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Nachricht vom 14.03.2011
Region
"Cochmopolitan" zum Internationalen Frauentag
Einen unterhaltsamen Abend mit der Kölner Kabarettistin Renate Coch erlebten mehr als 100 Gäste im Kulturwerk Wissen. Anlass: Der 100. Internationale Frauentag. Der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis hatte dazu eingeladen. Es gab spritzige humorvolle Unterhaltung auf hohem Niveau - nicht nur für Frauen.
Renate Coch begeisterte ihr Publikum im Kulturwerk wissen. Fotos: Helga WienandWissen. 100 Jahre Internationaler Frauentag wurde im Kulturwerk Wissen mit Kabarettistin Renate Coch gefeiert. Dazu eingeladen hatte der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Altenkirchen, es kamen mehr als 100 Frauen – einige Männer waren auch dabei.
Julia Bieler, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, erinnerte an den März 1911, damals waren Millionen Frauen auf die Straße gegangen um für ihre Rechte einzutreten. "Vieles ist heute selbstverständlich, aber es gibt auch noch viel zu tun", sagte Bieler und gab den Startschuss für "Cochmopolitan", das neue Programm der Kölner Kabarettistin Renate Coch.
Renate Coch bekannte sogleich vor dem Publikum mediensüchtig zu sein. Mit viel Witz und Selbstironie ging sie auf die Online-Welt ein. Ins Visier ihrer kritischen Wortspiele kam die moderne Medienwelt und die Informationsflut inklusive der Kochendungen. "Wir fressen soviel, dass wir es nicht verdauen können", meinte sie um im nächsten Atemzug auf die Mailpostflut einzugehen. Den Menschen vor den Computern, hatte sie ein Lied gewidmet und forderte die Gäste auf den Refrain mitzusingen. Am Keyboard ließ „Zeitbomben hinter dem Fenster“ erklingen, und trotz der humorvollen Einlagen mit Publikum kam die hintergründige Botschaft nicht zu kurz.
Zum 100 Frauentag gab es auch Frauenthemen, wie Abnehmen in der Gruppe und die Multitaskingfähigkeit. Das mediale Geburtstagswunder sorgte für viel Spaß, denn sie zeigte mit satirischem Blick auf die sich alles vereinnahmende Internet-Welt von Facebook und Co. Auf. Damit Renate keinen Geburtstag mehr vergisst, installierte sie ein elektronisches Gratulationssystem, so sind auch Grüße aus dem Jenseits möglich. Schonungslos ging sie auf die Internet-Partnerbörsen ein. "Investieren sie in Parhisp, damit am Ende die Rente stimmt", empfahl sie dem Publikum. Aus Wissen-Zentrum hatte sie 2678 Einträge, doch sie suchte sich lieber einen realen Mann, den fand sie im Publikum mit Manfred, dem sie gleich ein Gedicht widmete.
Es machte total Spaß der Komödiantin in die Abgründe der virtuellen Welt zu folgen und ihren Wortspielen zu lauschen. Sie hatte sich auch auf IT-Partys mit den Nerds beschäftigt. "Als Frau hat man es da gut, die Nerds (engl. Langweiler, Fachidioten) sind ideal für Sponsoring und stellen keine Ansprüche an Sozialkompetenz", so Coch.
Spritzige und intelligente Unterhaltung auf hohem Niveau, ohne Zweifel ein gelungener Abend mit Renate Coch. Für Julia Bieler und alle Gleichstellungsbeauftragten gab es am Ende des vergnüglichen Abends den Tipp von Renate mit Blick auf die öffentlichen Gelder, die für die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten zur Verfügung stehen: "Man kann auch ohne Geld glücklich sein!" und das Lied: "Ich gehe nicht ohne mich, ich lasse mich nicht Stich!". Es gab langanhaltenden Applaus für Renate Coch, die natürlich noch ein paar witzige Zugaben im Gepäck hatte.
Die Veranstaltung war gelungen - und ohne Zweifel ein amüsanter Abend nicht nur für Frauen. Sie hätte durchaus mehr Publikum verdient gehabt. Auffällig in den heißen Zeiten des Wahlkampfes für die Berichterstatter: Kein Kandidat der sich zu der Veranstaltung zum 100. Internationalen Frauentag blicken ließ. Aber mittlerweile gehen ja auch Frauen wählen. (hw)
   
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