17-jähriger verlässt Vetere die dörfliche Enge Kalabriens und geht nach Turin. 1961 lockt ein Arbeitsvertrag nach Deutschland, er beginnt in Bonn/Niederdollendorf als Fabrikarbeiter. Sein Weg führt ihn siegaufwärts, Stationen sind Au, Wissen und Betzdorf. Der Fluss und die Region begleiten fortan sein Leben. Hier lernt er seine Frau Brigitte kennen, aber er erfährt auch einen schweren Schicksalsschlag, der sein Leben verändert. Ein Autounfall im Jahr 1965, den er schwerverletzt überlebt - ein Freund stirbt - bewirkt den inneren Wandel. Monatelang liegt er im Altenkirchener Krankenhaus, er beginnt zu lernen und vor allem die deutsche Sprache zu verbessern. In der Rekonvaleszenz entstehen erste Arbeiten mit Ton, es sind die ersten Skulpturen Veteres.
Es folgt die Hochzeit mit Brigitte. 1968 zieht das Ehepaar nach Troisdorf. Dort arbeitet Vetere in einer Chemiefabrik. 1971 kommt Tochter Carmen Clea zur Welt. Ein Wasserfarbmalkasten, den die Tochter geschenkt bekommt, wird zur Initialzündung. Vetere malt Bilder für seine kleine Tochter, Ehefrau Brigitte erkennt das Talent ihres Mannes und unterstützt ihn, dieses Talent auszubauen. Giovanni Vetere schlägt den schwierigen Weg zur Kunst ein. Als Autodidakt beginnt er, sich mit Kunstgeschichte, mit der aktuellen Kunst und seiner eigenen Kunst intensiv zu beschäftigen. Bereits 1973 ermöglicht die Stadt Troisdorf dem bis dahin unbekannten Künstler eine Ausstellung. Das Ehepaar Vetere gründet in Troisdorf 1975 eine eigene Galerie, die bis 1989 für Künstler ein unabhängiges Forum bietet. Das bildhauerische Arbeiten wird nach einem Unfall 1979 für lange Zeit unmöglich. In jener Zeit entwickelt Vetere seine Fresko-Technik und findet seinen eigenen unverwechselbaren Stil. Es entstehen die Werke, die ihn berühmt machen.
Die Malerei wird mit einem plastischen Moment kombiniert, am Anfang standen Sand und Farbe als Material im Mittelpunkt. Die berühmten runden Gesichter, oft reduziert auf das Wesentliche, auf Augen und Münder, sprechen eine besondere Sprache. Die Fresken Veteres erzählen Geschichten und sie zeigen die Verbundenheit Mensch und Natur sowie die Kreisläufe des Lebens.
Seit 1989 lebt Vetere in Eitorf, die Villa Keysers mit der dazugehörigen ehemaligen Zigarrenfabrik wird die Heimat. In dem weitläufigen Gelände entsteht ein Skulpturenpark, der jeden Besucher fesselt und mit unvergesslichen Eindrücken entlässt.
Seit nunmehr 30 Jahren blickt Giovanni Vetere auf ein Kunstschaffen zurück, mit unzähligen Ausstellungen im In- und Ausland.



"I Colori Della Vita - Die Farben des Lebens" - die Ausstellung wird mit der Vernissage am 1. November, um 19 Uhr im Alten Zollhaus eröffnet, zu der Vetere anwesend sein wird. Geöffnet ist die Ausstellung jeweils freitags von 16 bis 20 Uhr, samstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. (Helga Wienand)



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