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Nachricht vom 10.01.2022
Region
Kläranlage Wallmenroth: Neue Technik soll Phosphoreinträge in Sieg reduzieren
Nur als "mäßig" wird der Zustand der Sieg bewertet, wie im Mai vergangenen Jahres auf einem Expertenforum der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord deutlich wurde. Ein Grund für diese Bewertung: Phosphoreinträge. Um diese zu verringern, wird die Technik in der Kläranlage in Wallmenroth umgestellt. Vom Land fließt Geld.
185.300 Euro stellt das Land der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain zur Verfügung, um die Kläranlage in Wallmenroth umzurüsten. (Foto: ddp/Archiv) Region. Auf einem Expertenforum unter Bürgerbeteiligung regten Phosphoreinträge der Sieg im Mai 2021 zu heißen Diskussion an. Wie die Kuriere berichteten, konnten zwar nicht alle Einwände zufriedenstellend beantwortet werden, aber die Prämisse war klar: Demnach leiten derzeit zwei Kläranlagen ihre Abwässer direkt in die Sieg ein. Weitere Kläranlagen leiten ihre Abwässer in die Zuflüsse ab.

Damals wurde angekündigt: All diese Kläranlagen sollen bis 2027 umgerüstet werden, um den Phosphoreintrag in die Sieg deutlich zu reduzieren. Für die Umstellung der Anlage in Wallmenroth (Muhlau) stellt das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain nun 185.300 Euro zur Verfügung. Das geht aus einer Pressemeldung des Ministeriums vom Montag, den 10. Januar, hervor.

Konkret soll die Verfahrenstechnik auf der Kläranlage von einer Einpunkt- auf eine Zweipunktfällung umgestellt werden. Bei dem angewandten physikalisch-chemischen Verfahren, der sogenannten Phosphatfällung, werden dem Abwasser Fällmittel, in der Regel Eisen- oder Aluminiumsalze, beigefügt. Diese reagieren mit dem im Wasser gelösten Phosphor und bilden feste, unlösliche Verbindungen, die mit dem Klärschlamm abgetrennt werden.

Klimaschutzministerin Katrin Eder stellt in dem Pressetext heraus, dass mit der neuen Klärtechnik ein "sehr hoher" Reinigungsgrad des Abwassers erreicht werde. Dadurch könne die Einleitung des Nährstoffes Phosphor in das Gewässer dauerhaft weiter reduziert werden. Auch das übermäßige Wachstum von Algen mit negativen Auswirkungen auf den Sauerstoffgehalt im Gewässer werde deutlich gebremst und somit die Gewässergüte der Sieg maßgeblich verbessert werden. (PM/ddp)

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