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Nachricht vom 03.02.2022 |
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Politik |
Fehlendes Konzept für "Alte Dorfschule Steckenstein" lässt stutzen
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Die Interessengemeinschaft "Alte Dorfschule Steckenstein" hatte Ende 2021 die Mittelhofer Bürger zu Planungen der Organisation "Hands of Hope" für die alte Dorfschule informiert. Wegen vieler Ängste und Bedenken soll nun eine Unterschriftenaktion gegen die Planungen gestartet werden. Stutzig macht das noch fehlendes Konzept der "Hands of Hope". |
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Mittelhof. Ende 2021 hatte die Interessengemeinschaft "Alte Dorfschule Steckenstein" die Mittelhofer Bürger über die Vorhaben zur weiteren Nutzung des Gebäudes seitens der (freikirchlichen) Organisation "Hands of Hope" aus Neunkirchen im Siegerland informiert. Dies mittels eines Informationsschreibens, sowie persönlicher Gespräche. (Wir berichteten hier.) Man sei auf großes Interesse und Überraschung gestoßen. Viele hätten zuvor keine Informationen zum Thema gehabt, so die Interessengemeinschaft.
Antwortbögen Mittelhofer Bürger ausgewertet
Derweil konnten die ebenfalls verteilten Antwortbögen ausgewertet werden. Das Ergebnis der rund 90 Rückmeldungen (von 400) zeige sich eindeutig, so Andreas Klein, Sprecher der Interessengemeinschaft. Durchweg seien die Äußerung hinsichtlich der Vorhaben von "Hands of Hope" mit Bedenken und Ängsten behaftet.
Demnach frage man sich etwa, ob ein so kleines Dorf wie Mittelhof nicht an eine "soziale Belastungsgrenze" stoße. Hinsichtlich der bereits zwei vorhandenen sozialen Einrichtungen ("Die Insel" und Lebenshilfe) sehe man "Sozialkonflikte" in der Zukunft. Insgesamt seien zudem Ängste und Bedenken zur Sicherheit von Kindern und älteren Menschen genannt worden. Stichworte: Drogenumschlagplatz und Beschaffungskriminalität (Einbrüche).
Schon zur Einrichtung der Jugendhilfeeinrichtung "Die Insel" fühlten sich wohl Teile der Menschen in Mittelhof "belogen". Hieß es doch, es kämen nur kleine Kinder in die Einrichtung, was nicht der Realität entspreche. Das hohe Konfliktpotential der Einrichtung zeige sich durch oftmalige Einsätze der Polizei vor Ort, erläutert Andreas Klein einige der Bedenken aus den Rücksendungen.
Bürgerversammlung frühestens im April - Antrag an Ortsgemeinderat
Einhellig wünschten sich alle Rücksender eine Bürgerversammlung mit "Hands of Hope" zum streitigen Thema, um weitere Informationen zu erhalten.
Dabei hatte die Interessengemeinschaft bereits den Januar 2022 für eine solche Versammlung angestrebt. Doch nach Rücksprache der Interessengemeinschaft mit Ortsbürgermeister Franz Cordes, habe "Hands of Hope" einen frühestmöglichen Termin für April vorgeschlagen. Als Begründung habe die Organisation angegeben, dass es ihrerseits noch kein Konzept für das geplante Projekt in der alten Schule gebe.
Dies wiederum, so Andreas Klein "macht uns stutzig" und sei fragwürdig. Denn Bauanträge, Nutzungsänderung und Kaufvertrag lägen bereits bei der Verbandsgemeinde vor. Die Nutzungsänderung bedürfe doch eines Konzeptes.
An eigenen Ideen, was in der alten Dorfschule in Steckenstein entstehend könnte, mangelt es den Mittelhofer Bürgern indes nicht. So sei mehrfach der Wunsch geäußert worden, zu prüfen, ob etwa ein Gemeindezentrum oder ein Ort der Begegnung entstehen könne. Etwa anlehnend an die alte Dorfschenke in der Nachbargemeinde Selbach. Auch als Mietobjekt der Gemeinde könne die Dorfschule interessant sein. Daher hat die Interessengemeinschaft einen Antrag an den Gemeinderat gestellt. Es solle geprüft werden, ob ein Vorkaufsrecht seitens der Ortsgemeinde bestehe, zudem ob die genannten Ideen umsetzbar seien.
Unterschriftenaktion gegen das Projekt "Hands of Hope"
Schlussendlich habe man sich aufgrund der vielen negativen Rückmeldungen entschieden, ab etwa Mitte Februar eine Unterschriftenaktion zu starten, erklärt Klein. Die Verzögerung hinsichtlich der Bürgerversammlung bis in den April sei dabei auch ein Beweggrund. Im Moment prüfe die Interessengemeinschaft die rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Unterschriften wolle man sodann an die zuständigen Behörden leiten.
Hintergrund: Was plant Hands of Hope
Die alte Dorfschule in Steckenstein soll, so die Interessengemeinschaft, zur Wohngruppe für männliche Jugendliche durch die christliche (freikirchliche) Organisation "Hands of Hope" aus Neunkirchen im Siegerland umgebaut werden. Ziel der Organisation ist die Rehabilitation von Jugendlichen, die sich in einer schwierigen Lebensphase befinden und zum Beispiel psychische Störungen oder Suchtprobleme haben. Die Organisation ist in dieser Lebenssituation der Jugendlichen bei der Rückführung in deren Familien oder der Verselbstständigung behilflich. Die Inbetriebnahme der Wohngemeinschaft soll für Anfang 2024 geplant sein. (KathaBe) |
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Nachricht vom 03.02.2022 |
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