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Nachricht vom 12.02.2022
Politik
Leser für "Altenkirchen zusammen" und gegen unangemeldete "Montagsspaziergänge"
Dieses Bündnis hatte sich als Antwort auf die sogenannten "Montagsspaziergänge" gebildet. Die Versammlung von "Altenkirchen zusammen" provozierte Leserbriefe. Mitinitiator Thomas Wunder verteidigt in einem Schreiben an die Redaktion die Zusammenkunft – wirft einem Kritiker der dort getätigten Aussagen Verharmlosung vor.
Region. "Am 02.02. veröffentlichten Sie einen Leserbrief von Herrn Ulrich Bülow. Darin kritisiert er die Veranstaltung des Bündnisses "Altenkirchen Zusammen" als aggressiv und spaltend. Als Mitinitiator des Bündnisses möchte ich Herrn Ulrich gerne antworten.

Herr Ulrich verharmlost die unangemeldeten sogenannten "Spaziergänge" und bezeichnet sie als "Proteste". Die nicht angemeldeten "Spaziergänge" verstoßen eindeutig gegen das Gesetz und dienen dazu, das Demonstrationsrecht auszuhebeln, ja geradezu die Polizei in ihrer Arbeit "auszutricksen". Die "Spaziergänger" haben sich in kleinen Gruppen in der Stadt Altenkirchen aufgeteilt und über soziale Medien organisiert, um die Polizei gezielt zu umgehen. Das lehnen wir als Bündnis "Altenkirchen Zusammen" ab und solidarisieren uns ausdrücklich mit der Polizei und den politisch Verantwortlichen.

An den Corona-Maßnahmen kann man mit Fug und Recht Kritik üben. Deshalb haben wir als Bündnis "Altenkirchen Zusammen" klar zum Ausdruck gebracht: Eine angemeldete Demonstration unter Einhaltung der Vorgaben des Ordnungsamtes und der Polizei und vor allem unter Einhaltung der gesetzlichen Hygieneregeln sind in jedem Falle legitim und gehört zu unserer demokratischen Verfassung. Die "Altenkirchener Erklärung", die mittlerweile mehr als 600 Menschen aus dem gesamten Landkreis sowie über 40 Organisationen, Parteien, Verbände, Vereine, Unternehmen im Landkreis unterschrieben haben, sagt dies unmissverständlich.

Nein, es gibt keine Spaltung der Gesellschaft. Von den 69 Mio. Erwachsenen über 18 Jahre sind 84,4 % geimpft und davon bereits 63,4 % geboostert (Quelle: Impfdashboard RKI, 05.02.2022). Mitnichten "spaltet" sich also die Bevölkerung in zwei gleich große Teile, sondern ein ganz kleiner, aber lautstarker Teil spaltet sich selbst ab!

Herr Ulrich spricht von einer "erfolglosen Bekämpfung" der Pandemie. Die Inzidenz bei Geimpften beträgt 378, bei Ungeimpften 2.693,8 (Wochenbericht des rheinland-pfälzischen Landesuntersuchungsamts, 03.02.2022). Von den 3.791 Corona-Patienten in rheinland-pfälzischen Krankenhäusern sind 3.716 nicht geboostert. Von den 713 auf den Intensivstationen behandelten Corona-Patienten sind 706 nicht geboostert. Wie kann Herr Ulrich also davon sprechen, dass Boostern "aggressiv" als "alternativlos verkauft" werde?!

Und ein Letztes: Herr Ulrich umgeht die Tatsache, dass die "Corona-Spaziergänge" auch von rechten und rechtsextremen Kräften instrumentalisiert und auf obskuren Telegram-Kanälen und anderen sozialen Medien begleitet werden. Diese Leute heizen die Stimmung an und vergiften sie – und nicht, wie Herr Bülow behauptet, die "Politiker". Ein klares Bekenntnis gegen Rechts wäre ein guter Schritt für einen Dialog!"

Thomas Wunder (Altenkirchen)

Hinweis der Redaktion:
Bis auf weiteres stellt der AK-Kurier angesichts des breiten Spektrums an Argumenten, das durch die aktuellen Leserbriefe und den aktuellen Beitrag abgedeckt wurde, Veröffentlichungen von Leserbeiträgen zu dem Thema ein.

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