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Nachricht vom 29.09.2021 |
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Kultur |
Von Kurztexten und schlechten Hausfrauen in Kircheib |
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Zum dritten und letzten Teil ihrer diesjährigen Lesungs-Reihe "Land_schaf(f/t)en" lädt die Kulturwerkstatt Kircheib am Samstag, 2. Oktober, um 17 Uhr zwei spannende, junge Autorinnen aus Berlin ein. Elisa Aseva und Jacinta Nandi werden aus ihren aktuellen Betrachtungen der Gesellschaft lesen. |
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Am Sonntag, 3. Oktober, wird es ab 10 Uhr für Interessierte, die selber gerne schreiben, wieder einen Schreibworkshop geben. Diesmal wird es rund um das Thema Körper gehen. Die Autorinnen werden die Veranstaltung gemeinsam leiten.
Die beiden Autorinnen verbindet ihre humorvoll-kritische, politisch angehauchte Betrachtung der Gesellschaft und ihrer Eigenarten. Dabei verfasst Aseva ihre fast aphoristischen Kommentare in einer knappen, poetischen Sprache, während Nandi autobiographische Anekdoten mit thematischen Reflexionen mischt, um dem Leser dann mit bitterbösen Humor ihre Schlussfolgerungen zu präsentieren.
„Über Stunden“ von Elisa Aseva
Elisa Aseva veröffentlicht ihre Kurztexte auf Facebook, sie entstehen in Mittagspausen oder Feierabendsituationen und bleiben im Rohzustand. Die Autorin beschreibt ihr Schreiben als „Abschöpfprodukt des Alltags einer ungelernten Arbeiterin“. Das Internetmagazin 54books schreibt über sie: „Elisa Aseva liest sich wie Worte an den Wänden. Ganz selbstverständlich.“ Ihre Poesie ist unmittelbar, ihre Statements zeigen klare Kante und gerät sie ins Erzählen, endet es viel zu früh.
Sie war Gast beim Internationalen Literaturfestival Berlin 2020, ehe überhaupt ein Buch von ihr erschienen ist. Als Vertreterin der neuesten digitalen Literaturen hat sie eine leidenschaftliche Anhängerschaft. „Über Stunden“ ist die fein komponierte Sammlung ihrer besten Posts, denen man sich überlassen kann, um ihnen über Tage nachzuhängen. Das Buch erscheint diesen Oktober im Berliner Weissbooks Verlag.
„Die schlechsteste Hausfrau der Welt“ von Jacinta Nandi
Die in London aufgewachsenen und seit mehr als zehn Jahren in Berlin ansässige Jacinta Nandi schreibt gegen die immer noch vorherrschende Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen an – und fragt sich, wie um alles in der Welt sie da hineingeraten ist.
In ihrem als Erfahrungsbericht und Manifest bezeichneten dritten Buch „Die schlechteste Hausfrau der Welt“ (Nautilus Verlag, 2020) berichtet sie über ihre persönlichen Fronterfahrungen in einem Haushalt mit einem Teenager, einem Kleinkind und einem meist abwesenden Mann, der sich weigert zu helfen, schließlich ist seine Partnerin Hausfrau und ja wohl zuständig für Kinder, Küche und Kotze! Sie reflektiert über unbezahlte Care-Arbeit, Armut und Schmutz und klickt sich erschöpft durch die Lifestyle-Welten von Cleanfluencerinnen, sucht Rat in Hausfrauen-Communitys und Überlebenshilfe in Putz-Podcasts.
Jacinta Nandi lebt in Berlin-Lichtenrade, mit ihren zwei wunderbaren, deutschen Söhnen. Sie ist Bloggerin, Feminstin, Podcasterin und Autorin. Sie hasst faule Männer fast so sehr wie die Hausarbeit. Und sie denkt, dass Alleinerziehende wahrscheinlich die glücklichsten Menschen auf der Erde sind - zumindest meistens.
Im Anschluss an die beiden Lesungen wird es am Samstag noch ein von Martin Zepter aus dem Leitungsteam der Kulturwerkstatt moderiertes Künstlergespräch geben, bei dem das Publikum dazu ermutigt wird, eigene Fragen an die Autorinnen zu stellen.
„Der Körper im Text“ - Schreibworkshop mit Alisa Aseva und Jacinta Nandi am Sonntag, 3. Oktober, von 10 bis 14 Uhr
In ihrem Schreibworkshop werden sich die beiden Autorinnen mit den Teilnehmern dem Körper als Thema widmen. Es geht darum, herauszufinden, warum die Auseinandersetzung mit Körperlichkeit einerseits sehr inspirierend sein und andererseits an die eigenen Grenzen und Tabus gehen kann.
Die Veranstalter bitten darum, dass sich alle Gäste vorab über das auf der Homepage bereitgestellte Formular zu den Veranstaltungen anmelden, der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. (PM)
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Nachricht vom 29.09.2021 |
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