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Pressemitteilung vom 12.12.2021
Region
Rückblick auf ein turbulentes Wanderjahr 2021 des Westerwald-Vereins e.V.
"Natur Pur" - das Motto des diesjährigen Wanderprogramms des Hauptvereins des Westerwald-Vereins e.V. versprach viele interessante Wanderungen. Über 200 junge und jung gebliebene Wanderfreunde wanderten bei insgesamt sieben Wanderungen durch den schönen Westerwald.
Wandern bringt einen zu den schönsten Ecken in der Natur. (Foto: Rainer Lemmer)Westerwald. Lange Zeit war nicht klar, ob und unter welchen Voraussetzungen im Westerwald geführte Wanderungen in Gruppen möglich sein würden. Letztendlich verbesserte sich das Infektionsgeschehen, sodass die ersten Wandertermine Anfang Juni, wenn auch unter der Vorgabe von maximal 20 Wanderern und unter Einhaltung von AHA-Verhaltensregeln, stattfanden. Die Wiedersehensfreude war groß, hatten sich doch einige Wanderer schon über ein Jahr nicht mehr gesehen. Wie gerne hätte man sich umarmt oder Hände geschüttelt, coronabedingt gab es leider im besten Falle nur einen Ellenbogencheck oder eine Verbeugung voreinander.

Am 5. Juni ging es los und es trafen sich die ersten 20 Wanderer, um unter der Führung von den Wanderführern Rainer Lemmer, Fachbereichsleiter Wandern & Freizeit, und Eberhard Ullrich, Fachbereichsleiter Wege, bei der Wanderung W1 “Der Schatz im Silbersee“ das Geheimnis dieses Schatzes zu lüften. Die geführte Natur-Erlebnis-Wanderung führte vom Naturdenkmal Hüllbuche in Daaden zum Hohenseelbachskopf und dem "Silbersee" im Naturschutzgebiet Mahlscheid. Wohlbehalten, voller Begeisterung und ohne nass geworden zu sein, trafen die Wanderer wieder am Startpunkt ein – nicht ohne vorher noch einmal den “Baum der müden Wanderschuhe“ in Augenschein genommen zu haben.

Etwas ganz Besonderes hatte sich Lemmer für die zweite Wanderung am 6. Juni ausgedacht. Schon am Titel der Wanderung W2 “Licht am Ende des Tunnels – Wandern über & unter Tage“ und dem Hinweis “Bitte Taschenlampe nicht vergessen“ konnte man erahnen, dass in Langenaubach eine besondere Wanderstrecke erwandert werden sollte. Am Startpunkt der Wanderung trafen sich 17 Teilnehmer bei stark bewölktem Himmel und Nebel. Leider gab es an diesem Tag noch drei kurzfristige, wetterbedingte Absagen, sodass Wanderfreunde auf der Warteliste leider nicht mehr nachrücken konnten. Auch bei dieser Wanderung musste die Anzahl der Teilnehmer im Vorfeld nämlich auf 20 Wanderer begrenzt werden.

Anfangs noch auf breiten Wegen führte Lemmer die Gruppe auf wirklich schmalen und kaum zu erkennenden Pfaden durch Brennnesseln, über umgestürzte Bäume und ein wenig querfeldein zum Höhepunkt der Wanderung: dem östlichen Tunneleingang des ehemaligen Reichsbahntunnels bei Breitscheid. Hier wurden dann die Taschenlampen angeschaltet. Begleitet von einem frischen Luftzug wanderte die Gruppe, auf den Spuren des "Balkan Express" durch den Tunnel. In der Tunnelmitte im Schein von Stirn- und Taschenlampen erzählte Lemmer die Geschichte von Bau und Nutzung des Tunnels. Nach rund einem Kilometer wurde das westliche Tunnelportal mit dem idyllische Aubachtal und dem Naturdenkmal Heidenhäuschen erreicht.

