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Nachricht vom 18.11.2010 |
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Region |
Ehemalige Molkerei in Roth wurde abgerissen |
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Bis auf wenige Mauerreste ist die unmittelbar an der Bundesstraße 62 gelegene ehemalige Molkerei Roth abgerissen. Mit ihrem hohen Schornstein war sie ein weit bekanntes und vor allem markantes Wahrzeichen in der Region.
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Roth. Über viele Jahre stand die Milch im Mittelpunkt. Mit Pferde- und später Traktorfuhrwerken wurde diese in Milchkannen - zuvor auf den Milchböcken in den Dörfern eingesammelt - zur Molkerei in Roth gebracht. Im 1956 erschienenen Heimatbuch Hamm (Sieg) von Hans Günther Mack ist nachzulesen, dass die Molkerei-Genossenschaft "Siegtal" in Roth im Jahr 1940 gegründet und am 15. November 1942 die in "Schlade" in der Gemarkung Etzbach gelegene Molkerei Roth in Betrieb genommen wurde. Zur ihr gehörte auch eine Behelfsmolkerei in Betzdorf. Diese erfuhr in den Jahren 1952/53 eine Modernisierung.
Zum Einzugsbereich beider Betriebe gehörten die Milcherzeuger des gesamten Landkreises Altenkirchen, außer den damaligen Ämtern Flammersfeld und Weyerbusch sowie einem Teil des Amtes Altenkirchen. Im gleichen Gebiet wurden auch bis zu 95 Prozent der Erzeugnisse, darunter Trinkmilch, entrahmte Milch, Buttermilch, Schlagsahne, saure Sahne, Joghurt, Kakao und Markenbutter, abgesetzt. Die Milchanlieferung betrug dabei jährlich bis zu 7 Millionen Liter. Die 1950 eingerichtete Käserei erzeugte Limburger, Romadur und Schichtkäse. Seit 1947 erhielten die Molkereierzeugnisse ständig Auszeichnungen und Güte-Preise.
Im Jahre 1970 schlossen sich zuerst die Molkereigenossenschaften Roth und Hachenburg zusammen, um dann noch im gleichen Jahr den "Viererverbund" mit Altenkirchen und Giershausen einzugehen, so Heimatfreund Kunibert Stock. Die Molkerei Roth musste "zwangsweise" ihre Produktion zurückfahren, Teile davon gab man an die übrigen Standorte ab. Im Jahr 1973 erfolgte dann die Einstellung des Molkereibetriebes.
Nach den Abrissarbeiten wird die Firma Elektro Conze aus Wissen das Grundstück einer neuen Bebauung zuführen. (Rolf-Dieter Rötzel) |
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Nachricht vom 18.11.2010 |
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