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Nachricht vom 17.06.2021 |
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Politik |
Kriminalitätsbelastung im Wisserland unterdurchschnittlich |
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Auf der gemeinsamen Sitzung der Haupt- und Finanzausschüsse der Verbandsgemeinde und der Stadt Wissen wurde das Thema Sicherheit beleuchtet. Die Zahlen der Kriminalstatistik belegen: Wissens Bürger können sich sicher fühlen. Eine geplante Kooperation mit der der Polizei soll dies noch steigern. |
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Wissen. Eine der guten Hauptbotschaften aus der Zusammenkunft lautet: Die Kriminalitätsbelastung des Wisserlandes ist im Vergleich unterdurchschnittlich – und das bei überdurchschnittlicher Aufklärungsquote.
Deutlich wurde dies während der Vorträge von Markus Sander und Marcus Franke (Leiter der Kriminalinspektion und der Polizeiinspektion Betzdorf) auf der gemeinsamen Sitzung der Haupt- und Finanzausschüsse der Stadt und der Verbandsgemeinde Wissen am Mittwoch, dem 16. Juni.
Auch Bürgermeister Berno Neuhoff untermauerte dies mit den Worten „Das Wisserland ist sicher, was die Zahlen angeht.“ Dennoch gebe es Punkte, die verbessert werden könnten. Die Zusammenarbeit von Polizei und Ordnungsamt sei eines seiner Kernthemen, die in die Hand des Staates und nicht in die Hände privater Sicherheitsdienste gehöre. Dies will man mit einer geplanten Kooperationsvereinbarung zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung mit der Polizei in Angriff nehmen.
Die Zahlen belegen den rückläufigen Trend an Straftaten im Wisserland
Die von Markus Sander vorgestellte Kriminalstatistik 2020 der VG Wissen, die sich in unterschiedliche Deliktbereiche aufteilt, zeigt einen deutlich rückläufigen Trend: Waren es im Jahr 2015 noch 1108 angezeigte Straftaten, lag der Wert 2019 bei 888 und sank im Jahr 2020 nochmals auf 854 Delikte.
Parallel dazu stiegt die Aufklärungsquote auf 71,1 Prozent und zeigt damit eine Steigerung um weitere vier Prozent im Vergleich zu 2015. Damit liegt das Wisserland in der Aufklärungsquote deutlich über dem Landesschnitt Rheinland-Pfalz (66,2).
„Die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, ist hier statistisch gesehen niedrig“, führte auch Marcus Franke aus. Dennoch könne es sich subjektiv anders anfühlen. Dazu trügen unter anderem Faktoren bei wie unzivilisiertes Verhalten (Pöbeleien, störende Musik, Alkoholkonsum) im öffentlichen Raum, die gezeigte Dominanz einzelner sozialer Gruppen (zum Beispiel „Auto-Poser“) und Sauberkeit sowie der Zustand von Gebäuden bei. Auch wenn all diese Punkte keine Straftatbestände seien, sei dies für die Bürger beunruhigend und damit sinke die gefühlte Sicherheit.
Dem stimmte auch Bürgermeister Neuhoff zu. Dabei könnten als Brennpunkte in Wissen der Regiobahnhof, der neu gestaltete Mehrgenerationenpark, größere Plätze und auch Parkdecks genannt werden. Die Investitionen in das Ordnungsamt, was sich als „Top ausgestattet“ darstellt und beispielgebend sei, sei bereits ein Schritt für mehr Sicherheit gewesen. Mit dem Umzug in den Regiobahnhof, Einsatz einer modernen Videoüberwachung, veränderten Arbeitszeiten und Außendienst am Wochenende zeigt sich nun eine deutlich höhere Präsenz und trägt für ein verbessertes Sicherheitsgefühl insgesamt bei. Auch die schon eingeführten gemeinsamen Streifengänge von Polizei und Ordnungsamt verstärken dies. Dies stellte auch Katrin Wolf (Kommunaler Vollzugsdienst Ordnungsamt) in ihrer Schilderung der Arbeitsabläufe dar. Zudem ermöglicht die Personalerweiterung beim Ordnungsamt, auch in den Ortsgemeinden mit dem gut erkennbaren Fahrzeug regelmäßig präsent zu sein.
Schnittpunkte Polizei und Ordnungsamt: Kooperationsvereinbarung im Blick
Die Zusammenarbeit des Ordnungsamtes und der Polizeiwache Wissen gestaltet sich offenbar im täglichen Dienst schon jetzt als sehr gut. Warum diese vernetzte Sicherheitsarbeit wichtig ist, stellte Marcus Franke nochmals besonders heraus. Trotz der guten Lage werde es immer Problembereiche geben, die gemeinschaftliche Handlungsfelder aufzeigten. Genau diese sollen mit der geplanten Kooperationsvereinbarung zwischen der Verbandsgemeinde und der Polizei in Augenschein genommen werden. Dabei so Berno Neuhoff habe man sich auf einige Eckpunkte verständigt und „das Beste aus zwei Welten“ genommen. Wenn die Vereinbarung zustande kommt, sei dies die erste Kooperation in dieser Form im ganzen Kreis.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Präventionsarbeit. Neben der Sicherheit für Senioren, wurden auch vorbeugende Maßnahmen in den Schulen als Anregung aus dem Gremium mit aufgenommen. Ein guter und offener Austausch bei gemeinsamen Besprechungen soll nicht zuletzt dem frühzeitigen Erkennen von Problemen dienen und die gute Vernetzung zum eigenen Vorteil genutzt werden.
Dabei gehört eine transparente Darstellung der Sicherheitslage auch in der Öffentlichkeit (Pressearbeit) mit dazu. Geplant sind gemeinsame Einsätze des Ordnungsamtes und der Polizei bei Veranstaltungen, wie Karneval und Schützenfesten. Die gemeinsamen Streifengänge sollen ausgeweitet und Hospitationen der Mitarbeiter des Ordnungsamtes bei der Polizei in der Vereinbarung ebenfalls berücksichtigt werden. Einstimmig wurde dies vom Haupt- und Finanzausschuss der Stadt als auch der Verbandsgemeinde befürwortet, Bürgermeister Berno Neuhoff zum Abschluss der Kooperationsvereinbarung zwischen Ordnungsamt und Polizei zu ermächtigen. (KathaBe)
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Nachricht vom 17.06.2021 |
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