Familienwanderungen im Stöffel-Park waren besonders beliebt
Mitten im Tertiär-, Industrie- und Erlebnispark Stöffel durften Kinder zusammen mit ihren Eltern und Großeltern am 11. Juli bei der ersten Familien-Erlebnis-Wanderung "Auf den Spuren der Steffi Stöffelmaus“ die Natur mit allen Sinnen erleben. Auch wenn das Wetter nicht so mitspielte, hatten die Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren mit ihren Eltern und Großeltern jede Menge Spaß. An diesem Tag wurden Neugier, Begeisterung und die Entdeckerfreude geweckt!

Aufgrund der großen Nachfrage bei der dieser Familien-Erlebnis-Wanderung des Westerwald-Vereins führte Rainer Lemmer in Kooperation mit dem Stöffel-Park eine zweite Veranstaltung dieser Art im Oktober durch. Viele glückliche Gesichter wanderten bei der zweiten Familien-Erlebnis-Wanderung durch den Stöffel-Park und auf den Spuren von Steffi Stöffelmaus.

Weitere Lockerungen in den Corona-Verordnungen erlaubten nicht nur bei der zweiten Familien-Wanderung, sondern auch am zweiten Wanderwochenende, wieder eine höhere Teilnehmerzahl. Trotzdem entschloss sich Lemmer, die Anzahl der Wanderer zu begrenzen und die Wanderungen als 3G-Wanderungen durchzuführen.

Dank Lockerungen mehr Teilnehmer bei 3G möglich
Am 28. August wanderten 36 Wanderer durch das Wällerland. Die Rundwanderung W4 “Der goldene Reiter und die Watzenhahner Riesen“ führte auf circa 16 Kilometern vom Start- und Zielpunkt in Weltersburg rund um den Watzenhahn. Viel Wissenswertes zur Geschichte der Burgruine auf dem Küppel bei Weltersburg, den geologischen Besonderheiten dieses neu konzipierten Geopfades entlang der Strecke sowie Sagen und Mythen begeisterten die Wanderfreunde. Leider trübte ein wolkenverhangener Himmel die ansonsten fantastische Aussicht vom Burgberg Weltersburg in das Elbbachtal und Limburger Becken. Der rund 50 Kilometer entfernt gelegene, große Feldberg im Taunus versteckte sich ebenfalls in den tiefhängenden Wolken.

Nach einer Rast mit Rucksackverpflegung, dem Kennenlernen der “Belladonna“ (Tollkirsche) und dem Besuch der Watzenhahner Riesen im Steinbruch führte die Wanderung nach Willmenrod und hinein in den Dauerregen. In Willmenrod lüftete dann Lemmer das Geheimnis um den “Venezianischen Weihnachtsschmaus“, das “Arabische Reiterfleisch“ und vieles mehr. Willmenrods berühmter Bürger und erster Fernsehkoch Deutschlands, Clemens Hahn, besser bekannt als Clemens Willmenrod, hatte diese Gerichte mit den Fantasienamen in den 1950er-Jahren neben dem fast schon legendären “Toast Hawai“ und den “Gefüllten Erdbeeren" erfunden. Auf dem Friedhof gedenkt die Gemeinde ihrem berühmten Bürger mit einem Gedenkstein.

Am Geotop und Naturdenkmal Kranstein konnte die Wandergruppe sehr gut erkennen, wie vor Millionen von Jahren in einem Vulkan das heiße Magma aus dem Erdinnern in einem fächerförmigen Schlot an die Oberfläche getrieben wurde und dann zu Basalt erkaltete. Auf den letzten Metern der Rundwanderung zeigte sich das Wetter auch wieder versöhnlicher und die Sonne und ein wenig blauer Himmel rundeten eine tolle Wanderung ab.

Nicht immer spielte das Wetter mit
Am Sonntag, dem 29. August führte die zweite Wanderung an diesem Wochenende auf dem W5 “Hoch hinaus auf dem Butterpfad“ über 18 Kilometer rund um die mit 400 Metern höchstgelegene Gemeinde des Kreises Neuwied – Kurtscheid. Super Fernsichten mit Siebengebirge, Westerwald, Taunus, Wahnsinnsblick vom Aussichtsturm, blauer Himmel und Sonnenschein, staubtrockene Wege – gab es leider alles nicht! Dafür aber: eine super motivierte Wandertruppe bei andauerndem Regen, die weder Wind, Wasser noch verschlammte Wege und riesige Pfützen schreckte. Leider entsprach die Wettervorhersage vom Vortag der Realität: Nebel, Nieselregen, der langsam in Dauerregen überging und ein kalter Wind empfing 30 gut gelaunte aber bestens ausgerüstete Wanderer. Die tief hängende Wolkendecke erlaubte nicht die angekündigte Fernsicht von der im letzten Jahr eingeweihten und über 126 Stufen zu erreichenden Aussichtsplattform auf dem alten Wasserturm.

