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Nachricht vom 29.09.2007 |
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Region |
BGV: Geschichte sichtbar machen |
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Von der Königlichen Betriebsinspektion zum Bundesbahnbetriebsamt - der BGV bleibt seinem Grundastz treu, Geschichte sichtbar zu machen, diesmal mit der Vorstellung eines Bastelbogens, mit dem das ehemalige Bundesbahnbetriebsamt in Betzdorf maßstabgetreu nachgezeichnet wird. |
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Betzdorf. Der BGV bleibt seinem Grundsatz treu, Betzdorfer Geschichte sichtbar zu machen. Beim neusten Projekt halfen der Betzdorfer Architekt Branislav Dzodzovic und der heimische Künstler Erwin Rickert. Aufgrund von Originalplänen zeichnete der Architekt das Bundesbahn-Betriebsamt Betzdorf maßstabgetreu für einen Bastelbogen nach und Erwin Rickert kolorierte die Zeichnung. Der Bastelbogen soll an das eisenbahngeschichtlich sehr bedeutsame Bauwerk der Betzdorfer Gründerzeit erinnern und wird am Barbaratag in der Kreissparkasse Betzdorf zu erwerben sein.
Es ist oft beschrieben worden: Betzdorf hat seinen Aufschwung dem Bau der Eisenbahnstrecke Köln-Deutz – Gießen zu verdanken, die zum Teil 1861 eingeweiht wurde. Es kamen die Strecken von Betzdorf nach Daaden/Haiger über Burbach hinzu, und die Strecken teilten sich die Betriebsinspektionen Köln-Deutz, Altena und Wetzlar. Dies war dem Bürgermeister Stephan Schuster eine für Betzdorf unakzeptable Situation. Er richtete ein Gesuch an den zuständigen Minister für öffentliche Arbeit in Berlin, die am äußersten Rande des Streckennetzes liegende Betriebsinspektion Köln-Deutz an den größten Eisenbahnknotenpunkt der Strecke nach Betzdorf zu verlegen. Bürgermeister Schuster musste genaue Auskunft zur Infrastruktur der aufstrebenden Gemeinde Betzdorf geben. Wie es mit höheren Knaben- und Mädchen-Schulen stehe, mit Bauplätzen für die umziehenden Bahnbeamten, Mietpreisen und Ähnlichem. Erst als Betzdorf die Zustimmung erhielt, dass 1904 ein Progymnasium genehmigt werde, fielen die Würfel für Betzdorf und gegen den Mitbewerber Siegburg.
Ab 1. April 1905 galt die Entscheidung: Die Betriebsinspektion Betzdorf in der damaligen Blücherstraße wurde zuständig für alle Strecken und die an ihnen liegenden Bahnhöfe zwischen Siegburg, Haiger, Rabenscheid (später Breitscheid), Daaden, Altenkirchen und Wissen – Morsbach. Regierungs- und Baurat Heinrich Grimm war der erste Betzdorfer Chef des neuen Amtes. Im Laufe der Jahre veränderte sich die Zugehörigkeit zu den Direktionen Frankfurt, Köln, Mainz und Wuppertal, damit auch die Zuständigkeit für einzelne Strecken.
Die Bomben des Zweiten Weltkrieges beschädigten das Betriebsamt, wie es seit 1910 hieß, so stark, dass es nach Schutzbach, Niederdreisbach und ins Geschäft Eufinger, Viktoriastraße, umziehen musste. Nach der Sanierung des Gebäudes zogen alle Beamten an der nun umbenannten Martin-Luther-Straße wieder ein. Der Bastelbogen zeigt das nach dem Krieg etwas veränderte Bauwerk.
Der letzte Amtsvorstand, Oberrat Heinz Pfleging, musste 1971 nach der Auflösung der Direktion Mainz auch das Betriebsamt auflösen. Das Siegener Amt übernahm die Aufgaben. Einige Zeit war an der Martin-Luther-Straße noch das Gesundheitsamt zu finden, bevor 1988 die Landeszentralbank das Gebäude erwarb. Auch der Landeskonservator reichte keine schützende Hand, und zu dem Jugendstilgebäude rollten die Bagger.
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Foto: Der Zusammenbau des Betriebsamtes ist leicht zu erledigen. |
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Nachricht vom 29.09.2007 |
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