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Nachricht vom 26.03.2021 |
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Region |
Wilde Müllhalde im Revier Oberbirkholz – mit Hinweisen auf eventuelle Täter |
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Innerhalb von drei Wochen wurde im Revier Oberbirkholz (Hatzfeldt-Wildenburg´sche Forstverwaltung) schon zum zweiten Mal illegal Müll entsorgt. Der in der Zeit zwischen 19. und 21. März erfolgte Umweltfrevel weist allerdings einige Besonderheiten auf, die eventuell auf die Verursacher hinweisen könnten. |
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Birken-Honigsessen/Region. Immer wieder wird illegal entsorgter Müll in großen Mengen in Wald und Flur entdeckt. Ein erneuter Fall wurde am Montag (22. März) im Forstrevier Oberbirkholz von Revierförster Thomas Boschen festgestellt. Und das nun schon zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen und nur wenige Meter voneinander entfernt. Auf einen Wirtschaftsweg, der von der K68 (Wissen/Morsbach) zur Geyersecke unterhalb von Birken-Honigsessen führt, kann das Ausmaß an rücksichtslosem Verhalten gegenüber Mensch und Natur zur Zeit noch begutachtet werden.
„Hier scheint jemand zu renovieren“, stellt Revierförster Boschen recht gefasst fest. Neben Bauschutt, Schrankwänden und alten Teppichen findet man beschriftete Umzugskartons, lackierte Pressholz-Platten, einen Motorradhelm, Dachgepäckträger und um das Maß voll zu machen noch Elektroschrott, der für die Umwelt mit seinen giftigen chemischen Bestandteilen eine wahre Katastrophe nicht zuletzt für das Grundwasser bedeutet.
Müll mit Besonderheiten
Im neuerlichen Fall von Oberbirkholz gibt es allerdings einige Auffälligkeiten, die auf den oder die eventuellen Täter hinweisen könnten. So findet man eine Holzplatte auf der mit blauer Farbe „seit 1892“ geschrieben wurde, das „Kunststück“, welches es einmal werden sollte, scheint jedoch nicht fertig geworden zu sein, darauf deuten die noch vorhandenen Abklebestreifen hin.
Einen weiteren Hinweis könnte ein beschrifteter Umzugkarton geben: Zuerst wohl für „Akten“ und der Küche durch den Hinweis „Küche Messer“ zugeteilt, scheint der Karton letztlich für Pullis einer bestimmten Person „1. OG Nordzimmer“ genutzt worden zu sein. Der Fall wurde mittlerweile bei der Polizei angezeigt. Sachdienliche Hinweise können bei der Polizeiwache Wissen und die Polizeiinspektion Betzdorf abgegeben werden.
Jeder Müll in Wald und Flur fordert seinen Tribut
In Zusammenhang mit diesem erneuten Fall möchte die Hatzfeldt-Wildenburg´sche Forstverwaltung nochmals auf die sensiblen Ökosysteme, zu dem auch der Wald gehört, hinweisen. Jeder Müll, der im Wald hinterlassen wird, fordert seinen Tribut für die gesamte Umwelt und damit auch für Mensch und Tier. Mit dem Auswaschen des Mülls landen u.a. Mikroplastikpartikel und giftige Chmemikalien über den Regen im Boden und damit im Grundwasser. Private Gartenabfälle sorgen für Ungleichgewichte in der Natur, wenn gebietsfremde Pflanzen sich durch die Samen ausbreiten und die heimische Flora verdrängen.
Im Auge der Gesetzgebung stellt illegale Müllentsorgung kein Kavaliersdelikt dar. Es drohen saftige Bußgelder, je nach Bundesland unterschiedlich. Und die Strafen fangen bei 25 Euro für einen weggeworfenen Zigarettenstummel an und können bis hin zu 50.000 Euro und mehr reichen. Dabei ist dies gar nicht notwendig, denn in Deutschland gibt es viele Möglichkeiten Müll und Abfälle kostenlos oder kostengünstig z.B. auf Wertstoffhöfen abzugeben. Informationen gibt es hierzu auf der Internetseite des Abfallwirtschaftsbetriebes.
Nicht nur zum Tag des Waldes, der am 21. März stattfand, wurde auf der Internetseite zum Thementag in der Rubrik „7 Tipps mit denen wir dem Wald helfen“ in einem Punkt auf das konsequente Anzeigen von Müllfrevlern hingewiesen.
Auch Thomas Boschen wünscht sich, das die Gesellschaft mithilft, die wertvollen und durch den Klimawandel eh schon geschundenen Ökosysteme zu schützen. Gleichwohl setzt er in der Erhaltung der Infrastruktur, die die Waldbesitzer der Allgemeinheit u.a. zur Erholung zur Verfügung stellen, auf deutliche Unterstützung der zuständigen Behörden. Schon vor langer Zeit wurde beim Forsthaus in Oberbirkholz ein Müllcontainer aufgestellt. Hier entsorgen Förster und Jäger kontinuierlich den in Wald und Flur eingesammelten Unrat. Aber Fälle wie der aktuell angezeigte übersteigen diese Kapazitäten schon längst. (KathaBe)
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Nachricht vom 26.03.2021 |
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