Zustand der L 289: Selbach geht in die nächste Eskalationsstufe
Ein ganz neues Kapitel wird in der Ortsgemeinde Selbach aufgeschlagen: Nach jahrzehnte-langem Stillstand beim Straßenausbau sollen bis 2030 nun drei Straßen ausgebaut werden. Dafür gab der Ortsgemeinderat grünes Licht. Eine weitere dringliche Baustelle bewegt den Ort: Am Mittwoch, 10. März, trifft sich der Bauausschuss zur Ortsbesichtigung der ins "Gespräch" gekommenen L 289 und geht dahingehend in die nächste Eskalationsstufe.
Selbach/Wisserland. Nach einem offenen Brief an Dr. Volker Wissing zum desolaten und schon lange nicht mehr verkehrssicheren Zustand der L289 von Ortsteil Selbach/Brunken und Kirchseifen nach Wissen geht die Ortsgemeinde Selbach nun in die nächste Eskalationsstufe, berichtet Ortsbürgermeister Matthias Grohs auf der Sitzung des Gemeinderates am Montag, 8. März.
Denn der Streckenabschnitt, der eine wichtige Verbindungsader im Wisserland über die beiden Kreisgrenzen (WW und AK) hinweg darstellt, wurde trotz des schlimmen Zustandes auch bisher nicht im Investitionsplan bis 2023 aufgenommen, was nicht nur für die Selbacher einen wahren „Aufreger“ darstellt. Am Mittwoch (10. März, 17 Uhr, Treffpunkt: Einfahrt zum Sportplatz Kirchseifen) findet eine Vor-Ort-Beurteilung des Bauausschusses statt, an dem auch Verbandsgemeindebürgermeister Berno Neuhoff teilnehmen wird. Alle Bürger sind unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen herzlich eingeladen, um die Dringlichkeit in dieser verkehrsgefährdenden Angelegenheit zu demonstrieren.
„Wir bauen bis 2030 drei Straßen aus“
Nachdem jahrzehntelang in Selbach in Sachen Straßenausbau nicht viel passiert ist, nahm der Ortsgemeinderat gleich drei Straßen in das Straßenausbauprogramm auf und folgte damit der Empfehlung des Bau- und Liegenschaftenausschusses, die Tannenstraße in Brunken, sowie die Schul- und die Görsbachstraße in Selbach bis 2030 zu erneuern.
Die ambitionierten Zeitschiene, die bis Juni eine Fertigstellung der erforderlichen Planungen vorsieht, damit entsprechend der Investitionsantrag gestellt werden kann, um notwendige Fördermittel vom Land zu erhalten, war einer der Gründe, die Sitzung am Montag in Pandemiezeiten unter strengsten Sicherheitsauflagen stattfinden zu lassen.
Im Hinblick auf den Mehrwert für die Allgemeinheit und zur Verbesserung der Infrastruktur entschied der Rat sich einstimmig und ganz bewusst zur Priorisierung der Tannenstraße. In Verbindung mit der Sanierung der K130 habe man im ersten Schritt dann eine „viele Kilometer vernünftige Straße“, so Ortsbürgermeister Matthias Grohs. Für die K130 fand Ende Februar eine Baugrunduntersuchung statt. Die Umsetzung der Maßnahme ist noch in diesem Jahr geplant.
Die Schul- und die Görsbachstraße, als „eine“ Baumaßnahme in die Planungen aufgenommen, sollen ebenfalls bis 2030 abgewickelt werden. Das Gesamtvolumen der drei Straßen wird sich grob geschätzt auf etwa 2,4 Mio. Euro belaufen. Ziel, so Grohs, sei ein Baubeginn in der Tannenstraße im Frühjahr 2023. Die Abrechnung für die Anlieger wird mit den wiederkehrenden Straßenausbaubeiträgen (WKB) im „zu stemmenden“ Rahmen für die Anlieger bleiben.
Berno Neuhoff, Bürgermeister der Verbandsgemeinde und der Stadt Wissen, der als Gast und Protokollführer an der Sitzung teilnahm, hob hervor, dass auch in diesen Zeiten Sitzungen wie diese Sinn machten und Demokratie vom Mitmachen lebe. Er lobte die Entschlossenheit eines der jüngsten Gemeinderates, wie Selbach ihn im Kreis Altenkirchen darstelle. Auf einen gemeinsamen Bürgerdialog nach der Pandemie in Selbach freue er sich schon jetzt. Matthias Grohs wertet die gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ als Zeichen großer Unterstützung seitens Neuhoff und der Verwaltung für die Ortsgemeinde Selbach.
Neben den Themen zu Straßenausbauprogrammen wurden weitere Punkte u.a. zum Haushaltsplan und zur Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes beleuchtet. Informationen hierzu folgen. (KathaBe)
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