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Nachricht vom 10.03.2022 |
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Region |
1.860 Bäume in der Wissener Köttingsbach sollen in Frieden aufwachsen |
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Auf eine große Vielfalt von rund 20 verschiedenen Baumarten setzt die Wiederaufforstung in der Wissener Köttingsbach, dem beliebten Stadtwald oder gerne auch die „Grüne Lunge“ Wissens genannt. Mit der Anpflanzung der jungen Bäumchen auf einer Gesamtfläche von 1,8 Hektar wurde jetzt begonnen.
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Wissen. Vor wenigen Tagen hat die grundsätzliche Wiederaufforstung in der Wissener Köttingsbach begonnen. Andreas Weber, Privatwaldbetreuer vom Altenkirchener Forstamt, koordiniert die Pflanzung, die durch fünf Forstwirt-Auszubildende vorgenommen wird. Dabei ist die Fläche von insgesamt rund 1,7 Hektar in zwei Projekte geteilt. Auf der Westseite wird in insgesamt 18 sogenannten Klumpen gepflanzt. In der kommenden Woche folgt die Ostseite mit 26 Klumpen. Je Klumpen werden 40 Bäume gepflanzt, was am Ende eine stattliche Summe von 1.860 Bäumen in einer heimischen und klimaresistenten Vielfalt darstellt.
Unter den Neuanpflanzungen werden Rotbuche und Roteiche, Flatterulme, Wildapfel und Wildbirne, Wallnussbäume Vogelkirsche, Spitzahorn und Elsbeere zu finden sein, um nur einige der etwa 20 verschiedenen Baumarten zu nennen. Wuchshüllen schützen die derzeit zwischen 50 und 80 Zentimeter jungen Bäumchen vor Wildverbiss. Neben den Neupflanzungen setzt das Forstamt zusätzlich auf Naturverjüngung. In zwei bis drei Jahren werde so ein kleiner Dschungel entstehen, führt Andreas Weber aus.
Welche Baumart sich am Ende durchsetzen werde, dass könne derzeit aufgrund nicht kalkulierbarer klimatischer Bedingungen keiner sagen. Daher setze man auf die große Vielfalt. Geliefert werden die Pflanzen allesamt vom Wissener Pflanzenhof Schürg, der ihm Rahmen der Ausschreibung den Zuschlag bekam. Insgesamt sieht der Forstwirtschaftsplan 2022 für die Aufforstungsmaßnahme 11.200 Euro vor, davon der Großteil für die Pflanzen. Knapp die Hälfte davon wird durch Fördermittel finanziert.
Angesichts des Krieges in Europa: Hoffen auf wachsen in Frieden
Bürgermeister Berno Neuhoff hob die besondere Bedeutung des Stadtwaldes und der nachhaltigen Aktion ein. In den aktuell schwierigen Zeiten sei es um so schöner, einen solchen Termin mit Zukunftsperspektive wahrnehmen zu können.
Dem schloss sich auch der erste Beigeordnete der Stadt, Claus Behner an. Mit dem Blick auf den Krieg in Europa betonte er: "Wir hoffen, dass diese Bäume in Frieden wachsen können“.
Neben den Klumpenpflanzungen sollen weitere 100 Erlen direkt am Bachlauf der Köttingsbach ihren Platz finden. Das, so Neuhoff, spiele optimal in das Starkregen- und Hochwasserkonzept ein, welches derzeit von der Verbandsgemeinde erarbeitet werde. Wenn auch noch nicht sofort, werden die gewässerbegleitenden Erlen mit zunehmendem Wurzelwachstum Stabilität und Halt des Bodens schaffen.
Schon im letzten Jahr wurden in der Köttingsbach einige Bäume, darunter ein „Kleiner Riese“ und eine Kirschbaumallee gepflanzt. Diese Bäume wurden allesamt gespendet. Insgesamt, so Berno Neuhoff kamen neben den Baumspenden über 6.000 Euro zusammen, die etwa für den noch entstehenden Baumlehrpfad eingeplant sind. Als Zuweg zum Westerwaldsteig spiele die Köttingsbach in touristischer Hinsicht eine große Rolle. Zudem biete der Stadtwald für die umliegenden Kindertagesstätten und Schulen, etwa als „Grünes Klassenzimmer“ optimale Voraussetzungen, so der Bürgermeister und Wirtschaftsförderer Markus Rödder, der die Spenden- und Pflanzaktionen mit begleitet.
Einen großen Dank richtet Neuhoff an alle Bürger, heimische Geschäftsleute und Firmen, die sich mit Spenden an der Wiederaufforstung und Neugestaltung beteiligen - ebenso an das Forstamt Altenkirchen, das mit den Auszubildenden die Pflanzungen unentgeltlich ausführt.
Die Wissener Christdemokraten hatten im Zuge der kürzlich statt gefundenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt - der AK-Kurier hatte hier darüber berichtet - ihren ehrenamtlichen Einsatz, etwa beim Aufstellen einer geplanten Sitzgruppe angeboten. Markus Rödder hob in diesem Zusammenhang, die große Kraft und auch Notwendigkeit des Ehrenamtes hervor und Neuhoff regte an, sich mit Ideen gerne an der Gestaltung der Köttingsbach einzubringen.
Gleichwohl richteten Neuhoff, Rödder und Behner die Bitte an die Bevölkerung, dass die Pflanzflächen nicht betreten und die jungen Bäumchen samt Wuchshüllen nicht berührt werden, damit ein optimales Wachstum gelingen kann. (KathaBe) |
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Nachricht vom 10.03.2022 |
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