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Nachricht vom 13.01.2011 |
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Region |
Die Polizei in Altenkirchen hat einen neuen Chef |
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Einen neuen Chef hat die Polizei-Inspektion in Altenkirchen. Polizeihauptkommissar Axel Panten löste zum Jahreswechsel Ersten Polizeihauptkommissar Karl Kipping ab, der in den Ruhestand ging. |
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Altenkirchen. Jetzt wurde auch öffentlich vollzogen, was schon zum Jahreswechsel in Kraft getreten war: Mit Ablauf des Jahres 2010 ist der bisherige Leiter der Polizei-Inspektion (PI) Altenkirchen, Erster Polizeihauptkommissar (EPHK) Karl Kipping, in den Ruhestand gewechselt und mit Dienstbeginn am 3. Januar hat Polizeihauptkommissar (PHK) Axel Panten seine Nachfolge angetreten.
Polizeipräsident Horst Eckhardt hatte zu diesem Anlass in den großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Altenkirchen eingeladen. Schon in der Wahl des Ortes erkannte der Polizeipräsident ein Zeichen für das gute Verhältnis zwischen Verwaltung und Polizei vor Ort. Eckhardt: "Im Westerwald ist die Welt noch in Ordnung."
Als Beleg hierfür verwies er auf eine über Jahre hinweg deutlich unter dem Landesdurchschnitt (zwischen 8 und 18 Prozent auf Fünfjahressicht) liegende Kriminalitätsbelastung und erwähnte exemplarisch, dass es im Bereich Altenkirchen schon mehr als fünf Jahre keinen Banküberfall mehr gegeben habe. Aber auch die Einbruchzahlen und Rohheitsdelikte, die von der Bevölkerung besonders sensibel wahrgenommen würden, lägen deutlich unter dem Landestrend. Eckhardt kam daher zu dem Ergebnis: "Die objektive Sicherheitslage ist gut, aber wir müssen das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung noch besser erreichen als uns das bisher gelungen ist."
Auf dem Sektor der Verkehrssicherheit sah der Polizeipräsident die Gegebenheiten in der Region ebenfalls überwiegend positiv - im Einklang mit der überregionalen Entwicklung auf Bundes- und Landesebene. In Anbetracht des frühen und anhaltendenden Winterwetters räumte Eckhardt mit dem verbreiteten Irrglauben auf, der Winter sorge für einen Anstieg der Verkehrsopferzahlen. Das Gegenteil ist der Fall: Trockene Straßen und gutes Wetter verleiten offenbar gerade auf den Panoramastrecken des Kreises Altenkirchen zu nicht angepasster Geschwindigkeit. Da im Sommer gleichzeitig der Anteil an Fußgängern, Radfahrern und vor allem Motorradfahrern höher ist, fordert die warme Jahreszeit deutlich mehr Opfer als die verschneiten Straßen im Winter.
Prävention ist gut – aber Kontrolle ist unverzichtbar
Nicht ohne Stolz verwies Eckhardt in diesem Zusammenhang auf das umfangreiche Aufklärungs- und Präventionsangebot der Polizei: "Das beginnt im Kindesalter mit der Verkehrserziehung durch die Verkehrssicherheitsberater und die Polizeipuppenbühne, setzt sich fort über die Drogenprävention an Schulen und Fahrschulen bis hin zu den immer wichtiger werdenden Auffrischungsseminaren für Senioren. Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser Stelle auch gruppenspezifische Fortbildungsangebote, wie etwa für Berufskraftfahrer sowie die Reaktion auf aktuelle und lokale Entwicklungen." Als Beispiel für Letzteres sei das "Projekt 25" bei der benachbarten Polizeidirektion Montabaur genannt: Mit unkonventionellen Ansätzen, wie etwa dem Entwurf nachdenklich stimmender Postkarten und Plakate mit Unfallmotiven aus der Region hat die Polizei auf eine Reihe schwerster Verkehrsunfälle von jungen Autofahrern reagiert. Vorläufiger Höhepunkt der noch laufenden Aktion ist ein erschütternder Kino-Spot, der derzeit in den Kinos im Westerwaldkreis gezeigt wird.
Begleitend dazu werde die Polizei aber auch für den nötigen Kontrolldruck sorgen, denn nur mit einer gesunden Mischung aus Prävention und Repression könne die Verkehrssicherheit nachhaltig auf hohem Niveau gehalten oder sogar noch verbessert werden, so der Polizeipräsident.
