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Nachricht vom 06.02.2022 |
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Region |
Nicole nörgelt – über Wertschätzung in Zeiten der Super-Egos |
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Ja, jetzt kommt sie also doch, die Impfpflicht. Zwar erstmal nur für Beschäftigte im Gesundheitswesen, aber irgendwie ist auch das typisch. Wieder kriegen es die ab, die sich in erster Reihe und bis an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit an die Corona-Front gestellt haben. Solidarität Fehlanzeige. Da könnte man ja genauso gut als Polizist darauf hoffen, seine Arbeit machen zu dürfen, ohne um Leib und Leben fürchten zu müssen. |
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Die Unvernunft und das aufgeblasene Ego anderer Menschen ausbaden zu müssen scheint in das Berufsbild fast jeder Branche in der heutigen Zeit zu gehören. Das fängt bei Krankenschwestern an, die eben noch mit angesehen haben, wie ein Mensch trotz allen Einsatzes an Covid verstirbt, nur um dann mit Impfverweigerern diskutieren und sich beschimpfen lassen zu müssen. Bei Polizisten, die ihren Dienst mit dem Leben bezahlen, geht es weiter. In Kusel, Rheinland-Pfalz, Deutschland. Nicht irgendwo am anderen Ende der Welt in einer diktatorischen Bananenrepublik, wo es leicht wäre zu sagen: „Jaja, bei den Verhältnissen da kein Wunder“. Aber das nur am Rande. Denn auch hier landen wir wieder bei der Wertschätzung. Die, die an die vorderste Front gehen, um für uns alle ein sicheres stabiles Leben zu gewährleisten, kriegen es immer ab, sind an allem Schuld und werden zu den Bösen gemacht. Hat es tatsächlich nach dem Tod der beiden jungen Polizisten eine Welle der Häme und neuer Drohungen gegeben? Wie beschämend kann die Rasse Mensch doch sein.
Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem Polizisten, Kranken- und Seniorenpfleger, Feuerwehrleute, Müllmänner und viele andere, deren Arbeit uns so selbstverständlich vorkommt, sagen: „Dann macht doch euren Mist alleine!“ Und dann stehen wir da mit unseren Super-Egos und überleben keine Woche. Wertschätzung, Respekt, Anerkennung, Hochachtung müssen sein, aber dabei darf es nicht bleiben. Man muss auch so handeln. Meckern und Kritisieren ist anscheinend leichter als das eigene Ego mal dem Wohl aller unterzuordnen.
Aber was rede ich, wo ich mich hier ja auch nur zu Wort melde, wenn es was zu Nörgeln gibt. Und Sie dürfen das auch gerne doof finden, was ich so von mir gebe. Aber bitte vergessen Sie nicht, dass auch auf dieser Seite der Tastatur ein echter Mensch sitzt, der sich nur ein selbstbestimmtes Leben in Frieden wünscht. Vielleicht sollten wir uns mal wieder auf das besinnen, was uns eint und das Ego wenigstens ein kleines bisschen runtertunen. Trennendes gibt es schließlich schon genug.
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund!
Ihre Nicole |
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Nachricht vom 06.02.2022 |
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