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Nachricht vom 31.03.2021
Region
Arbeitsmarkt in der Region zeigt erstes Frühlingserwachen
Im März waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied mit 9.679 Personen 187 weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat, jedoch 1.733 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sinkt damit um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Im Vorjahr lag sie genau um einen Prozentpunkt niedriger.
Die Arbeitsagentur Neuwied (Foto: Wolfgang Tischler)Neuwied/Kreisgebiet. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt sind also nach wie vor deutlich zu erkennen. Aber es gibt erste Hoffnungsschimmer: „Im Bereich der von der Agentur betreuten Kunden sehen wir einen Rückgang der Arbeitslosigkeit aufgrund der Frühjahrsbelebung. Leider erstreckt sich diese Entwicklung noch nicht auf die im Durchschnitt marktferneren Kund*innen der Jobcenter, deren Zahl im März sogar gestiegen ist,“ sagt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Neuwied.

Leider kann sich die so genannte Frühjahrsbelebung noch nicht auf dem Stellenmarkt durchsetzen. 266 neue Stellenangebote wurden im Monatsverlauf dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter gemeldet. Das sind 14 weniger als im Februar und 35 weniger als im März 2020. Der Stellenbestand liegt mit 1.324 Stellen 536 Stellen unter dem Vorjahr. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat starke Einbußen zu verzeichnen. Aktuell liegt die Zahl zum 30. September 2020 vor. Mit 102.595 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt der Wert 1.413 Personen (Agenturbezirk Neuwied gesamt: -1,4 %, Kreis Altenkirchen: -1,8 %; Kreis Neuwied: -1,1 %) unter dem des Vorjahres.

Weiter steigend ist hingegen leider die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Agenturbezirk. Der Bestand steigt um 113 Personen auf 3.373 Personen an. Damit sind 1.109 Menschen mehr als im März 2020 (2.264) länger als ein Jahr arbeitslos. „Diese Entwicklung macht uns natürlich Sorgen und es gilt, diese auch unter den derzeit schwierigen Rahmenbedingungen zu bekämpfen“, so der Agenturchef. „Nach wie vor und auch bei Betrachtung der Entwicklung in Krisenzeiten lässt sich jedoch sagen, dass die beste Medizin gegen und der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit eine fundierte Ausbildung ist.“

Daher appelliert er auch an die ausbildenden Betriebe, trotz Corona weiter auszubilden. „Wir haben heute bereits einen deutlichen Fachkräftemangel in verschiedenen Handwerksbranchen, in der Pflege und in vielen weiteren Berufen. Es ist daher von immenser Bedeutung, dass die Unternehmen auch in diesem Jahr Auszubildende einstellen. Dazu benötigen sie unsere volle Unterstützung bei der Bewerber*innenvermittlung, die wir trotz der gravierenden Einschränkungen durch die Pandemie bestmöglich erbringen wollen“. Bislang haben die regionalen Unternehmen für das laufende Ausbildungsjahr 1.656 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 194 oder 10,5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Weiteren Anreiz zur Ausbildung in der angespannten derzeitigen Lage soll die Ausweitung der Ausbildungsprämie bringen, die das Bundeskabinett beschlossen hat. Diese wird im Rahmen des Bundesprogramms „Ausbildungsplätze sichern“ an kleine und mittlere Betriebe gezahlt, die trotz Umsatzrückgängen durch die Corona-Pandemie gleich oder sogar mehr ausbilden. Bleibt die Zahl der Ausbildungsverträge konstant, können ausbildende Unternehmen in diesem Jahr 4.000 Euro pro Lehrstelle erhalten. Jeder zusätzliche Ausbildungsplatz soll mit 6.000 Euro gefördert werden. Zudem wird diese Regelung auf Unternehmen mit bis zu 499 Angestellten ausgeweitet. Bislang lag die Grenze bei 249 Beschäftigten. Diese Förderung soll weiterhin auch für überbetriebliche Berufsbildungsstätten gelten.

Wer Informationen zur Ausbildungsprämie wünscht oder eine Ausbildungsstelle melden möchte, ist beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Neuwied unter
0800 4 5555 20 richtig.

Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den Landkreisen:
Im Kreis Altenkirchen ist die Arbeitslosenquote im Monatsverlauf um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Mit aktuell 5,5 Prozent liegt sie 0,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Derzeit sind 3.982 Menschen ohne Beschäftigung gemeldet- 75 Personen weniger als im Februar, aber 663 mehr als im März 2020.

Auch im Kreis Neuwied sinkt die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich ist sie um einen Prozentpunkt gestiegen. Derzeit sind 5.697 Männer und Frauen arbeitslos und somit 112 weniger als im Februar, aber 1.070 mehr als im März des vergangenen Jahres. (PM)
 
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