Personalstand der PI Altenkirchen auf dem Scheitelpunkt
Diese positive Entwicklung in der Kriminalitätsentwicklung und der Verkehrssicherheit kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn bei aller Freude hatte der Polizeipräsident auch einen Wermutstropfen parat: Aufgrund der Altersstruktur der Polizei und den ab 2011 einsetzenden, starken Ruhestandsversetzungen, wird sich die Personalstärke von derzeit 65 Mitarbeitern bei der PI Altenkirchen mittelfristig nicht halten lassen. Das treffe allerdings alle Polizeidienststellen des Landes und man werde alles tun, diesen Schrumpfungsprozess so sachgerecht wie möglich zu vollziehen, erläuterte Eckhardt.
Karl Kipping – Ein Urgestein geht in Ruhestand
Anschließend wandte sich Eckhardt den Hauptpersonen zu und begann mit dem dieser Tage ausgeschiedenen Inspektionsleiter. Der Polizeipräsident beschrieb Karl Kipping als "Westerwälder Urgestein" und zwar sowohl im geografischen wie im charakterlichen Sinne. Eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten sei heute nicht mehr der Standard - ob gewollt oder nicht. In der Gesamtbetrachtung brauche die Polizei aber starke Persönlichkeiten, um sich weiter entwickeln zu können, führte Eckhardt aus.
1968 in den Polizeidienst des Landes eingetreten, führte die dienstliche Vita Karl Kipping nach den üblichen Ausbildungsstationen sehr bald in den Kreis Altenkirchen und dort bald in verschiedene Führungsfunktionen. Akzente setzte Kipping mit seinem Engagement für eine Steigerung der erkennungsdienstlichen Behandlungen in seinem Wirkungsbereich, durch die Veröffentlichung von kriminalistischen Fachaufsätzen sowie seinem Eintreten für eine Stärkung der sozialen Bindung seiner Mitarbeiter zur Dienststelle und dem Polizeiberuf insgesamt.
Nachdem der Polizeipräsident dem scheidenden Polizeichef den Dank des Innenministers und natürlich auch seinen ganz persönlichen Dank ausgesprochen hatte, überreichte er ihm die Urkunde des Ministerpräsidenten, die Karl Kipping zum Ruhestandsbeamten macht.
Axel Panten – Familienmensch mit viel Diensterfahrung
Anschließend stellte Polizeipräsident Horst Eckhardt den Anwesenden "den Neuen" vor: Axel Panten ist 54 Jahre alt und stammt aus dem Hunsrück. Weiter skizzierte Eckhardt den Menschen Panten als sehr familiengebunden und bodenständig, mit vielfältigen sozialen Aktivitäten in Vereinen und im Personalrat.
Seine polizeiliche Laufbahn begann Panten im Sommer 1974 und führte ihn überwiegend in dienstliche Verwendungen im Raum Koblenz. Zuletzt war der Polizeihauptkommissar sieben Jahre als stellvertretender Leiter der PI Andernach eingesetzt.
Axel Panten habe sich über viele Jahre bewährt und für seine Vorgesetzten stets als loyaler Mitarbeiter erwiesen. Aber auch bei seinen eigenen Mitarbeitern sei Panten ein in jeder Hinsicht anerkannter und beliebter Vorgesetzter gewesen. Von daher sei die jetzige Übertragung der Inspektionsleitung in Altenkirchen ein geradezu logischer Schritt.
Bei der Aushändigung der Ernennungsurkunde wünschte der Polizeipräsident dem neuen Polizeichef in Altenkirchen "viel Erfolg, in den entscheidenden Momenten eine glückliche Hand und nicht zuletzt persönliche Zufriedenheit."
Es folgten Grußworte von Thomas Hecking als Vertreter des Personalrates, von Landrat Michael Lieber für die kommunalen Repräsentanten sowie von Pfarrer Reinhard Behnke (Polizeiseelsorge). Im anschließenden inoffiziellen Teil des Festaktes nutzten die geladenen Gäste, überwiegend Vertreter örtlicher Behörden und Institutionen, die Gelegenheit, sich von Karl Kipping zu verabschieden und erste Kontakte zu ihrem künftigen Ansprechpartner zu knüpfen. |
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