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Nachricht vom 07.12.2021 |
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Wirtschaft |
Arbeiten, wo andere Ferien machen: Job in Südtirol |
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Wie auch der Westerwald ist Südtirol eine Urlaubsregion. Viele Menschen wissen also, wie es ist, dort zu arbeiten, wo andere in den Urlaub hinfahren. Aber welche Jobs bietet Südtirol eigentlich und wie einfach ist es, dort eine Anstellung zu finden? Gibt es mitunter Tipps und Tricks, um in Südtirol zu arbeiten? Dieser Artikel schaut sich das einmal genauer an. |
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Job finden in Südtirol
Abseits des Urlaubsfeelings handelt es sich auch bei Südtirol um eine ganz gewöhnliche Region. Somit gibt es natürlich viele unterschiedliche Jobmöglichkeiten, wenn auch der Tourismus mit das Aushängeschild ist. Doch wie findet man geeignete Jobs für sich?
- Jobbörsen – sie sind immer ein gutes Mittel, um einen Überblick über die Möglichkeiten zu erhalten. Selbst die deutschen Börsen der Arbeitsagentur bieten teils Stellen in Südtirol an. Grundsätzlich können Interessenten zwischen den allgemeinen Jobportalen und den spezielleren Jobbörsen wählen, um offene Stellen in Südtirol zu finden.
- Zeitungen – in Zeiten des Internets ist es ein Leichtes, Zeitungen aus Südtirol zu lesen. Auch die Jobanzeigen werden dort angezeigt. Oft sind die Zeitungsanzeigen aktueller als die in Jobportalen. Viele Unternehmen entfernen ihre Anzeigen nicht aus den Portalen, sodass immer auf das Datum geachtet werden muss.
- Foren und Gruppen – auch in Onlineforen oder Gruppen in den sozialen Netzwerken lassen sich mitunter Jobs in Südtirol finden. Zumindest helfen die Gruppen, um einen allgemeinen Überblick über die Möglichkeiten zu erhalten. Teilweise kennt jemand jemanden, der entsprechende Stellen vermitteln kann.
Letztlich ist die Arbeitssuche in Südtirol ebenso leicht oder schwer wie auch in Deutschland. In gewissen Bereichen ist zudem zu bedenken, dass die Angebote saisonal unterschiedlich sind. Zwar gibt es in Südtirol viele Regionen, die sowohl im Sommer als auch im Winter beliebte Urlaubsziele sind, doch gehören diese Stellen wieder zum Tourismus. Wer selbst nicht in dem Bereich arbeiten möchte, der hat es schon schwerer, doch ist es nicht unmöglich, in den anderen Bereichen eine Anstellung zu finden.
Welche Branchen sind gefragt?
Besonders wichtig ist und bleibt der Tourismus für Südtirol. Wobei diese Branche wiederum viele Weitere mit in ihren Bann zieht:
- Gastronomie – die gewöhnliche Gastronomie gehört mit zum Tourismus, immerhin wird ein großer Teil des Umsatzes durch Reisende erwirtschaftet.
- Handwerk – jedes Hotel, jede Pension, jedes Restaurant oder jeder Skilift muss gewartet und repariert werden. Somit haben eventuell auch Handwerker gute Chancen, sich in Südtirol ein neues Leben aufzubauen.
- Unterhaltung – es gibt kein Skigebiet ohne Unterhaltungsangebote. Da Südtirol jedoch das ganze Jahr über ein begehrtes Reiseziel ist, ist die Nachfrage nach Unterhaltung groß.
Abseits der typischen Arbeitsstellen ist auch Südtirol von ganz gewöhnlichen Branchen geprägt. Kleinere und größere Unternehmen haben dort ihren Sitz. Die Aspiag Service GmbH in Bozen gehört zu den größten Unternehmen Südtirols und hat einen Jahresumsatz von über zwei Milliarden Euro. Auch Alperia, Seetech oder auch Würth sitzen in der Region. Besonders Bozen ist für Großunternehmen sehr interessant, weshalb sich Interessenten möglichst auf diese Region konzentrieren sollten.
