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Nachricht vom 04.10.2021 |
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Region |
Umgehung Altenkirchen: Neue Pläne für mehr Sicherheit an Einmündung der Hochstraße |
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Gefährliche Situationen im Straßenverkehr sind dazu da, behoben zu werden. Die unfallträchtige Stelle an der Einmündung der K 151 (Hochstraße) in die B 414 in der Nähe des Waldfriedhofs in Altenkirchen könnte in einem überschaubaren Zeitrahmen komplett ihren unheilvollen Status verlieren. |
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Altenkirchen. Schon weit mehr als ein Jahrzehnt dauern die Planungen zum dreistreifigen Ausbau der B 414 von Altenkirchen in Richtung Hachenburg an. Ein erstes Teilstück zwischen dem Anschluss Siegener Straße und der Einmündung der K 151 (Hochstraße) ist bereits um eine Fahrspur ausgedehnt worden, nun herrscht Einigkeit bei der weiteren Vorgehensweise, wovon sich die rheinland-pfälzische Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Daniela Schmitt (FDP), am Montagmorgen (4. Oktober) zunächst bei einer planerischen Erläuterung im Altenkirchener Rathaus und anschließend bei einer Inaugenscheinnahme der gefährlichen Verkehrssituation an Ort und Stelle überzeugte.
Inzwischen sind die Überlegungen der Experten so weit gediehen, dass die kommunale Familie mit der erarbeiteten Variante leben kann. „Auch die Ortsgemeinde Sörth wird nicht abgehängt, der Ortsgemeinderat hat bereits signalisiert, dass es so gelingen kann“, berichtete Altenkirchens Bürgermeister Fred Jüngerich vor großem Publikum, zu dem auch Christian Chahem, Mitglied für die FDP in verschiedenen lokalen Gremien, gehörte und auf dessen Initiative das Treffen zustande gekommen war.
Knotenpunkt anders gestalten
War zunächst einmal ins Auge gefasst worden, den neuralgischen Knotenpunkt (Einmündung der K 151 in die B 414) mit teils sehr, sehr schweren Unfällen ganz stillzulegen und den Verkehr aus Richtung Hachenburg nach Altenkirchen hinein und auch wieder hinaus über die Graf-Zeppelin-Straße (Industriegebiet) und Anschluss an die eigentliche B 414 im Bereich der Abzweige nach Sörth und Ingelbach (mit Brückenbauwerk) zu leiten, so soll nun das Hauptaugenmerk auf die kreuzungsfreie Anbindung der Hochstraße gelegt werden.
Dazu wird ein Kreisverkehrsplatz ungefähr im Bereich des Abzweigs in die Graf-Zeppelin-Straße geschaffen, wird ein Überflieger über die Bundesstraße gebaut, damit die heutigen Linksabbieger (aus Richtung Hachenburg) ohne Probleme per Rechtsabbiegen ihre Fahrt in Richtung Kreisverkehrsplatz, an den auch die K 151, das Industriegebiet (K 36), die Ausfahrt von der B 414 aus Richtung Flammersfeld und die Auffahrt auf die B 414 in Richtung Hachenburg angeschlossen sind, fortsetzen können. Die Brücke über die B 414 nutzen ebenfalls die Autofahrer, die die K 151 in Richtung Flammersfeld befahren wollen. Zusätzlich wird aus Richtung Sörth noch eine Auffahrmöglichkeit auf die B 414 in Richtung Altenkirchen geschaffen, um auch die Möglichkeit zu geben, am neuen Kreisel "umdrehen" und in Richtung Hachenburg düsen zu können und nicht über Mammelzen, Eichelhardt und Bahnhof Ingelbach (B 256/L 290) Richtung Hoher Westerwald unterwegs sein zu müssen.
Auf- und Abstufungen
Parallel wird die Dreistreifigkeit weiter in Richtung Hachenburg fortgeführt. Die K 36, die von Sörth in Richtung B 414 führt, wird per Bauwerk unter der Bundesstraße hindurch geführt, mit dem Abschnitt der K 36 aus Richtung Ingelbach kommend und mit der Verlängerung der Graf-Zeppelin-Straße verknüpft. In einem weiteren Schritt wird sie zu einer Gemeindestraße herabgestuft, während die Graf-Zeppelin-Straße von einer Gemeinde- zu einer Kreisstraße „befördert“ wird. Getreu der Vorgabe, dass eine Gemeinde in der Regel nur noch eine Verbindung mit dem überörtlichen Straßennetz haben sollte, wird auch die K 36 von Ingelbach aus in Richtung L 265 (Mudenbach) einen „Dienstgrad“ verlieren.
Für Sörth gilt: Das Dorf ist über die K 36 an die B 256 bei Mammelzen gekoppelt. In der Stadt Altenkirchen wird die K 151 ebenfalls nur noch das Attribut Gemeindestraße tragen. Auch dieses komplette Gedankenspiel rangiert unter der Überschrift des Ausbaus der Ost-West-Verbindung zwischen dem Autobahnende bei Hennef (A 560) und dem Anschluss an die A 45 bei Herborn über die B 8, die B 414 und die B 255.
„Wichtiges Projekt für Region“
Laut Schmitt ist das Vorhaben ein „wichtiges Projekt für die Region und um den Standort, den ländlichen Raum insgesamt voranzubringen“. Sie stellte klar heraus, dass solche Pläne, wie Jüngerich bereits ausgeführt hatte, eine „breite Zustimmung“ brauchen. „Das ist ein Paradebeispiel, wie komplex Projekte vor Ort sind“, merkte Lutz Nink als Leiter des Landesbetriebs Mobilität in Diez an. Der dreistreifige Ausbau bedinge ebenfalls eine neue Gestaltung der Anschlussstellenkonzepte.
Über eine Kostenverteilung zu befinden, falle derzeit noch schwer. Grundsätzlich werde versucht, sie zugunsten der Kommunen vor Ort gering ausfallen zu lassen. Falls es keine großen Probleme bei der Planung gebe, könne der Zeitrahmen für die Umsetzung unter zehn Jahren liegen. Im Gegensatz dazu stehe der Ausbau der B 414 im Nistertal, der in einem von der Natur her sehr sensiblem Gebiet zehn bis zwölf Jahre in Anspruch nehmen könnte. Landrat Dr. Enders sah als Vorteil eine deutliche Ausweitung der Überholmöglichkeit in den Zonen, in denen aktuell die Geschwindigkeit auf 70 km/h begrenzt und das „rechts liegen“ lassen eines langsam fahrenden Wagens nicht gestattet ist.
Nicht am Geld scheitern
FDP-MdB Sandra Weeser verdeutlichte, dass die Realisierung nicht am Geld scheitern könne. Als „abschreckendes Beispiel“ für keine Einigkeit bei der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur nannte sie Überlegungen, die „näher an der westlichen Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen“ gemacht würden. Von Jürgen Salowsky, dem Fraktionsvorsitzenden der Bündnisgrünen im Altenkirchener Verbandsgemeinderat und eingefleischtem Pedaleur, angesprochen, beruhigte Schmitt, dass kein Straßenbauprojekt ohne Radwege gedacht werde. Nink ergänzte: „Bei allen Aus- und Umbauten von Bundes- und Landstraßen wird der Radwegebau mit beleuchtet.“ Denn kein Radfahrer werde gerne auf einer dreispurigen Straße fahren wollen. (vh) |
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