AK-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen |
|
Nachricht vom 18.02.2022 |
|
Region |
Unfallstatistik für den Kreis Altenkirchen: Die Zahl der Verkehrsunfälle ging zurück |
|
Die Polizeidirektion (PD) Neuwied hat die Unfallstatisktik für das Jahr 2021 veröffentlicht. Enthalten sind auch die Zahlen für den Kreis Altenkirchen. Laut Statistik setzt sich der Rückgang der Unfallzahlen seit 2017 weiter fort, 2021 gab es im Kreis 121 Unfälle weniger als im Vorjahr. Leicht gestiegen ist indes die Zahl der Unfallflüchtigen – bei gleichzeitigem Rückgang der Aufklärungsquote. |
|
Im Jahr 2017 waren es noch 4.047 Unfälle im Kreis Altenkirchen, bis 2021 hat sich diese Zahle kontinuierlich auf 3241 verringert. In den Gebieten der Polizeiinspektion (PI) Betzdorf und Altenkirchen kam es ebenfalls zu Rückgängen: So verzeichnete Betzdorf 1687 Unfälle im Jahr 2020, 2021 waren es noch 1592. Für Altenkirchen meldet die Statistik 1204 Unfälle im Jahr 2020 und 1592 im Jahr 2021. Währenddessen blieben die von der Polizeiwache (PW) Wissen verzeichneten Zahlen nahezu gleich (480 in 2020 und 481 in 2021). Die PD Neuwied vermutet, dass der weitere Rückgang der Unfallzahlen auch auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen sei, wodurch auch in 2021 das Verkehrsaufkommen gering blieb.
Mehr Fälle von Unfallflucht bei geringerer Aufklärungsquote
Während sich im gesamten Gebiet der PD Neuwied in 2021 weniger Personen unerlaubt vom Unfallort entfernten als noch in 2020 (Rückgang von 1849 in 2020 auf 1749 in 2021), gab es im Kreis Altenkirchen leicht mehr Unfallflüchtige als im Vorjahr (615 in 2021 im Gegensatz zu 604 in 2020). Aufgeschlüsselt nach Standorten ereigneten sich 2021 in Betzdorf 315, in Altenkirchen 200 und in Wissen 100 Fälle von Unfallflucht.
Gleichzeitig ist im Kreis Altenkirchen die Aufklärungsquote für Fälle von Unfallflucht gesunken, wobei der größte Rückgang für Wissen zu verzeichnen war. Dabei lagen die Quoten für die PI Betzdorf und die PW Wissen auf dem jeweils niedrigsten Wert im Fünf-Jahres-Vergleich. Aufgeklärt werden konnten im Kreis 2021 36,3 Prozent (2020: 41,6 Prozent) aller Fälle von Unfallflucht, für Betzdorf waren es 35,6 Prozent (2020: 43,5 Prozent), für Altenkirchen 40,5 Prozent (35,7 Prozent) und für Wissen 30 Prozent (2020: 47 Prozent).
Unfälle mit verunglückten Personen: Drei Menschen kamen ums Leben
Im Kreis Altenkirchen ereigneten sich 2021 insgesamt 366 Unfälle, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind (2020 waren es 381). Die PI Betzdorf verzeichnete 175 Unfälle mit Personenschaden, die PI Altenkirchen 149 und die PW Wissen 42. Bei diesen Unfällen wurden im Kreis 472 Personen verletzt.
Die Zahl der tödlich Verunglückten ist von 2020 auf 2021 um eine Person zurückgegangen, demnach starben drei Personen 2021 bei Verkehrsunfälle, davon jeweils eine Person in Betzdorf, Altenkirchen und Wissen. Auch gab es etwas weniger Schwerverletzte als 2020, insgesamt 96 Personen (2020 waren es 87).
Weitaus höher fällt die Bilanz für Unfälle mit Sachschäden aus: Bei 2.875 Unfällen entstand demnach 2021 ein Sachschaden, wobei auch hier seit 2017 ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen ist (2020 waren es 2.981 Fälle, 2017 noch 3.617).
Zahlen nach Risikogruppen: Kinder, junge Menschen und Senioren
Positiv ist, dass im Jahr 2021 im Kreis kein Kind bei einem Verkehrsunfall zu Tode kam. Insgesamt gab es im Kreis 29 Unfälle, bei denen Kinder betroffen waren, davon 20 in Betzdorf, 7 in Altenkirchen und 2 in Wissen. Dies sind zwei Fälle weniger als in 2020. Verletzt wurden im Kreis 25 Kinder (26 im Vorjahr), aber nur in fünf Fällen kam es zu schweren Verletzungen.
Als erfreulich ist auch der neue Tiefstand bei Verkehrsunfällen in der Risikogruppe der jungen Menschen (15 bis 24 Jahre) zu sehen. Insgesamt waren an 812 Unfällen junge Menschen beteiligt (838 im Vorjahr). Dabei wurden nur 19 junge Menschen schwer verletzt (zwei weniger als in 2020), und 96 leicht verletzt. Jedoch befand sich in dieser Gruppe auch eine tödlich verunglückte Person: Eine 23-jährige Fußgängerin starb im Bereich der PI Altenkirchen.
Die PD Neuwied merkt zudem an, dass es sich bei der Gruppe der jungen Menschen auffallend oft um die Hauptunfallverursacher handle. Dies lasse sich durch die mangelnde Fahrerfahrung und erhöhte Risikobereitschaft zurückführen, wodurch es insbesondere außerorts und in Verbindung mit nicht angepasster Geschwindigkeit zu folgenschweren Verkehrsunfällen komme.