Der beste Einstieg
Es ist gar nicht so einfach, in der Fremde eine Arbeitsstelle anzutreten. Viele Menschen – egal welchen Alters – unterschätzen die Schwierigkeiten. Das ist nicht verwunderlich, immerhin besuchen viele Auswanderer ihr neues Domizil über Jahre und meinen es zu kennen. Das Problem ist, dass man im Urlaub überwiegend die positiven Seiten kennenlernt und das Negative schnell ausblendet. Wer schließlich an sein Traumziel zieht, der stellt schnell fest, dass auch dort das Leben ganz gewöhnlich mit allen Höhen und Tiefen weitergeht. Aus diesem Grund gilt:
- Längerer Aufenthalt – bevor in der Heimat alle Zelte abgebrochen werden, empfiehlt sich ein längerer Aufenthalt über Wochen oder auch Monate. So lässt sich der Alltag am neuen Ort erleben, auch erste Bekanntschaften können geschlossen werden. Grundsätzlich gilt es, auf Nummer sicher zu gehen. Natürlich kann der Aufenthalt immer wieder abgebrochen werden, doch wer direkt mit allem Hab und Gut umzieht, der verliert viel Geld.
- Praktikum – ein längeres Praktikum im Betrieb der Wahl, noch besser in mehreren Betrieben, ist ebenfalls ratsam. Wieder geht es darum, den neuen Alltag kennenzulernen, aber weiterhin die Sicherheit im Rücken zu haben, zurückkehren zu können. Da sich das Arbeitsleben in der Region durchaus von dem in Deutschland unterscheidet, bietet das Praktikum auch die Chance, sich in die neue Realität einzufühlen.
- Klein anfangen – auch die Suche nach einer Bleibe sollte vorsichtig angegangen werden. Im touristischen Bereich stellen Arbeitgeber teilweise Unterkünfte, anderenfalls bietet sich eine kleine Wohnung für die erste Zeit an. Auch möblierte Zimmer genügen anfangs. Sobald klar ist, dass der Lebensmittelpunkt wirklich verlegt wird, kann eine richtige Wohnungssuche begonnen werden.
Wichtig ist natürlich, die Sprache nicht nur zu können, sondern zu beherrschen. Sicherlich wird in Südtirol vielfach Deutsch gesprochen, doch Italienisch ist schlichtweg die Landessprache und diese muss sehr gut gesprochen werden. Viele Auswanderungen scheitern an der Sprachbarriere. Ansonsten ist die Auswanderung nach Südtirol dank der EU kein allzu großes Problem. EU-Bürger dürfen dort direkt arbeiten und sich niederlassen. Vorab sollte allerdings geprüft werden, ob der Abschluss ausreicht oder ob in Südtirol weitere Prüfungen oder Abschlüsse vorgewiesen werden müssen.
Fazit – den Schritt gut planen
Auch diejenigen aus dem Westerwald, die seit Jahren regelmäßig in Südtirol Urlaub machen, sollten eine mögliche Auswanderung gut planen und vorbereiten. Sicherlich ist es grandios, dort zu leben und zu arbeiten, wohin andere verreisen, doch holt der Alltag viele Auswanderer recht schnell ein. Wichtig ist, die Jobsuche sorgfältig anzugehen und den Einstieg möglichst mit einem längeren Praktikum zu versuchen. Dieses lässt ausreichend Zeit, um sich zu akklimatisieren und bietet die Chance, in das neue Leben hineinzuschnuppern, ohne dass daheim alle Zelte abgebrochen werden müssen. Auch die Anfangszeit mit der neuen Anstellung sollte vorsichtig geplant werden. Kleine Apartments bieten sich beispielsweise eher an als größere Wohnungen. (prm)
Agentur Autor:
Martin Steffes |
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Nachricht vom 07.12.2021 |
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