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Nachricht vom 08.11.2010 |
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Region |
"Dezentrale Ausbildung vor Ort sichern" |
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"Abiturstandorte und dezentrale Ausbildung vor Ort sichern" - diese Aussage war die Quintessenz eines Besuches des Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell (SPD) in der BBS Betzdorf/Kirchen. Krell informierte sich beim neuen BBS-Schulleiter, Michael Schimmel, über die aktuelle Schulsituation |
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Betzdorf. Um die guten Kontakte zur Schulleitung weiter zu pflegen, stattete jetzt der Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Krell dem neuen Schulleiter der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen, Michael Schimmel, einen "Antrittsbesuch" auf dem Kirchener Molzberg ab. Dabei wollte der SPD-Politiker insbesondere erfahren, wie das neue Schuljahr in den verschiedenen Schulformen und Bildungsgängen angelaufen ist und sich die Unterrichtsversorgung aktuell darstellt.
Er habe hier ein motiviertes Kollegium und sehr gute schulische Rahmenbedingungen vorgefunden, freute sich Schimmel über den positiven Start an der BBS. Die Schulform kennt er seit 24 Jahren. Die letzten sechs Jahre war er als stellvertretender Schulleiter an der BBS in Wissen tätig. Dennoch sei ein Schulwechsel immer eine neue Herausforderung, so Schimmel.
Krell sprach die Situation des Unterrichtausfalls an berufsbildenden Schulen an. Die bereits in der Öffentlichkeit diskutierten Zahlen über vermeintlich hohe Fehlstunden sollten mit der gebotenen Vorsicht betrachtet werden, meinte Schimmel. Angaben zur Unterrichts- und Lehrerversorgung würden zu einem Stichtag ermittelt und könnten zum Beispiel kurzfristige Neueinstellungen nicht berücksichtigen. Schimmel verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass bereits in Kürze zwei neue Lehrkräfte eingestellt würden; im kommenden Frühjahr folge eine weitere, so dass die Unterrichtsversorgung für das laufende Schuljahr insgesamt zufriedenstellend sei.
Eine Besonderheit der BBS stellt die heterogene Zusammensetzung der Schülergruppen dar, bedingt durch die verschiedenen Schulformen. "Wir haben hier praktisch sieben Schulen unter einem Dach", erklärte der Schulleiter. Im letzten Schuljahr neu hinzugekommen ist das berufliche Gymnasium, für dessen Einrichtung am Standort Betzdorf/Kirchen sich Dr. Matthias Krell in besonderer Weise engagiert hatte. Hier seien die Anmeldezahlen so, dass die geforderte Zweizügigkeit gesichert sei, erklärte Schimmel. Der Erwerb der allgemeinen Hochschulreife am beruflichen Gymnasium bietet aus Sicht des Schulleiters einige Vorteile. Schimmel: "Der gemeinsame Beginn in einer neuen Klasse erleichtert den Start in die gymnasiale Oberstufe eher, als wenn die Schülerinnen und Schüler sich in einer bestehenden Schule in die entsprechenden Kurse und Klassengemeinschaften integrieren müssen." Zudem könne durch die stärkere Schwerpunktbildung auf den Fachbereich Technik der spätere Einstieg in das Berufsleben oder die Aufnahme bestimmter Studiengänge erleichtert werden. Schimmel plädierte deshalb dafür, alle Anstrengungen zu unternehmen, damit sämtliche Abiturstandorte im Kreis zukünftig dauerhaft erhalten bleiben.
Krell stimmte dieser Einschätzung zu und sah eine Aufwertung der Realschule plus durch den Start des beruflichen Gymnasiums. "Mit der Möglichkeit des Abiturs an der BBS bieten wir praktisch vor Ort eine Oberstufe für die Realschule plus an", so der Landtagsabgeordnete.
Schimmel brach auch eine Lanze für die dezentrale Ausbildung vor Ort. "Wenn Schülerinnen und Schüler für die Ausbildung den Kreis verlassen müssen, kommen sie in aller Regel nicht wieder und sind als Fachkräfte für unsere Region verloren", so der BBS-Schulleiter. Krell unterstrich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, qualifizierte Ausbildungs- und Arbeitsplätze in der Region zu erhalten. Als bedeutenden Baustein zur Stärkung und Zukunftssicherung der regionalen Wirtschaftsstruktur sieht er dabei die Einrichtung des "Innovationsclusters" Metall und Keramik. Zur Förderung der Kompetenzen vor Ort sei eine enge Kopplung zwischen beruflichem Gymnasium und Realschule plus sowie den in der Region ansässigen Betrieben ein Erfolg versprechender Ansatz, erklärte der SPD-Politiker.
Besonders angetan zeigte sich Krell über den fast fertig gestellten Neubau. Hier sind neben verschiedenen Fachräumen auch einige Klassenräume mit modernster technischer Ausstattung entstanden, die zum Teil schon genutzt werden. "Die offizielle Einweihung mit Schlüsselübergabe ist für den 25. November geplant", verriet Schimmel seinem Gast. |
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Nachricht vom 08.11.2010 |
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