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Nachricht vom 23.03.2022 |
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Politik |
CDU im Kreis Altenkirchen stellt sich aktuellen Herausforderungen
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Mit der Wahl ihres neuen Vorstands vollzog die CDU im AK-Land auch einen Generationenwechsel. Ein Schritt im Veränderungsprozess der Partei, von dem auf dem Parteitag in Rosenheim oft die Rede war. Nicht alles lief gut für die CDU im vergangenen Jahr, aber man blickt mit Zuversicht nach vorn. |
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Region/Rosenheim. Vieles verändere sich, "wie eine Sandburg, die langsam abgetragen wird" – so formulierte es der nun ehemalige Kreisvorsitzende Michael Wäschenbach. Viele Kompromisse seien im vergangenen Jahr gemacht worden, die Partei sei chaotischer, unorganisierter geworden. Anstatt Energie in sie hineinzustecken, sei Energie abgezogen worden, die Stimmung teils feindselig gewesen – nach den Ereignissen um die Bundestagswahl habe es eine Veränderung gebraucht. Nun, ein halbes Jahr später, sei mit Friedrich Merz an der Spitze wieder mehr Energie da. Wäschenbach sehe hier eine zunehmende Einbindung der Basis, man sei in der Rolle als Opposition angekommen.
Und doch gebe es noch viel zu tun. Michael Wäschenbach, der den Parteitag moderierte, zog eine Bilanz, die aktuelle Probleme und Herausforderungen der CDU erkennbar werden lässt: Seit 2018 gibt es einen Mitgliederrückgang. Während im Kreis 2018 noch 1.406 Mitglieder vorhanden waren, sind es Ende 2021 nur noch 1.253. Von den 255 Austritten in diesem Zeitraum sei der größte Anteil den über 70-Jährigen zuzuordnen. Weitere 127 Mitglieder verstarben.
Im gleichen Zeitraum waren 132 neue Mitglieder zu verzeichnen, darunter aber nur 40 Frauen. Hier werde laut Wäschenbach ein weiteres Problem sichtbar: 944 der Mitglieder sind männlich, 309 weiblich. Das Durchschnittsalter liegt aktuell bei 62,8 Jahren, die durchschnittliche Dauer der Mitgliedschaft beträgt 28 Jahre. Dementsprechend sei eine hohe Loyalität gegenüber der Partei gegeben, aber gerade Frauen und jüngere Menschen sind derzeit unterrepräsentiert. Ein weiterer Punkt betrifft die Digitalisierung: Weniger als die Hälfte der Mitglieder im Kreis seien derzeit per E-Mail erreichbar. Zwei Mitgliederbeauftragte anstatt zuvor einer sollen dabei helfen, dem Mitgliederrückgang entgegenzuwirken. Auch dem neuen Pressepsrecher Justus Brühl sei es ein Anliegen, die Wahrnehmung der Partei in der Öffentlichkeit zu stärken, denn: "Nur wenn wir wahrgenommen werden, können die Leute zu uns kommen und unsere Arbeit sehen."
Wahlniederlagen habe man laut Michael Wäschenbach ebenfalls einstecken müssen, zuletzt etwa in Kirchen, aber auch in Bund und Land habe man Stimmen verloren. In Zukunft sei es daher ein Ziel, die Karte wieder "schwärzer" zu machen. Die CDU wolle zudem im Kreis unterschiedliche Herausforderungen angehen und damit vor Ort präsent sein. Themen sind hier unter anderem die Gesundheitsversorgung (etwa Fachärztemangel), Mobilität und Infrastruktur, Katastrophenschutz und Sicherheit sowie die Digitalisierung.
Auch Uli Schmalz verwies in einer Aussprache darauf, dass die CDU in eine leichte "Depressionsphase" gekommen sei. Hier müsse nun gefragt werden: Was kann die Partei tun, um wieder Perspektive zu erhalten? In den 1960er Jahren, so Schmalz, sei die CDU wie ein großes Kaufhaus gewesen, in dem es alles gab. Das aber werde nicht wiederkommen, nun gehe die Tendenz hin zu einzelnen Fachgeschäften. Für Schmalz sei es zentral, dass sich die CDU auf ihre Grundstärken beruft. Man müsse eine konservative Partei bleiben – konservativ, das bedeute hier "bewahrend". Mas müsse schützen, was gut ist, und "nicht dem Zeitgeist nachlaufen."
Ein Schlüssel für den Veränderungsprozess innerhalb der Partei, auch auf Landesebene, ist laut Wäschenbach die Kommunikation zwischen den einzelnen Gruppen wie auch die Durchlässigkeit dieser Gruppen. Wäschenbach betont zudem: Trotz der schwierigen Zeiten habe man Erfolge erzielt. Diese Erfolge wiederum "haben darauf beruht, dass wir zusammengestanden haben, Alt und Jung, der ganze Kreis". Der Anspruch solle es nun sein, die treibende politische Kraft des Kreises zu sein.
Der neue Kreisvorsitzende Matthias Reuber sprach ebenfalls davon, dass es zwar kein gutes Jahr für die Union gewesen sei - nun sei es aber an der Zeit, geeint nach vorn zu schauen.
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Nachricht vom 23.03.2022 |
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