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Nachricht vom 30.01.2011
Region
2000 Euro für Unesco Projekt übergeben
Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf übergab 2000 Euro an die "Casa-Alianza-Kinderhilfe Guatemala". Seit vielen Jahren unterstützen Betzdorfer Schüler das Unesco-Projekt. In einem beeindruckenden Vortrag erfuhren die Schüler der 7. Klassen von den Lebenswirklichkeiten der Straßenkinder in Lateinamerika.
Betzdorf. Auch in diesem Jahr verstand es Franz Hucklenbruch von der Casa-Alianza-Kinderhilfe Guatemala/ Bonn, seine jungen Zuhörer für die großen Probleme der "Einen Welt" zu sensibilisieren. Bereits zum 16. Mal, wie Schulleiter Manfred Weber in seiner Begrüßung hervorhob, informierte Hucklenbruch alle neuen Klassen 7 am Freiherr-vom-Stein Gymnasium Betzdorf-Kirchen über das von der Schule seit langen Jahren unterstützte Unesco-Projekt.
Zuvor hatten Vertreterinnen der Unesco-AG in einem kurzen Powerpoint-Vortrag über die Unesco-Arbeit an der Schule informiert und für die Mitarbeit in der AG geworben.
In drei Durchgängen hörten die Mädchen und Jungen jeweils fast anderthalb Stunden lang gebannt zu, was Hucklenbruch nicht nur über die Lage der Straßenkinder in Lateinamerika, sondern auch über die tiefer liegenden Ursachen von Armut und Ausbeutung in der sogenannten Dritten Welt zu sagen hatte. Hierbei gelang es ihm auch, geschichtliche Hintergründe mit aktuellen (Fehl-)Entwicklungen zu verbinden.
Zu vielen Bildern wusste Hucklenbruch auch die passenden Lebensgeschichten der abgebildeten Jungen und Mädchen zu erzählen, wie etwa die von dem Schuhputzerjungen, dessen Original-Schuhputzkasten er mitgebracht hatte. "Selten wird ein Straßenkind älter als achtzehn, zwanzig Jahre", erklärte er. Verantwortlich für die geringe Lebenserwartung sei nicht nur der rapide körperliche Verfall infolge von Unterernährung und aus der Not geborenem Drogenkonsum. "Häufig genug werden Straßenkinder auch von Polizei oder privater Security erschossen, wenn sie betteln oder aus Hunger stehlen. Für Straßenkinder gelten die Menschenrechte nicht", fasste Hucklenbruch zusammen.
Wie immer war es ein großes Plus des Vortrages, dass Hucklenbruch in seiner bewegenden Dia-Schau aus den Straßen von Guatemala-City nicht nur die zum Teil schockierende Wirklichkeit zeigte, sondern auch konkrete Handlungsmöglichkeiten im eigenen Leben der jungen Zuhörer aufzeigte. So warb er etwa dafür, Waren aus dem fairen Handel zu kaufen, bei denen es garantiert ist, dass den Produzenten ein fairer Lohn gezahlt wird und die Produkte nicht in Kinderarbeit hergestellt wurden.
Im Anschluss an die Vorträge übergab die Unesco-AG einen Scheck über 2000 Euro an die "Casa Alianza". Die Spendengelder waren im vergangenen Jahr zusammengekommen aus so unterschiedlichen Aktionen wie dem Fairen Pausenverkauf, mehreren Bücherbasaren, dem Imbiss- und Getränkeverkauf an verschiedenen Schulveranstaltungen oder Spenden aus einzelnen Klassen und Kursen. Hucklenbruch lobte die Kinder und Jugendlichen für ihr nachhaltiges Engagement und erinnerte noch einmal daran, dass sie es seien, die die Welt durch ihr Handeln verändern können.
 
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