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Nachricht vom 07.02.2011 |
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Region |
Abschied heißt auch Neubeginn |
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Architekt Franz-Arnold Geimer schloss die Büroräume in Wissen. Aber die Hände in den Schoß legen kann der emeritierte Architekt nicht. In jedem Abschied liegt der Zauber eines Neubeginns, der nun im elterlichen Haus in Selbach erfolgt. |
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Wissen/Selbach. Architekt Franz-Arnold Geimer hat zwar sein Büro in Wissen geschlossen, das heißt aber nicht Stillstand und Rückzug ausschließlich ins Private. In Selbach, im elterlichen Haus, das restauriert und umgebaut wurde, ist Wohnung, Büro und Atelier. Im Rückblick auf ein rund 50-jähriges Berufsleben gibt es durchaus interessante Details, die auch die Region prägten.
Am 1. Juli 1970 wurde das Planungsbüro Geimer für Wohnungs- und Industriebau in Wissen eröffnet. Dem Weg in die Selbstständigkeit ging die Gesellenprüfung als Betonbauer in Essen, gefolgt vom Ingenieursexamen in Idstein/Taunus und weitere praktische Tätigkeiten unter anderem in Düsseldorf, Kettwig und Eitorf voraus.
Die zahlreichen Objekte, die Geimer in der Region realisierte, lassen sich nicht alle aufzählen. In seinem persönlichen Rückblick stehen einige Bauten im Mittelpunkt. Das Altenzentrum Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen in Hamm, die Totalsanierung des "Quadenhofes" in Mittelhof in Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege in Mainz, aber auch der Um- und Ausbau seines eigenen Elternhauses in Selbach aus dem Jahr 1620.
Der erste größere Auftrag war der Neubau des Petz-Marktes (heute Rewe:XL) in Wissen, es folgten weitere Aufträge für die Märkte, unter anderem in Altenkirchen, Waldbröl, Kredenbach und Hachenburg.
Zahlreiche Kirchen in der Region tragen Geimers Handschrift, denn sie wurden in Abstimmung mit dem Generalvikariat in Köln und den Kirchenvorständen erneuert, umgebaut oder farblich neu gefasst und instand gesetzt. Dazu zählen neben weiteren Objekten die Kirchen in Oettershagen, Selbach und Mittelhof, aber auch Pfarrheime und Pfarrhäuser. Ein markantes Beispiel ist katholische Kirche in Hövels, die ein geneigtes Dach und eine schlagregenresistente Außenhaut erhielt. Dort hatte es an vielen Stellen, unter anderem auch auf den Altartisch geregnet.
Im persönlichen Rückblick auf die lange Berufstätigkeit spielt auch die Ausbildung junger Leute im eigenen Unternehmen eine große Rolle. So wurden 22 Bauzeichner ausgebildet, acht davon wurden später Architekten oder Diplom-Ingenieure. Fünf junge Frauen erhielten in Zeiten hoher Jugendarbeitslosigkeit ihre Ausbildung zu Bürokauffrauen, ein Ausbildungszweig, den man dem Architekten ermöglichte.
Franz-Arnold Geimer ist nun nicht der Mann, der seinen Beruf, der immer auch Berufung war und ist, so eben "auf die Seite zu stellen".
"Ich will weiterhin gezielt Häuser und Wohnungen planerisch unter der Überschrift: „Zu Hause alt werden!“ umgestalten, denn dieser Bedarf wird steigen. Aber auch die energetische Sanierung alter Häuser ist ein Thema für mich", sagt Geimer. Da gehe es auch um viele Ungereimtheiten auf dem Markt die man ausschließen müsse. Mit ein Grund, dass der emeritierte Architekt mit einem jungen Team zusammenarbeitet. (hw)
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Nachricht vom 07.02.2011 |
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