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Pressemitteilung vom 05.03.2022
Region
Katastrophenhilfe Rhein Westerwald Sieg hilft in Ukraine – So kann man unterstützen
Die Initiative hatte sich im letzten Juli gegründet, um Hilfsgüter für die Opfer in den Unwetter-Katastrophengebieten zu sammeln und zu liefern. Nun wird die Katastrophenhilfe Rhein Westerwald Sieg wieder aktiv, um für die Ukraine Hilfe zu organisieren. Und das wohldurchdacht, auch aufgrund der Erfahrungen im Zuge der Ahrflut.
Bild: Katastrophenhilfe Rhein Westerwald Sieg Altenkirchen. Zahlreiche Initiativen haben sich nicht nur im AK-Land im vergangenen Sommer gebildet, um Hilfsgüter für die Opfer in den Unwetter-Katastrophengebieten zu sammeln. Eine von ihnen ist der neu gegründete Verein Katastrophenhilfe Rhein-Westerwald-Sieg. Nun packen die Verantwortlichen wieder ordentlich für eine Ukraine-Hilfsaktion.

Die Katastrophenhilfe geht derzeit davon aus, dass die Kriegshandlungen weiter andauern werden, wie sie in einer Presseinfo zur neuen Hilfsaktion schreibt. Die Verantwortlichen sehen aktuell nur den Beginn einer der schlimmsten humanitären Katastrophen in der Nachkriegszeit. Vor diesem Hintergrund soll bestmöglich geholfen werden. Die Tatsache, dass die Katastrophenhilfe keine internationale Hilfsorganisation ist, hat ihre Überlegungen maßgeblich bestimmt.

Einsatztelefon für andere Organisationen und Hilfsbereite
In einem ersten Schritt gibt die Katastrophenhilfe ihre Kleiderreserven, Kartonagen und Paletten für andere Organisationen frei, die in den nächsten Tagen in die Krisenregion aufbrechen. Unter der Rufnummer 0151 / 67 57 82 75 hat der Verein hierzu ein Einsatztelefon geschaltet, auf dem sich andere Organisationen und Hilfsbereite melden können. Erste Hilfsgüter für das Hilfsprojekt des Faberhof Walterschen wurden bereits abgeholt.

Die Lehren aus dem umfangreichen Engagement im Ahrtal können nun auch bei dieser neuen Katastrophe angewendet werden, betonen die Vereinsverantwortlichen. Eine der entscheidenden Erkenntnisse ist, dass die große Masse an Kleiderspenden an der Ahr nicht gebraucht wurde. Der erste Bedarf konnte damit gedeckt werden, aber die überwiegende Menge wurde von allen Organisationen in die Altkleiderverwertung gegeben. Daher wird sich die Katastrophenhilfe nicht an Kleidersammelaktionen beteiligen.

Fokus auf Ostpolen
Die offiziellen Hilfen nach der Ahrflut liefen nur sehr langsam an und zunächst konzentrierten sich die Einheiten am Nürburgring – doch dort wurden sie sehr spät oder gar nicht abgerufen, laut der Katastrophenhilfe. Demnach war so mancherorts Hilfe sehr schnell und anderenorts Hilfe erst sehr viel später vor Ort. Die Rückschlüsse des Vereins: "Wir sehen momentan eine Konzentration auf Ostpolen, wo sich alle internationalen Hilfsorganisationen verstärkt in Stellung bringen. In den deutlich ärmeren Ländern Rumänien und der Republik Moldau passiert hingegen bislang sehr wenig. Daher werden wir unsere Arbeit auf diese Region konzentrieren."

Die Hilfsgüter Wasser, Lebensmittel und Kleidung, die von den Aktiven der Katastrophenhilfe in den ersten Tagen an die Ahr gebracht worden waren, wurden dort auch nur am Anfang dringend benötigt. Nach bereits wenigen Tagen hatte man sich daher konzentriert auf Infrastrukturaufgaben in Form von Versorgungszelten, Wasserverteilung, Schlafgelegenheiten, Stromerzeugung, Duschen und Toiletten konzentriert. Damit konnte den Betroffenen laut der Katastrophenhilfe deutlich effektiver geholfen werden. "Das konnten wir nur, da wir von zahlreichen Unternehmen und Privatpersonen sowohl mit finanziellen Mitteln ausgestattet wurden als auch die Kontakte in die Wirtschaft bei der Bereitstellung der Infrastruktur überaus hilfreich waren", wird in dem Presseschreiben der Katastrophenhilfe betont. Die Folge für die aktuelle Ukraine-Aktion: "Daher werden wir unsere Arbeit wieder auf genau diese Infrastruktur-Maßnahmen ausrichten. Mit dem Aufbau von Zelten, Schlafgelegenheiten, Versorgungsinfrastruktur für Wasser und Energie, Feldküchen usw. können wir in den ärmeren Anrainerstaaten bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms unmittelbar nach dem Grenzübertritt effektiv helfen. Derzeit kommen dort überwiegend Senioren, Frauen und Kinder an, die auf fremde Hilfe dringend angewiesen sind."

Geldspenden
Vor diesem Hintergrund bittet die Katastrophenhilfe Rhein Westerwald Sieg um Geldspenden (IBAN DE49 5739 1800 0024 8013 06 bei der Westerwald Bank BIC GENODE51WW1). Die Geldspenden mit dem Stichwort Ukraine werden zu 100 Prozent ohne Abzüge in den Aufbau und Betrieb von Flüchtlingslagern eingesetzt, versichern die Verantwortlichen.

Sachspenden: Was, wann, wo?
Als Sachspenden werden gesammelt: Isomatten, Schlafsäcke, Feldbetten, Zelte, Pavillons, Zahnbürsten, Duschgel, Shampoo, Toilettenpapier, Damenhygiene, Babyhygiene, Verbandmaterial, Blasenpflaster, Desinfektionsmittel, Einweggeschirr, Konservendosen (kein Glas!), Nudeln, Reis, Kartoffeln sowie Tiernahrung. Ebenfalls ist die Katastrophenhilfe auf Suche nach holzbeheizten Feldküchen (auch zum Kauf).

Es wird darum gebeten, die Sachspenden lose und sortenrein (also nicht alles in einem Karton) abzugeben, und zwar in Altenkirchen, Kölner Straße 96, in den Räumen der Eichel GmbH, montags bis freitags von 15 Uhr bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr.

Wer kann tatkräftig unterstützen?
Die Katastrophenhilfe sucht noch viele weitere helfende Hände und Mitglieder, die bei der Umsetzung dieses und zukünftiger Hilfsprojekte tatkräftig unterstützen. Der Verein betont, dass er auch gerne mit anderen Organisationen zusammenarbeitet. Hierzu kann man sich ebenfalls an die Rufnummer des Einsatztelefons 0151 / 67 57 82 75 wenden. (PM)

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