„Tag rheinischer Presbyterien“ in diesem Jahr nur digital
Rund 140 Frauen und Männer gestalten im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen aktiv leitend das Leben ihrer Kirchengemeinde. Gewählt wurden sie als "Presbyter" noch kurz vor dem ersten Corona-Lockdown Anfang März 2020. Viele von ihnen starteten in ihr neues Leitungsamt unter höchst ungewohnten Bedingungen.
Kreis Altenkirchen. Zumeist erfolgte schon ihre „Verpflichtung“, die ansonsten in einem Gemeindegottesdienst geschieht, nur per brieflicher Zustimmung. Sitzungen gab es vielerorts für lange Monate nur per Telefon, Umlaufbeschlüsse und Video-Schalte; getagt wurde vereinzelt im Freien und immer mit viel Abstand. Keinem Presbyterium war ein üblicher Kennenlern-Prozess gegönnt. Stattdessen warteten direkt viele Aufgaben, die nie zuvor ein Presbyterium einer Kirchengemeinde zu bewältigen hatten auf schnelle Beschlüsse: Verzicht auf Gottesdienste, Alternativformen entwickeln, technische Voraussetzungen für digitales kirchliches Leben schaffen, Konfirmationen verschieben und viele andere unbekannte Neuerungen er- und bedenken.
Zum Start ins neue oder erneute Amt gehört normalerweise für die neuen Presbyterien der „Tag rheinischer Presbyterien“ auf Ebene der Landeskirche. Hier gibt es – neben dem örtlichen Eingewöhnungsprogramm - viel geistigen Zuspruch und zahlreiche Angebote zum Kennenlernen von Menschen und Strukturen. Pandemie-bedingt musste dieser Tag im Vorjahr ausfallen und wurde in dieses Frühjahr verschoben. Doch auch im Frühjahr 2021 sind keine Großveranstaltungen möglich und so wird es am kommenden Samstag, 13. März, den „Tag rheinischer Presbyterien“ erstmalig (und vielleicht auch einmalig) nur digital geben.
Fast 900 Presbyter aus dem gesamten Rheinland – darunter auch zahlreiche aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen - haben sich dazu angemeldet und können Fachreferate hören (Schwerpunktthema: Ehrenamt), und intern in verschiedenen Workshops mitarbeiten (mit Themen von geistlicher Leitung und Jugendpartizipation über größtmögliche Nachhaltigkeit in den Gemeinden bis zu Konfliktlösungs-Strategien bei Streitfällen in den Presbyterien).
Frei gestreamt und damit für alle Interessenten auf www.presbyteriumstag.ekir.de öffentlich zugänglich sind zudem ein Gottesdienst zum Auftakt um 10 Uhr, der Hauptvortrag um 11 Uhr und die abschließende Podiumsdiskussion um 14.15 Uhr.
Stichwort: Presbyterial-synodale Ordnung
Der Begriff der presbyterial-synodalen Ordnung beschreibt die Struktur der rheinischen Kirche: Die Kirchenleitung liegt nicht bei Einzelpersonen, sondern bei auf Zeit gewählten Gremien. Auf Gemeindeebene sind das die Presbyterien, auf Kirchenkreisebene die Kreissynoden aus Pfarrern, Pfarrerinnen, gewählten Abgeordneten und weiteren Mitgliedern sowie auf landeskirchlicher Ebene die Landessynode mit den Superintendenten und Superintendentinnen, gewählten Abgeordneten und weiteren Mitgliedern. (PM)
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