Buchtipp: „Engel tragen Gummistiefel“ von Doris Manroth
Von Helmi Tischler-Venter
Die Autorin wohnt in der Verbandsgemeinde Asbach. Ihr Roman spielt in Köln und in einem fiktiven Dorf am Rhein. Es geht um drei Frauen-Genrationen namens Engel.
Dierdorf/Windhagen. Der Roman ist voller Liebe: der unerwarteten Liebe der alleinerziehenden Protagonistin Maxie zu Matthias, der zur See fährt und der späten Liebe ihrer Mutter, der Witwe Rosie Engel zu einem charmanten englischen Hotelier. Sogar Maxies kleine Tochter Ida weiß schon genau, wen sie einmal heiraten wird. Dann spielt noch die harmonische Liebe von Maxies Chef Oliver zu Jacques, Maxies stets hilfsbereitem Freund und Nachbarn, eine große Rolle.
Zu Maxies roten Locken passen ihr feuriges Temperament, ihre pulsierenden Aktivitäten und das Bestreben alles allein zu schaffen. Das bewirkt in ihrer Umwelt oft Kopfschütteln. Kapitel 1 startet mit einer Maxie-typischen Szene: „Was soll das heißen, du hast keine Zeit?“ Kraftlos ließ er die Hand mit der Weinflasche sinken. „Hast du meine Nachricht denn nicht bekommen? Ich gehe heute Abend ins Brauhaus!“ Mit ein paar Wollsocken in der Hand winkte sie Jacques herein und schloss die Terrassentür schnell hinter ihm, damit nicht noch mehr eiskalte Luft über ihre nackten Füße strömte.
In Kapitel 2 wird Mutter Rosie vorgestellt: „Rosie zog langsam die Füße aus den Gummistiefeln. Wie immer zu spät, denn die kleine Straße aus Lehmklumpen und Steinchen führte von der Hoftür über den gefliesten Boden bis in die Küche. Sie nahm die Gartenschere aus der Hosentasche, reinigte sie am Waschbecken und ließ noch ein bisschen länger warmes Wasser über die Hände fließen. Februar war eindeutig zu kalt für Gartenarbeit, aber der Apfelbaum hatte dringend einen Rückschnitt gebraucht.“
Freundschaft, Wein, gutes Essen, Karneval und die Gemeinheiten der üblen Expartner halten die Handlung in Schwung. Hinzu kommen anschaulich und zutreffend geschilderte dörfliche Intrigen, die, kombiniert mit ländlicher Idylle und starkem Heimatgefühl, für die gummibestiefelten Engel-Frauen ein gewaltiges Gefühlskonglomerat spinnen. Die ganzen Lebensläufe und Beziehungsgefüge werden erst im Verlauf der Handlung aufgedröselt.
Da der Engländer Maxies Mutter in die Cotswolds entführt, hat jeder, der diese bezaubernde Landschaft kennt, sofort einen Rosamunde Pilcher Schmachtfilm vor dem inneren Auge. Genauso dramatisch und emotional ist das Buch gestaltet, die Autorin bezeichnet ihren Debutroman treffend als „Frauenbuch“. Es ist unterhaltsam und spannend zu lesen, aber das Happy End ist trotz aller literarischen Spitzkehren sehr vorhersehbar.
Das Taschenbuch ist erschienen bei TWENTYSIX - der Self-Publihing-Verlag, ISBN 978-3-7407-6869-0.
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htv
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