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Nachricht vom 23.12.2021 |
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Region |
Altenkirchen: Aus dem Café Weinbrenner wird das "Café inklusiv" |
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Gerüchte um den Fortbestand des Cafés Weinbrenner in Altenkirchen kursieren seit Wochen: "Schließt es, oder schließt es nicht?", lautete die Frage schlechthin, die nun beantwortet werden kann: Ja, es macht dicht - um Mitte Januar wieder eröffnet zu werden. |
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Altenkirchen. Dem Café Weinbrenner in Altenkirchen, an der Schnittstelle von Frankfurter -, Rathaus- und Quengelstraße gelegen, eilt seit mindestens einer Dekade ein exzellenter Ruf in Sachen Qualität voraus. Dass es schließen würde, dieses Gerücht macht seit geraumer Zeit die Runde. Richtig ist, dass es tatsächlich seine Pforten dicht macht - aber nicht für immer. Mitte Januar soll die Neueröffnung unter anderer Führung und geändertem Namen sein, wie Stefanie Schneider, die Geschäftsleiterin der Neuen Arbeit in Altenkirchen, auf Anfrage des AK-Kuriers bestätigt. „Es wird künftig unter ,Café inklusiv‘ firmieren“, sagt sie und Teil einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) sein, unter der unter anderem schon die Möbelhalle „möbel und mehr“ oder das Geschäft „mehrWert“ (Verzicht auf Verpackungen) angesiedelt sind und die beide seit Jahren die unmittelbare Nachbarschaft zum Café, das „hochprofessionell arbeiten wird“, in ein und demselben Komplex bilden, so dass Schneider sachlich feststellt: „Ein schöner Standort.“
Parkplatzsituation als Problem
Schneider wird vor dem Neustart noch ein wenig Hand anlegen lassen. Das Mobiliar in einem „sehr, sehr guten Zustand“ wird vom Noch-Betreiber, der Bäckerei Weinbrenner aus Langenbach (bei Kirburg) und mit einem weiteren Café in Hachenburg präsent, übernommen. Die Farbe an den Wänden soll ein wenig aufgefrischt werden, im Bereich der Sitzgelegenheiten in Nähe der Fensterfront eine Art Lounge, ein „Ort zum Verweilen“, entstehen. Im hinteren Bereich wird ein Raum zu einer kleinen Backstube umfunktioniert. Komplett getauscht und auf LED umgestellt wird die Beleuchtung. „Wir legen erst los, wenn zumindest am Gebäude die neue Beschriftung installiert worden ist“, ergänzt Schneider und nennt ein nicht unerhebliches Problem: die Parkplatzsituation, die durch Dauerparker hinter dem Gebäude auf privatem Grund und Boden sich sehr zugespitzt darstellt. Zunächst einmal sollen Gespräche mit „Arbeitnehmern, die Parkplätze suchen“, helfen, die schon jetzt für Kunden des Cafés unbefriedigende Situation zu lösen.
Weinbrenner bleibt Lieferant
So ganz jedoch werden sich Weinbrenners nicht aus Altenkirchen zurückziehen. Sie werden auch weiterhin Brot und Backwaren liefern, so dass Schneiders Vorgabe, das Café benötige eine sehr gute Qualität, erfüllt werde. Eine eigene Konditormeisterin werde sich um die Produktion von Torten als auch um „hausgemachte Blechkuchen, Croissants und Kleingebäck kümmern. Das gelingt mit gelerntem Handwerkswissen“. Basis für die inhäusige Produktion sollen, so Schneider, in erster Linie regionale Produkte sein, die auch die Grundlagen für Speisen einer „kleinen Mittagskarte“ bilden, die um saisonale Angebote oder das „Highlight der Woche“ ergänzt werden soll. Nicht ändern wird sich das Getränkeangebot, das den Besitz einer Schanklizenz voraussetzt. Hat sich das Geschäft erst einmal eingespielt, sieht Schneider durchaus die Möglichkeit gegeben, den Raum zum Schauplatz von kleinen kulturellen Events wie beispielsweise Buchvorstellungen zu machen. Offiziell erfolgt am Montag, 27. Dezember, die Übergabe, nachdem an Heiligabend die finale Schicht unter der Ägide Weinbrenner „gefahren“ wird.
Öffnungszeiten ändern sich
Ändern werden sich die Öffnungszeiten: montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 7 bis 17 Uhr. Zum Wochenende, also an beiden Tagen, wird jeweils das bisher bereits sehr gerne genommene Frühstücksbüffet angeboten, während an den anderen eine reine „Frühstückskarte“ ausliegt. „Noch sind nicht alle Stellen besetzt, Ausschreibungen folgen bald“, berichtet Schneider und verweist darauf, dass die bisherigen Mitarbeiter nicht übernommen werden konnten, weil sie Weinbrenners an anderem Ort und anderer Stelle die Treue halten. „Wir suchen Bäckereifachverkäuferinnen, die dem Café Herz und Liebe einverleiben“, fügt sie an, „wir werden auch Ausbildungsplätze bereitstellen.“ Unberührt von der Übernahme bleibt der „Kochpunkt“ in der Neue-Arbeit-Zentrale in der Philipp-Reis-Straße unter dem Fernmeldeturm in der Nähe der Kölner Straße. Neben dem Mittagstischangebot dient er als Caterer für Tagungen, Familienfeiern, Firmenevents oder besondere Anlässe mit Fingerfood oder Büffets (kalt/warm). Vielmehr noch: Der „Kochpunkt“, der ebenfalls auf regionale Produkte setzt, wird hin und wieder als Zulieferer (Suppen etc.) fürs „Café inklusiv“ fungieren.
Gemeinnütziger Verein
Die Neue Arbeit ist ein gemeinnütziger Verein, der seit über 30 Jahren soziale Dienstleistungen anbietet. Er will Menschen helfen, die aufgrund ihrer persönlichen, sozialen oder wirtschaftlichen Situation auf Unterstützung und Hilfe angewiesen sind. Ziel ist es, psychisch Kranken, sozial Schwachen und/oder Benachteiligten durch Betreuung, Qualifizierungsmaßnahmen und Schaffung von Arbeitsplätzen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Die Neue Arbeit setzt sich ein für die Achtung und Einhaltung der Menschen-, Sozial-, und Bürgerrechte und will einen Beitrag leisten, dass Menschen ökonomisch, sozial und kulturell integriert werden und Randständigkeit verhindert wird. Das Portfolio der Angebote ist breit gefächert: Es beinhaltet Bildungsangebote, Dienstleistungen, Armutsprojekte oder Erlebnispädagogik. Dazu kommen die Möbelhalle (eine weitere in Westerburg), der „Kochpunkt“ oder in wenigen Wochen das „Café inklusiv“. Schneider fungiert seit dem 1. Juli 2012 als Geschäftsleiterin, die Neue Arbeit residiert seit Mitte 2016 in den ehemaligen Telekom-Räumen unter dem Richtfunkantennenturm. (vh) |
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Nachricht vom 23.12.2021 |
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