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Nachricht vom 04.12.2021
Wirtschaft
Birkenhof-Brennerei vereint Tradition und Innovation
Da die Regionalinitiative „Wir Westerwälder“ der drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis herausstechende Betriebe vorstellt, besuchten Landrat Achim Schwickert und Vorständin Sandra Köster die Birkenhof-Brennerei, die sich bereits seit 1848 im Herzen des Westerwaldes dem geschmackvollen Handwerk der Destillation widmet.
Von links: Sandra Köster, Landrat Achim Schwickert, Stefanie, Jonas und Peter Klöckner. Fotos: Wolfgang TischlerNistertal. Köster nutzte das Treffen, um auf die Ziele der Organisation „Wir Westerwälder“ hinzuweisen und die mit dem Kreisbauernverband neu entwickelte Geschenke-Box vorzustellen, die über die Homepage vertrieben wird. Eine ausbaubare Idee für alle Erzeuger.

Weihnachtsgeschenke werden gerade im Birkenhof verpackt und zumeist online vertrieben. Die Zeit vor Weihnachten ist besonders wichtig. Für das Weihnachtsgeschäft wurde die Verpackerei mit Aushilfskräften verstärkt.

Der Gang durch den Betrieb ist ein Erlebnis: Weinfässer aus Holz in großer Menge, glänzende Edelstahltanks und warm schimmernde Kupferdestillen bieten unendlich viele Fotomotive, die Nase freut sich über den Duft vom Maischen und Bränden. Eine Verkostung der edlen Erzeugnisse ist ein besonderes Geschmackserlebnis, wenn man nicht selbst Auto fahren muss.

Familie Klöckner ist zu Recht stolz, dass bereits die achte Generation mit Leidenschaft für qualitativ hochwertige Alkoholika sorgt, die wiederholt ausgezeichnet wurden. Auch in diesem Jahr erhielt der Betrieb wieder den Bundes-Ehrenpreis. Den Standard zu halten und zugleich das Unternehmen neu zu strukturieren ist der Anspruch der Klöckners. Die erweiterte Produktentwicklung - zum Beispiel kamen Eierlikör und Wein-Aperitive zusätzlich ins Sortiment - und die notwendig gewordene Vorratsbeschaffung aller Materialien, machten den Bau eines zusätzlichen Fass- und Materiallagers notwendig. Bauvorschriften und zusätzliche Gutachten machten diesen Neubau extrem teuer, weil ein halbes Jahr Bauzeitverzögerung die Kosten in die Höhe schießen ließen.

Die großen Dachflächen sind mit Fotovoltaikanlage ausgestattet, die ebenfalls kostenintensiv zertifiziert werden musste und Wärmepumpen sorgen zusätzlich für alternative Energie im betrieblichen und privaten Bereich. Batterien machen den selbst produzierten Strom für die E-Autos nutzbar. Dreiviertel des Jahres ist man relativ autark ausgestattet, nur im Winter ist die Stromausbeute unzureichend.

Zwei Probleme machen der Brennerei in diesem Jahr das Leben schwer: Corona-Lage und geringer Obstertrag. Gerade hatte man die beliebten Besichtigungen wieder aufgebaut und neue Leute zur Durchführung rekrutiert, als die Krankenzahlen explodierten. Seit letzter Woche sind die Erlebnis-Aktionen wieder gestoppt. Alternativen wie @Home-Tasting, wofür Tasting-Sets mit Kornbränden, die „Wäller Originale“, Whisky oder Gin verschickt und per Video-Call von einem fachkundigen Destillateur kommentiert werden, haben sich bewährt. Statt Weihnachtsfeiern werden häufig Online-Tastings durchgeführt, 30 Gin-Tastings und fünf-Whisky-Tastings wurden gebucht.

Die Herstellung eines sanften und einzigartigen Westerwälder Whikys ist eine Besonderheit, denn „Whisky erfordert Zeit - mindestens dreieinhalb Jahre - und Lagerkapazität“, wie Landrat Schwickert anerkannte. Drei einzigartige Whisky-Linien: Ein klassischer Single Malt, ein urwüchsiger Single Rye - gereift im Sherryfass - und ein Single Malt Peated reifen in insgesamt 700 ausgesuchten Fässern derzeit im Birkenhof-Warehouse heran.

Witterungsbedingt gab es in der Region in diesem Jahr kein Steinobst, nur die Apfelernte war gut. Zusätzlich zwangen extreme Kostensteigerungen bei Holzverpackungen und Kartonagen für den Online-Handel zur Preiserhöhung.

Die gesamte Belegschaft der Birkenhof-Erlebnis-Brennerei hofft, dass die Erlebnisse -Besichtigung, Führung, Verkostung und Workshops - unter Beachtung der gültigen Corona-Hygiene-Regeln bald wieder in Nistertal stattfinden können. (htv)
   
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