Über weite Strecken führte die Wanderung durch Laubwälder, die zwar nicht den ganzen Regen abhalten konnten, aber dennoch war es irgendwie für viele Teilnehmer eine tolle Erfahrung, über zermatschte Wege zu wandern, große Pfützen zu queren und bei all dem das Plätschern des Regens auf den Blättern des Waldes und auf den Schirmen zu hören. Neben dem keltischen Hügelgräberfeld sowie der Rekonstruktion eines Grabhügels und der Geschichte über die Grabungen an der Alten Burg bei Bonefeld waren die Bergbautätigkeit im Fockenbachtal und auf der (bei normaler Sicht vom Aussichtspunkt “Schöne Aussicht“ auch gut erkennbaren) Grube Georg in Willroth weitere Höhepunkte der Wanderung.

An der Grube Louisenglück, am Alexanderstollen sowie am Standort der ehemaligen Kupferverhüttungen im Tal erläuterte der mitwandernde und an Bergbaugeschichte interessierte André Hauptmann die Zusammenhänge im Bergbau. Als Anschauungsmaterial für die hier geförderten Metalle hatte er einen aufgeschlagenen Erzbrocken dabei. Von außen eher unscheinbar und schwer an Gewicht konnte die Wandergruppe im Inneren des Steins Eisenerz, Mangan, Kupfer und Pyrit deutlich erkennen.

Fazit eines Wanderers zur Wanderung auf dem Butterfad: Super informative Wanderung in toller Gegend – die Strecke muss unbedingt noch einmal bei besserem Wetter gewandert werden. Kurz gesagt war es eine feuchtfröhliche Wanderung mit einem ganz schön knackigen Anstieg auf den letzten Metern.

Sozusagen als Zugabe zum Ende der Wandersaison erwanderten 43 Wanderer den Wanderweg SP8 “Kackenberger Stein, große Nister und zurück“ des neuen Wanderwegkonzeptes “Gemaahnsweschelscher“ in Stockum-Püschen.

Die ersten Termine 2022 stehen auch schon
Auch für das nächste Jahr hat Rainer Lemmer wieder ein interessantes Wanderprogramm ausgearbeitet. Weitere Einzelheiten zu den geplanten Wanderungen werden Ende Januar 2022 auf www.westerwald-verein.de und www.typisch-westerwald.de/Termine/ veröffentlicht.
Die Wandertage des Hauptvereins des Westerwald-Vereins für das nächste Jahr zum Vormerken:
W1 11. Juni 2022
W2 12. Juni 2022
W3 11. Juli 2022 Familien-Erlebnis Wanderung
W4 27. August 2022 & W5 28. August 2022

Hintergrundinformationen:
Statistik: 205 Teilnehmer insgesamt (davon bei Familienwanderungen 26 Kinder und 28 Erwachsene)
5. Juni W1 “Der Schatz am Silbersee“ 20 Teilnehmer
6. Juni W2 “Licht am Ende des Tunnels - wandern über & unter Tage“ 17 Teilnehmer
11. Juli W3 “Familien-Erlebniswanderung im Stöffel-Park“ 31 Teilnehmer (15 Kinder / 16 Erwachsene
28. August W4 “Der goldene Mann & die Watzenhahner Riesen“ 36 Teilnehmer
29. August W5 “Hoch hinaus - Butterpfad einmal anders“ 30 Teilnehmer
24. Oktober W3 Zweite “Familien-Erlebniswanderung im Stöffel-Park“ 28 Teilnehmer (11 Kinder / 12 Erwachsene)
31. Oktober SP8 “Kackenberger Stein - Große Nister und zurück“ 43 Teilnehmer (PM)
       
       
       
       
       
       
 
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