Corona-Schnelltestzentrum in Kirchen eröffnet
Von Daniel-David Pirker
Seit dieser Woche kann sich jeder kostenlos testen lassen. Nun wurde offiziell auch das Corona-Schnelltestzentrum auf dem Kirchener Parkdeck eröffnet. Die Verantwortlichen hoben vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten hervor - und gaben wichtige Infos für Testwillige.
Kirchen. Vor den grauen Containern stehen am Donnerstagnachmittag (11. März) bereits zahlreiche Testwillige. Gleich wird offiziell das Testzentrum auf dem Parkdeck vor dem Kirchener Rathaus eröffnet. Einer der Wartenden sagt dem AK-Kurier, dass er den Schnelltest-Vorgang einfach Mal testen wollte und Zeit gehabt hätte. In der Schlange steht auch eine Friseurin, die auf Nummer sicher gehen möchte vor dem Kundenkontakt.
Die junge Frau hat sich auch ein bisschen auf gut Glück zum Parkdeck aufgemacht. Noch sei die Informationslage etwas unzureichend. Der Leiter des rheinland-pfälzischen Projekts „Testen für alle“ kann auf dem Pressetermin vor Ort gute Nachrichten verkünden. So wurde die Info-Website mittlerweile ergänzt, erklärt Detlef Placzek, der auch Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz ist.
Über corona.rlp.de/de/testen kann sich der Besucher nun unkompliziert Teststellen bis auf einzelne Orte heruntergebrochen ausgeben lassen über ein Suchformular. Mit Stand Donnerstagnachmittag schien die ausgegebene Liste für den Kreis Altenkirchen allerdings noch nicht komplett, wie eine Überprüfung des AK-Kuriers ergab. So wird beispielsweise das DRK-Krankenhaus Kirchen (zu dem das Testzentrum auf dem Parkdeck gehört) nicht gelistet, das DRK-Krankenhaus Altenkirchen allerdings schon, obwohl es erst kommende Woche als Schnelltestzentrum starten soll, wie Landrat Enders bei dem Pressetermin erklärte („Ruckelt noch ein bisschen auf den höheren Ebenen.“).
Auch weitere Infos zu kostenlosen Corona-Schnelltests sind auf der Seite pointiert abrufbar. Der Testvorgang selbst ist recht unkompliziert, wie von den offiziellen Vertretern, darunter auch Landesgesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), auf dem Pressetermin erläutert wird. Ganz wichtig: Man muss keine Corona-Symptome aufweisen, um sich schnell-testen lassen zu dürfen.
Man stellt sich im Fall der Kirchener Einrichtung ohne Termin vor den Containern an, wird nach einer gewissen Wartezeit hereingebeten, meldet sich an (Personalausweis nötig) und lässt sich schließlich testen – laut Ministerin handelt es sich um die angenehmere Variante, bei der für den Abstrich nicht ganz so tief in den Nasenbereich vorgedrungen werden muss. Nach 15 bis 20 Minuten liegt bereits das Ergebnis vor und man bekommt eine Bescheinigung ausgestellt. Sollte der Test positiv ausfallen, wird es etwas komplizierter. Dann muss man sich einem PCR-Test unterziehen, der finale Gewissheit bringen soll. Außerdem wird das Gesundheitsamt informiert.
Landrat Dr. Peter Enders hat große Hoffnung in die Schnell-Testangebote, sagt er auf dem Pressetermin. Zwar seien die Impfungen das „A und O“ im Kampf gegen die Pandemie und es könne sein, dass die Schnelltests anfangs sogar zu höheren Fallzahlen führen könnten. Aber grundsätzlich bezeichnet er das Verfahren als „Prophylaxe pur“.
Ähnlich äußerte sich Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Die Schnell-Testungen seien ein wichtiger Baustein, um frühzeitig Infektionsketten zu durchbrechen. Die Teilnehmer der offiziellen Eröffnung, darunter auch der Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach (CDU), hoben allesamt die effektive Zusammenarbeit zwischen den diversen Verantwortlichen und politischen Ebenen hervor. Kirchens Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen (SPD) dankte etwa ausdrücklich dem anwesenden kaufmännischen Direkter des Kirchener Krankenhauses, Nikki Billig, für die Zusammenarbeit oder dem Bauhof und der Feuerwehr, die logistische Hilfe bei der Vorbereitung des Schnell-Testzentrum leistete.
Für den Betrieb werden außerdem Soldaten eingesetzt – eine wichtige Hilfe den Worten von Landrat Enders nach: „Ohne die Bundeswehr könnten wir das nicht händeln.“ Insgesamt haben in Rheinland-Pfalz aktuell 350 Teststellen ihre Arbeit aufgenommen, wie Projektleiter Placzek verdeutlicht. Er spricht von einem „Kraftakt“, den man innerhalb kurzer Zeit bewältigt habe. Rund 470.000 Testkits stünden in einem ersten Schritt zur Verfügung. Ab Montag gebe es Nachschub über ein neues Bestellverfahren.
Bei den momentan auf der Info-Website des Landes gelisteten neun Teststellen wird es aller Wahrscheinlichkeit nicht bleiben. Einrichtungen, die Schnell-Tests anbieten wollen, können sich hier registrieren.
Teststellen, die bereits am Programm für Schulen, Kitas und Hilfeeinrichtungen zur Erziehung teilgenommen haben, müssen sich nicht erneut registrieren. Diese senden bitte eine Mail an folgende Adresse mit der Bitte um Aufnahme in das Programm „Testen für alle“: covid19-support(at)lsjv.rlp.de. (ddp)
Öffnungszeiten des Corona-Schnelltestzentrums Kirchen (Parkdeck der Stadt Kirchen, Lindenstraße): montags bis freitags jeweils von 8 bis 16 Uhr.
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