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Nachricht vom 19.02.2011
Kultur
Graf Draculas heißer Atem lässt Publikum zittern
Zusammen mit dem Schauspieler Dr. Jasper Paulus präsentierte das Nürnberger "Gothic Jazz Orchestra" den Roman "Dracula" in der Stadthalle Altenkirchen. Das Hörspielkonzert, in dem spannende Literatur und fetzige Jazzmusik miteinander verschmolzen, ließ die Zuhörer eintauchen in die Welt des wohl berühmtesten Vampirs der Literaturgeschichte.
Dr. Jasper Paulus fesselte die Zuhörer mit seiner mitreißenden Interpretation von Dracula. Fotos: Thorben Burbach   Altenkirchen. Eine Kutsche rast wie von Sinnen durch die Finsternis der Karpaten. Kontrabass und E-Gitarre heulen auf, ihre unheimlichen Klänge verheißen nichts Gutes, etwas Trügerisches liegt in der Luft. Plötzlich setzt Jazzmusik ein, die Musiker nehmen Fahrt auf, während die Kutsche mit dem ahnungslosen Rechtsanwalt Jonathan Harke unentwegt Kurs auf Transsilvanien hält. Bild für Bild laufen die dramatischen Szenen vor dem inneren Auge ab, als hätte man gerade den idealen Blick auf die Kinoleinwand. Doch der Schein trügt. Es ist die außergewöhnliche Kombination aus spannender Weltliteratur und fetziger Jazzmusik, die die Zuhörer in die Welt des Grafen Dracula entführt.

In Anlehnung an den berühmten Roman "Dracula" von Bram Stoker präsentierte das Gothic Jazz Orchestra zusammen mit dem Schauspieler Dr. Jasper Paulus ein Hörspielkonzert, das die Dramaturgie des Schauerromans musikalisch perfekt in Szene zu setzen wusste und so eine Dynamik entfaltete, die nahezu an filmische Dramaturgie erinnerte. Ob zitternd und flehend, oder schaurig und mit hauchender Stimme: Paulus schlüpfte gekonnt in die Rollen des 114 Jahre alten Romans, dessen mitreißende Interpretation für Momente voller Spannung und Nervenkitzel sorgte. So erzählte Paulus die Geschichte von dem englischen Rechtsanwalt Jonathan Harker, der in Transsylvanien in die Fänge von Graf Dracula gerät. Während Paulus den Zuhörern mehr und mehr Einblicke in die unheimlichen Geschehnisse auf dem Schloss des Grafen eröffnete, betonte das "Gothic Jazz Orchestra" die Gefühlswelt des verzweifelten Harker mit abwechslungsreichen Jazzkompositionen, die mit Einflüssen aus Klassik, Folk und Rock gespickt waren. Es war die instrumentale Begleitung, die die trügerische Schönheit der Vampirdamen sogleich entlarvte und auch als Harker endlich den Ernst der Lage begreift, haben die Klänge des Vibraphons die Gefahr schon angekündigt. Lesung und Musik wechseln sich stetig ab, verschmelzen miteinander und lassen die Zuhörer bis zum Ende mitfiebern.

Das Kulturbüro Haus Felsenkeller als Veranstalter durfte sich am Freitagabend über eine Premiere freuen. "Wir hatten noch nie ein Hörspielkonzert im Programm", sagte Helmut Nöllgen, Geschäftsführer vom Haus Felsenkeller, der auf die vielen Kulturveranstaltungen zum 25-jährigen Jubiläum in diesem Jahr verwies. Die nächste Veranstaltung findet am 18. März statt. Dann ist Andreas Wever zu Gast in der Stadthalle Altenkirchen und präsentiert eine Diashow zu seiner Expedition durch das Hochland von Chile und Bolivien. (Thorben Burbach)
     
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