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Pressemitteilung vom 21.02.2022
Region
"Jugend forscht": Schülerinnen-Projekt aus AK-Kreis könnte Weltraumfahrt vereinfachen
Mit einem außergewöhnlichem Projekt gewannen Schülerinnen des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums den 2. Platz bei "Jugend forscht". Die Erkenntnisse der zwei Achtklässlerinnen könnten die Weltraumfahrt vereinfachen oder gar Grundlage sein für die Besiedlung von Planeten. So konnten Mathilda Philipp und Maja Schäfer die Jury überzeugen.
Stolz präsentieren Mathilda Philipp und Maja Schäfer die Urkunden. (Foto: Schule) Betzdorf/Kirchen. Das hat sich gelohnt: Mathilda Philipp und Maja Schäfer aus der 8c des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums haben sich im Herbst 2021 mit dem ausgefallenen Projekt "Die Alge Chlorella vulgaris - Kultivierung in Weltraumkapseln" beim Regionalwettbewerb Rheinhessen-Mainz von "Jugend forscht" angemeldet. Sie planten den Einsatz von Algenkapseln in Weltraumschiffen oder auf Raumstationen wie der ISS, um die Astronauten mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Außerdem könnte die Alge Grundlage für die Besiedelung anderer Planeten sein, so Maja und Mathilda. Die beiden Jungforscherinnen haben überlegt, in welchen Behältern die Alge angebaut und in den Weltraum transportiert werden könnte und unter welchen Bedingungen sie am besten wächst. Dazu haben sie zunächst die Alge Chlorella vulgaris in einer sehr großen Flasche kultiviert, woraus sie Proben entnehmen und diese unter verschiedenen Bedingungen untersuchen konnten.

Im Anschluss interessierten sich Maja und Mathilda dafür, ob Naturkautschuk beziehungsweise Latex ein geeignetes sauerstoffdurchlässiges Material sein könnte. Dazu führten die Beiden Messungen zur O2-Konzentration beziehunsgweise O2-Sättigung in den Probengefäßen durch. Sie verwendeten dabei moderne Sensoren des "PASCO-Systems", mit deren Hilfe sie die sich verändernden Werte am Computerbildschirm verfolgen konnten. Es zeigte sich, dass die mit einzelligen Algen gefüllten Latexblasen den Sauerstoff tatsächlich an die Umgebungsflüssigkeit abgegeben haben, was bedeuten würde, dass diese Latexblasen auch im Weltraum den für die Astronauten nötigen Sauerstoff an die Umgebung abgeben würden. So müsste man weniger Sauerstoff in den Weltraum befördern.

Die Schülerinnen fassten ihre Ergebnisse in einer 15-seitigen Präsentation zusammen und wurden damit prompt in die Endrunde von "Jugend forscht" eingeladen. Zwar durften Corona-bedingt Mathilda und Maja nicht zusammen mit ihrem Projektbetreuer und Klassenlehrer Daniel Schöning nach Mainz reisen. Aber es war dennoch eine Ehre für alle, die Ergebnisse der Forschungsarbeit dem "Jugend-forscht"-Team online eine halbe Stunde lang präsentieren zu dürfen. Dazu mussten sie ohne ihren Lehrer detaillierte Fragen zu ihrem Weltraumprojekt beantworten, was sie souverän meisterten.

Schließlich saß man gespannt vor dem Bildschirm, um bei der Siegerehrung von „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ dabei zu sein. Und da war in den Familien der Jubel groß, als Mathilda und Maja der 2. Platz im Fachgebiet Biologie sowie der Sonderpreis "Ressourceneffizienz" zuerkannt wurde. "Ein riesengroßer Erfolg ist das!", so Daniel Schöning, "und hoffentlich ermutigt das weitere Jungforscherinnen und -forscher zu weiteren interessanten naturwissenschaftlichen Projekten an unserer Schule." Am 17. Februar nahmen die beiden Schülerinnen dann auch endlich ihre Urkunden und Preise entgegen. (PM)
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