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Nachricht vom 01.12.2010
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Apothekerin Sheila Altgeld erhielt 1. Preis in Berlin
Es gibt die forschenden Apotheker, die deulich mehr sind als nur Kaufleute. Sheila Altgeld, Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie in der Raiffeisen-Apotheke Hamm wurde für ihre Arbeit zur "Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz- Etablierung einer Dienstleistung für Ärzte" mit dem 1. Preis in Berlin ausgezeichnt.
Fachapothekerin Sheila Altgeld (links) erhielt den 1. Preis der Förderinitiative Pharmazeutische Betreuung, einer Abteilung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin. Freude über den Erfolg der Kollegin beim Inhaber der Raiffeisen-Aptheke Hamm, Thomas Christmann. Foto: Helga WienandHamm. In der Raiffeisen-Apotheke in Hamm wurde ebenso gefeiert wie im Deutschen Apothekerhaus in Berlin. Anlass war die Prämierung der Facharbeit von Apothekerin Sheila Altgeld, die den ersten Preis auf Bundesebene von der Förderinitiative Pharmazeutische Betreuung (FI), einer Unterabteilung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) erhielt.
Zehn Arbeiten aus der Bundesrepublik wurden im Jahr 2010 eingereicht. Die Juroren nahmen die Arbeiten unter die Lupe, die Projektarbeit von Sheila Altgeld mit dem Titel: „Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz – Etablierung einer Dienstleistung für Ärzte“ erhielt den ersten Preis.
Die 31-jährige Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, seit vier Jahren in der Raiffeisen-Apotheke bei Thomas Christmann tätig, begann vor mehr als drei Jahren mit einer Weiterbildung, die viel Engagement und Freizeit forderte. Im Rahmen dieser Weiterbildung wurde eine Projektarbeit verfasst, die schriftliche Ausarbeitung zum Wettbewerb nach Berlin geschickt. Der erste Preis ist mit 1000 Euro dotiert und es gab eine Urkunde im Rahmen der Feierstunde beim Bundesverband.
Mit der Arbeit der Fachapothekerin können Laien ohne Erklärung nichts anfangen. Im Gespräch erläuterten Altgeld und Christmann den praktischen Nutzen der Forschungsarbeit für den Arzt und damit auch für den Patienten.
Bestimmte Arzneimittel werden fast ausschließlich über die Nieren ausgeschieden. Dazu zählt man einige Antibiotika, und auch blutdruckregulierende Mittel (ACE-Hemmer). Mit zunehmendem Alter lässt die Nierenfunktion nach, man spricht ab bestimmten Einschränkungen von Niereninsuffizienz. Über eine solche Leistungsschwäche der Nieren geben unter anderem Laborwerte Aufschluss, diese Parameter sind von entscheidender Bedeutung.
Wird etwa ein Antibiotika entsprechend der Dosierungsanleitung, (z.B. 3 mal eine Kapsel) eingenommen, kann es zu unerwünschten Anreicherungen und Nebenwirkungen kommen, wenn der Patient eine eingeschränkte Nierenfunktion aufweist.
Wird nun ein Patient mit einer Niereninsuffizienz schwer krank und benötigt ein solches Medikament, so kann der Arzt die passende Dosierungsempfehlung abrufen. Für diesen Service entwickelte Altgeld ein Faxformular, dort werden patientenrelevante Daten, etwa die Laborwerte eingetragen. Diese Daten dienen als Grundlage für die sichere und patientenschonende Dosieranleitung. Für Ärzte ist dieser Service bereits über Medis Westerwald abrufbar.
"Das zeigt doch deutlich, dass Apotheker mehr sind als nur Kaufleute", freut sich Christmann über den großen Erfolg seiner angestellten Fachapothekerin. Drei Jahre lang wurde geforscht, unzählige Literaturdaten aus der klinischen Pharmazie und Medizin ausgewertet um die Dosierungsempfehlungen für Apotheken und Ärzte zugänglich zu machen. (hw)

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