Freiwillige Feuerwehr informiert: Wie funktioniert das eigentlich mit der „112“?
Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Katzwinkel e.V. informiert in regelmäßigen Abständen über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr im Bereich des Brand- und Bevölkerungsschutzes. Ziel dabei ist es wichtige Hinweise zu geben, um den Alltag eines Jeden sicherer zu gestalten.
Katzwinkel. Im zweiten Teil geht es heute um die Integrierte Leitstelle und die Notrufnummer „112“. Wer und was steckt dahinter, was ist der Zweck und was sollten Sie hierüber wissen?
Wenn ich mich in einer nichtpolizeilichen Notsituation befinde ist in aller Regel den meisten die in Europa festgelegte und kostenfreie Notrufnummer „112“ bekannt. Je nachdem an welcher Stelle ich mich derzeit befinde (Mobiltelefon oder Festnetz) werde ich mit der für mich zuständigen Leitstelle verbunden. In der Verbandsgemeinde ist das die Leitstelle in Montabaur. Hier werden alle eingehenden Notrufe die mit der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr zu tun haben angenommen und verarbeitet. Aber wer nimmt den Anruf entgegen und was passiert hiermit?
Die Leitstelle in Montabaur
Die Leitstelle in Montabaur ist für den Notruf „112“ der Landkreise Altenkirchen, Neuwied, Rhein-Lahn-Kreis und den Westerwald zuständig. Sie ist 24 Stunden am Tag 365 Tage im Jahr besetzt, um jederzeit eine schnellstmögliche Bearbeitung der Notrufe zu gewährleisten. Die Disponentinnen und Disponenten der Integrierten Leitstelle Montabaur verfügen über eine Ausbildung des Rettungsdienstes (Notfallsanitäter) und des Brandschutzes (Gruppenführer Feuerwehr).
Was passiert bei den Anrufen?
Bei den Anrufen hat sich die Bearbeitung in den letzten Jahren an den technischen Gegebenheiten, vor allem der Nutzung von mobilen Endgeräten, angepasst. Vor einigen Jahren wurde man in den bekannten 5 W-Fragen geschult falls es mal dazu kommt, dass man die 112 anrufen muss. Heute wird der Notruf durch die Leitstelle wie folgt geführt:
1. Wo genau ist der Notfallort?
2. Wie lautet die Rückrufnummer?
(Für evtl. Rückfragen oder beispielsweise eine Ersatznummer falls der Handy Akku erschöpft sein sollte)
3. Name des Anrufers
4. Was ist genau passiert? (Der Mitarbeiter fragt jetzt sowohl den medizinischen und / oder Feuerwehrtechnischen Teil ab umso die entsprechenden Kräfte zu entsenden.)
Was passiert nach der Alarmierung?
Wenn Sie einen Notruf abgesetzt haben kommt natürlich nicht der Kollege mit dem Sie telefoniert haben. Alleine aufgrund der Entfernung würde dies keine zeitnahe Hilfe bieten. Die Leitstelle ist in Ihrem gesamten Zuständigkeitsbereich und auch darüber hinaus (Grenzbereiche) in der Lage die entsprechenden Einsatzkräfte von ihrem zentralen Ort zu alarmieren. Zu diesen gehören dann die bekannten Kameraden der Rettungsdienste und die Freiwilligen Feuerwehren aus den heimischen Gemeinden, die über eine gute Ausbildung und entsprechende Ortskenntnis verfügen.
„Notruf 112“
Der Notruf „112“ ist ausschließlich für akut lebensbedrohliche Verletzungen oder Situationen in denen schnellstmöglich durch einen Notarzt, Rettungsdienst und / oder Feuerwehr geholfen werden muss. Auch wenn der Rettungsdienst jederzeit helfen kann, ist es hier nicht die Kernaufgabe kleinere Verletzungen, die nicht Lebensbedrohlich sind zu versorgen oder Fahrten zum Arzt oder Krankenhaus zu leisten.
Bei aktuellen Handymodellen hat die Leitstelle die Möglichkeit über das sogenannte AML Protokoll den Anrufer zu orten und so, zum Beispiel bei Wanderunfällen oder Verkehrsunfällen, die genaue Position des Anrufers auf bis zu 10 Meter genau herauszubekommen. Außerdem besteht auch die Möglichkeit den sogenannten eCall der neueren Fahrzeuge auszuwerten und hier direkt die Position und Daten zu den Fahrzeugen (Fahrtrichtung, Antrieb etc.) abzurufen.
„Der ärztliche Bereitschaftsdienst 116 117“
Sie benötigen Hilfe zum Beispiel von Ihrem Hausarzt, aber die Praxis ist geschlossen?! Hier können Sie auf den ärztlichen Bereitschaftsdienst zurückgreifen. Diesen erreichen Sie ebenfalls jederzeit (24 Stunden Bereitschaft) und ein kompetenter Ansprechpartner der Ihnen in Ihrer Situation helfen kann steht zur Verfügung. Die Bereitschaftsdienstpraxen haben nachts, am Wochenende und an Feiertagen geöffnet. Die nächsten Bereitschaftsdienstpraxen befinden sich am DRK Krankenhaus in Kirchen und Altenkirchen. Bei Bedarf kann durch die Praxis auch ein Arzt für einen Hausbesuch entsendet werden.
Die 19222?
Bei der 19222 handelt es sich um die Servicerufnummer des DRK für Krankentransporte. Bei allen nicht lebensbedrohlichen Situationen in denen ein Krankentransport benötigt wird, sollte diese Rufnummer verwendet werden. Für Transporte zum Krankenhaus, einer Arztpraxis oder Dialyse etc.. Die Koordinierung der Krankentransporte läuft über die Leitstelle Montabaur, die geplanten Fahrten werden entsprechend disponiert. Hierbei wird die Fahrt unter medizinischer Betreuung bzw. unter Nutzung von medizinischer Ausstattung durchgeführt. Sollten Sie einen Krankentransport benötigen, bestellen Sie diesen so früh wie möglich über die 19222.
Haben Sie noch Fragen zum Thema Feuerwehr, Brandschutz, Rettungswesen und Katastrophenschutz so schicken Sie eine Mail an: FVFFKatzwinkel@web.de (PM)
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