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Nachricht vom 29.11.2010 |
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Region |
Weltladen baut ein Haus für Neugeborene |
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Ein Haus für Neugeborene baut der Weltladen Betzdorf. Für je 100 Euro Umsatz gibt es einen Ziegelstein, mit dem das Haus ein Stück weiterkommt. |
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Betzdorf. Kinder sollten nicht in einem Stall oder in einem anderen Elendsquartier geboren werden. Das ist nicht nur die Auffassung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Weltladen Betzdorf, sondern sind auch Forderungen aus dem UN-Menschen-rechtskatalog.
Seit Weihnachten gefeiert wird steht eine Schwangere und die Geburt in einem Stall im Mittelpunkt des Festes. Da die schwangere Maria und ihr Verlobter Josef keinen Platz in einer Herberge fanden, musste Maria ihren Sohn in einem Stall - einem Elendsquartier - zur Welt bringen. Anknüpfend an diese Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium möchte der Weltladen mit einer Adventskampagne aufzeigen, dass auch heute noch viele Mütter ihre Kinder unter Brücken, auf Müllhalden, auf Straßen, auf der Flucht vor Krieg und Armut ohne jegliche medizinische Betreuung zur Welt bringen müßten... "Mehr als 400.000 Frauen sterben unter diesen Umständen jedes Jahr bei der Geburt oder in der Schwangerschaft. Da sind statistisch gesehen jeden Tag mehr als 1000.
"Obwohl", so Hermann Reeh, "im UN-Menschenrechtskatalog besondere Schutzrechte für Schwangere, Mütter und Neugeborene verbindlich fest geschrieben wurden, ist die Diskrepanz zwischen erklärten Rechten und der Wirklichkeit sehr groß."
Der Faire Handel ist für den Weltladen Betzdorf eine wichtige Möglichkeit, diese Kluft zu überwinden. "Denn“, so Reeh, "Mutterschutz ist Standard im Fairen Handel." Dies sei ganz wesentlich für die Gesundheit der Mütter und Kinder. Auf Farmen und Plantagen, die für die Fairen Handel produzierten, erhielten die Frauen für die Dauer von mehreren Wochen Ruhe und Erholung, die sie bei Schwangerschaft und Geburt dringend benötigten. Auch fachliche medizinische Betreuung sei gewährleistet, so wie es die Menschenrechte verlangen. Die Standards des Fairen Handels müßten für den gesamten Welthandel übernommen werden, dann sei man ein gutes Stück weiter.
Hermann Hesse stellte die praktische Seite, den Bau des "Hauses für Neugeborene" vor. Für je 100 Euro Umsatz im Weltladen wird das "Haus" um einen Ziegelstein weiter gebaut. Der Fortschritt der Bauarbeiten kann im Schaufenster des Weltladens beobachtet werden. Zur Fertigstellung werden etwa 100 Ziegelsteine plus Dachpfannen benötigt. "Mit unserer Aktion möchten wir den Menschen in Betzdorf und Umgebung zeigen, dass sie aktiv am Weiterbau des Hauses und damit an der Einhaltung von sozialen Menschenrechten mitwirken können", so Hesse. Mit dem Ziegelstein wolle man deutlich machen, dass die Menschen durch ihr Kaufverhalten Mütter und Kinder schützen könnten. |
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Nachricht vom 29.11.2010 |
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