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Nachricht vom 30.08.2021 |
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Region |
Kleine Delegation aus Altenkirchen überbrachte Spende an die Ahr |
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Als die Katastrophe im Ahrtal passierte, und den Menschen, die nicht davon betroffen waren, klar wurde, welchem Schicksal sie entronnen sind, wurden in Altenkirchen sofort Pläne für eine unbürokratische Hilfe geschmiedet. Der Sportverein MaJu SRL United aus Altenkirchen organisierte innerhalb kürzester Zeit einen Spendenlauf, dessen Erlös gezielt in die Katastrophenregion fließen sollte. |
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Altenkirchen. Der Verein MaJu SRL United ist in Sachen Spendenaktionen bereits erprobt und organisiert jährlich einen Spendenlauf zugunsten der Tafeln. VG-Bürgermeister Fred Jüngerich übernahm die Schirmherrschaft des Spendenlaufs für die Ahr-Region und am 31. Juli war es so weit: Im Parc de Tarbes in Altenkirchen trafen viele Menschen ein, um am Spendenlauf teilzunehmen. Alter und Geschlecht waren egal, Hauptsache angemeldet und gespendet.
Motto des Spendenlaufs: „Tue Gutes und bewege dich dabei“. So konnten kurzfristig stattliche 4.547 Euro erlaufen werden. Mandy Jung vom Sportverein und Fred Jüngerich waren sich darüber einig, dass der Betrag nicht auf das große, allgemeine Spendenkonto eingezahlt werden sollte, sondern gezielt an die VG Altenahr überwiesen wird. Auch um die mutige, leidgeprüfte Bürgermeisterin der VG Altenahr, Cornelia Weigand, persönlich zu unterstützen.
Zur symbolischen Scheckübergabe am 27. August 2021 setzte sich die kleine Delegation aus Altenkirchen in Richtung Altenahr in Bewegung, bestehend aus Mandy Jung vom Vorstand des Sportvereins, VG-Bürgermeister Fred Jüngerich, und dem Autor dieses Artikels. Das Treffen mit Cornelia Weigand fand in einem Hotel statt, welches von der Flut verschont geblieben war. Ein Treffen im Rathaus von Altenahr war unmöglich, das es auch Opfer der Flut geworden war, als eine Flutwelle von zehn Meter durch den Ort schoss und alles mit sich riss.
Vor Ort wurde die Delegation von VG-Bürgermeisterin Cornelia Weigand, dem Ersten Beigeordneter Georg Knieps, sowie der Pressesprecherin vom Rathaus Altenahr Ulla Dismon, begrüßt. Cornelia Weigand schilderte den Besuchern aus Altenkirchen authentisch die dramatischen Stunden der Flutnacht, und die Geschehnisse in den Tagen und Wochen danach. Zunächst sprachlos folgte man den Ausführungen, denn es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man Fotos oder Berichte in der Zeitung oder im Fernsehen sieht. Die Schilderungen gingen unter die Haut, als auch dramatische Einzelschicksale zur Sprache kamen, die auch die Gastgeber persönlich betrafen. Es gab praktisch niemanden in der Region, der nicht in irgendeiner Weise hart vom Schicksal getroffen wurde, bis hin zu ertrunkenen Angehörigen. Der Rest der Welt war auf einmal sehr klein.
Fred Jüngerich äußerte sich ebenfalls und sagte: „Mir war es als Schirmherr des Laufs in Altenkirchen wichtig, dass das Geld unmittelbar bei den Betroffenen ankommt. Der Betrag ist eigentlich nur so viel, als wenn man einen Eimer Wasser in den Rhein schüttet, aber er kommt von ganzem Herzen, und kann zweckfrei verwandt werden. Ich biete der Verbandsgemeinde Altenahr eine partnerschaftliche, auf längere Sicht angelegte Unterstützung an. Über die Feuerwehr, unseren Bauhof und nicht zuletzt auch unser Rathaus ist vieles denkbar.“
Cornelia Weigand dankte herzlich für die finanzielle und ideelle Unterstützung, wobei sie gerührt von der Hilfsbereitschaft und Anteilnahme von vielen Menschen berichtete. Man hätte sie am liebsten in den Arm nehmen wollen, um ihr ganz persönlich Trost und Zuversicht zu spenden, es waren tief beeindruckende Momente, die man dort erleben durfte. Anschließend überreichte Mandy Jung zwei Sporttrikots von MaJu United SRL an Cornelia Weigand und Ulla Dismon, die sich sehr darüber freuten.
Nach dem Abschied von der Bürgermeisterin führte der VG-Beigeordnete Georg Knieps die Gäste mitten in das Katastrophengebiet nach Altenahr. Es ist einfach unvorstellbar, welche Schäden die Flut angerichtet hatte: Weggespülte oder eingestürzte Häuser und Brücken, dazwischen viele Helfer, teils mit schwerem Gerät, um die Trümmer zu beseitigen. Diese Bilder sind im normalen Leben kaum vorstellbar.
Auf der Rückfahrt herrschte im Auto eine bedrückte Stimmung, weil jeder seinen Gedanken nachging, und die erlebten Bilder nicht einfach aus seinem Kopf verbannen konnte. Auch die Art und Weise, wie Cornelia Weigand mit der Situation umgeht, hinterließ tiefe Spuren, das Mindeste, was man ihr entgegenbringen kann, sind Hochachtung, Respekt und Mitgefühl. (Wolfgang Rabsch) |
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Nachricht vom 30.08.2021 |
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