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Nachricht vom 14.03.2022 |
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Region |
Es gibt keine Bio-Bananen mehr: Weltladen Betzdorf betroffen - Kleinbauern in Ecuador leiden |
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Im Weltladen in Betzdorf gibt es ab dem 14. März für voraussichtlich mindestens drei Wochen keine fair gehandelten Bio-Bananen mehr. Der Weltladen bezieht die Bananen über den Verein "BanaFair" in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis). Doch bei der Verschiffung der Bananen gibt es große Probleme. |
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Betzdorf. Zum einen stehen Frachtkapazitäten für kleine Kunden fast nicht zur Verfügung. Zum anderen bedienen Reedereien teilweise nur noch die Großkunden im Lebensmittelmarkt. Die Folge dessen ist, dass Kleinbauern in Ecuador unter diesen Wirtschaftsstrukturen leiden.
"BanaFair" verdeutlicht die Hintergründe: Seit dem Jahreswechsel gab es keinen Kontrakt mehr für Seefracht. Es konnten nur noch Spot-Buchungen von Woche zu Woche erfolgen, zu Preisen, die bis zum Dreifachen höher lagen als im vergangenen Jahr. Außerdem hat es nicht immer funktioniert, es gab im Januar und Februar bereits zwei Wochen ohne frische Ankünfte. Dennoch reichten die vorhandenen Mengen an Bananen in den Reifereien zur Versorgung der Kunden aus.
Doch nun stehen allerdings nochmals drei Wochen ohne Verschiffung bevor und die Reifereien laufen leer. Ab 14. März gibt es somit für mindestens zwei Wochen keine fair gehandelten Bananen von "BanaFair".
Zahlreiche Störfaktoren
Die Ursachen sind vielfältig: der internationale Seefrachtverkehr ist seit Monaten massiv gestört, ausgelöst durch den Rückstau, den der im Suez-Kanal festgefahrene Containerriese "Ever Given" vergangenen Sommer verursachte. Dazu kamen dann massive Auswirkungen der Pandemie, Quarantänen für ganze Schiffsbesatzungen oder Sperrungen von Häfen in Südostasien. Hinzu kommen seitens einiger Reedereien Verschiebungen in den zur Verfügung gestellten Frachtkapazitäten für einzelne Routen oder Einschränkungen in den Buchungsoptionen. Die knappen Frachtplätze sind heiß begehrt und die Preise durch die Decke gegangen wie nie zuvor.
Schiff bereits unterwegs
Inzwischen ist es aber gelungen, wieder vier Container auf einem Schiff der Reederei MSC unterbringen. Im Moment liegt das Schiff noch in Guayaquil, wird aber Ende bis 27. März in Rotterdam erwartet. Weitere Verschiffungen mit der Reederei MSC sind bereits eingefädelt. Für die Produzenten in Ecuador ist die Lage besonders schwierig. Bananen wachsen weiter und müssen jede Woche geerntet werden. Früchte, die nicht für "BanaFair" exportiert werden können, werden in Ecuador als konventionelle Bananen verkauft. Der Preis ist mit zwei bis vier Dollar pro Kiste Bananen so niedrig, dass eine Familie damit kein existenzsicherndes Einkommen hat. "BanaFair" zahlt rund 13 Euro pro Kiste in Ecuador. (PM)
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Nachricht vom 14.03.2022 |
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