Auch die Gruppe der Senioren gehöre häufig zu den Hauptunfallverursachern. Dabei kam es zu einem leichten Rückgang der Unfälle mit Beteiligung von Senioren: 625 in 2021 im Gegensatz zu 655 in 2020. Zu Schaden kamen 131 Senioren, darunter eine tödlich verunglückte Person im Bereich der PW Wissen.
Unfälle mit Beteiligung von Rad-, Motorrad- und LKW-Fahrern
Im Kreis waren insgesamt bei 56 Verkehrsunfällen Radfahrer beteiligt, das sind sechs Fälle weniger als im Vorjahr. Unter den Radfahrern gab es keine Verkehrstoten und auch die Zahl der Schwerverletzten ging hier für den Kreis Altenkirchen zurück, nämlich auf 11 Personen im Gegensatz zu noch 19 in 2020. Trotz des Rückgangs sei laut PD Neuwied aber die Zahl der verletzten Personen bei Radfahrern verhältnismäßig hoch. So wurden im Kreis Altenkirchen in rund 82,1 Prozent der betreffenden Verkehrsunfälle Radfahrer verletzt.
Auch bei Unfällen mit motorisierten Zweiradfahrern sei die Zahl der Verletzten im Verhältnis hoch. Dies liege laut PD Neuwied daran, dass motorisierte Zweiradfahrer wie Radfahrende mit Ausnahme eventueller Schutzbekleidung kaum über passiven Schutz verfügen würden. Insgesamt kam es im Kreis Altenkirchen zu 122 Unfällen mit motorisierten Zweirädern (103 waren es 2020). Verunglückt sind davon 83 Personen, eine davon tödlich im Bereich der PI Betzdorf. Darunter waren im Kreis 26 Schwerverletzte und 56 Leichtverletzte.
Unfälle mit Beteiligung von Lastkraftwagen, die sich laut PD Neuwied überwiegend innerorts ereignen, wurden 2021 insgesamt 432 im Kreis verzeichnet (einer mehr als im Vorjahr). Verletzt wurden dabei 34 Personen, während es 2020 noch 46 waren. Eine Person kam bei einem Unfall mit LKW-Beteiligung ums Leben, schwerverletzt wurden 22 Personen und leichtverletzt 69 Menschen.
Unfallursachen: Häufigster Grund ist mangelnder Sicherheitsabstand
Die Anzahl der Alkoholunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken. Demnach geschahen 56 Verkehrsunfälle im Kreis unter Alkoholeinfluss (2020 waren es 64), davon 18 in Betzdorf, 32 in Altenkirchen und 6 in Wissen. In 20 Fällen gab es Verletzte, womit die Zahl um fünf Fälle gesunken ist und im Fünf-Jahres-Vergleich einem neuen Tiefstand entspricht. In nur zwei dieser Fälle kam es zu schweren Verletzungen. Laut PD Neuwied sei jedoch zu berücksichtigen, dass diese Entwicklung gegebenenfalls durch die coronabedingte Einführung von temporären Schließungen der Gastronomiebranche ist.
Ebenfalls gesunken sind die Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss, hier war 2021 für den Kreis ein neuer Tiefstand von 13 Unfällen (17 im Vorjahr) zu verzeichnen. Allerdings kam es hier zu einem starken Anstieg der Verletzten: Während es 2020 nur drei Personen waren, wurden 2021 sieben Menschen bei Unfällen unter Drogeneinfluss verletzt, wobei es sich in allen Fällen um schwere Verletzungen handelte.
Die primäre Unfallursache im Jahr 2021 war das Nichteinhalten des Sicherheitsabstands, wobei es laut PD Neuwied in den meisten Fällen nur zu Sachschaden gekommen sei. Im Kreis war diese Unfallart mit 863 Fällen vertreten (2020: 902), davon gab es 488 in Betzdorf, 200 in Altenkirchen und 140 in Wissen. Verunglückt sind in diesem Zusammenhang aber nur 95, davon 28 schwerverletzt 28 und 87 leicht verletzt.
Die sekundäre Hauptursache für Verkehrsunfälle war unangepasste Geschwindigkeit. Außerhalb von Ortschaften sei dies zudem eine Hauptursache für Unfälle mit resultierenden schweren Unfallfolgen. Insgesamt 305 Unfälle im Kreis waren auf die Geschwindigkeit zurückzuführen, wobei dies einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahresjahr entspricht (2020 waren es noch 257 Fälle). Verletzt wurden hierbei insgesamt 139 Personen, wobei es im Kreis erfreulicherweise keine Todesfälle in dieser Kategorie gab. Jedoch kam es zu einem starken Anstieg der Schwerverletzten von 26 in 2020 auf 45 in 2021. Somit liegt die Zahl der Schwerverletzten aufgrund von Geschwindigkeitsunfällen für den Kreis Altenkirchen leicht über dem Fünf-Jahres-Mittel von rund 40.
Wildunfälle gab es insgesamt 587, was zwei mehr sind als im Vorjahr. Zu Personenschäden kam es bei Wildunfällen nur selten, insgesamt wurden hierbei im Kreis 8 Menschen verletzt, einer von ihnen schwer.
Zum ersten Mal erhoben wurde 2021 die Kategorie "Ablenkung" als Unfallursache. Hierbei wird Unachtsamkeit durch Nutzung von Smartphones und anderer elektronischer Geräte in Verbindung mit Unfällen erhoben. Im Kreis gingen 2021 insgesamt 46 Verkehrsunfälle auf diese Kategorie zurück. |
|
Nachricht vom 18.02.2022 |
www.ak-kurier.de |
|
|
|
|
|
|