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Nachricht vom 18.11.2010 |
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Kultur |
"Besen, Herz und Schnauze" sorgt für jede Menge Turbulenzen |
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Oftmaliger Szenenapplaus und jeweils ein verdienter Riesenbeifall am Ende der bisherigen kurzweiligen und amüsanten Theaterabende waren der verdiente Lohn für die harten Probenarbeiten der Theatergruppe „Lampenfieber“ in den voraus gegangenen Wochen und Monaten. Zur Aufführung kommt bis zum Sonntag, 28. November, im Saal Schäfer in Breitscheidt der aus der Feder von Christa Bitzer stammende Schwank „Mit Besen, Herz und Schnauze“. Die Laienschauspieler erfreuen auch beim 10-jährigen Jubiläum die Theaterfans aus Nah und Fern mit einem unterhaltsamen Theaterabend. |
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Breitscheidt. Auf der Bühne ist noch kein Wort gesprochen, trotzdem landet bereits der erste Volltreffer. Nämlich dann, wenn der Vorhang aufgezogen wird und die Zuschauer ihren Blick auf das von Peter von Glasow und Ralf Wille liebevoll und detailliert erstellte Bühnenbild mit der Pension "Rosa", der Polizeiwache Breitscheidt und dem "Park de Lück" richten können. Für die Maske trägt wie in den Vorjahren Brigitte Geldsetzer Verantwortung. Souffleuse ist Michaela Wille; das Mischpult bedient Mike Haufe.
Die Rollen sind wie in den Jahren zuvor erneut auf die Fähigkeiten und Talente der Akteure der Theatergruppe "Lampenfieber" in hervorragender Weise verteilt; Mimik und Pantomimen hat man in wochenlangen Probenarbeiten einstudiert und stets verfeinert. Jedem einzelnen ist der zu spielende Part auf den Leib geschnitten, man geht so richtig darin auf.
Im Mittelpunkt von "Besen, Herz und Schnauze" steht die in der dörflichen Polizeistation in Breitscheidt beschäftigte Reinigungskraft Emma Piehl (Anne Preuß). Mit Kopftuch und Kittelschürze, teilweise auch mit Polizeimütze, ist sie stets nach dem Motto "Der Name verpflichtet" bereit, sich temperamentvoll, agil, wortgewandt und mit großem körperlichen Einsatz in polizeiliche Ermittlungsarbeiten einzuklinken. Durch nichts lässt sie sich aufhalten: "Sie ees emmer im Brass."
Kein Wunder also, dass die Nerven des einen Tag vor der Pension stehenden Polizeihauptmeisters Harry Hinz (Manfred Geldsetzer) und dessen Nachfolger Knut Kunz (Peter Birkenbeul) stark strapaziert werden. Mit der täglichen Amtspost werden beide von Udo Schöler (Benedikt Proff) versorgt.
Während Hinz nur noch Augen für die in der benachbarten Pension "Rosa" wohnende Französin Brigitte Pernot (Arlett von Glasow) hat, dies sehr zum Leidwesen der resoluten Pensionsinhaberin Rosa Schmidt-Pieper (Heike Räder), übt sich Kunz in gerappten Sätzen.
Zumeist auf einer Bank im "Park de Lück" sitzend, haben Ernst-Klaus Piehl (Peter von Glasow), gestresster Ehemann von Emma Piehl (Lebensgefährtin kommt von Lebensgefahr, so sein Motto), und Kumpel Günter Gülle (Ralf Wille), Junggeselle, von der Polizeistation, bis hin zur Pension "Rosa" alles im Blick. Besonders dann, wenn Brigitte Pernot die Pension verlässt oder ihre schmalen und knappen Dessous auf die Wäscheleine hängt - sofort schlägt die Wünschelrute an.
Gestört und teilweise genervt werden Ernst-Klaus Piehl und Günter Gülle von ihrer ehemaligen Lehrerin Walburga Wirsch (Renate Krämer), die auf Grund ihres Alters "etwas durch den Wind ist". Sie sinniert ständig über Mädchen mit roter Wäsche und eine Fahrt mit Marenbachs Bus und einem anschließenden Einkauf bei Rewe in Hamm.
Die dörfliche Idylle wird dann urplötzlich getrübt, als zuerst die roten Dessous von Brigitte Pernot, die während der gesamten Komödie ihren französischen Akzent schnörkellos durchzieht, und später die Leibwäsche der Pensionsinhaberin Rosa Schmidt-Pieper, Marke "Zelte", von einer Wäscheleine vor der Pension verschwinden und ein Ausbrecher gesucht wird. Gut, dass sich der leitende Polizeidirektor Dieter Derrick (Hubert Michel) in der Pension "Rosa", direkt vis-á-vis der Polizeistation, einquartiert hat. Derrick verguckt sich ebenfalls in Brigitte Pernot; ist diese nicht da, schreibt er an seiner Laudatio für den scheidenden Polizeihauptmeister Harry Hinz.
Und mitten im Geschehen und stets "vor Ort" an der richtigen Stelle ist natürlich Emma Piehl ("Zum Schweigen fehlen mir die Worte"), die recheriert, alles notiert und polizeilich hochrechnet. Deren Anwesenheit merkt dann auch Rainer Werner Wedel (Dirk Schöps) überaus nachhaltig. Der SWR-Regisseur sieht sich in Breitscheidt, dem Ort mit der niedrigsten Kriminalrate, um und bereitet für die Sendung "Hierzuland" die Filmaufnahmen vor. Inmitten seiner Arbeit wird er dann von der energisch einschreitenden Emma Piehl als Ausbrecher entlarvt, mit einem Polizeiknüppel niedergestreckt und ruhig gestellt. Die Überwachung übernimmt Lehrerin Walburga Wirsch, die dabei auch den Knüppel zum Einsatz bringt. Am Ende, wie sollte es auch in einer Komödie anders sein, klärt sich dann alles auf. (Rolf-Dieter Rötzel) |
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Nachricht vom 18.11.2010 |
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