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Nachricht vom 06.04.2022 |
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Region |
Durch Hilfe aus Wissen: Ukrainische Flüchtlingsfamilie kann zusammen bleiben |
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Das Schicksal einer neunköpfigen Flüchtlingsfamilie beschäftigte Karin Nishino, die ein Flüchtlingswohnheim in Köln betreut. Die Familie stand davor, in Notunterkünften ohne jegliche Privatsphäre zu landen - und möglicherweise getrennt zu werden. Hilfe kam von der Verbandsgemeinde Wissen. |
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Wissen. Über 100 Flüchtlinge kommen täglich im Ankunftszentrum am Breslauer Platz in Köln an - doch die Stadt sei bereits an ihre Grenzen gelangt, wie Karin Nishino berichtet. Es sei Aufgabe des Landes, die Flüchtlinge aus den Großstädten in das Umland zu verteilen, aber dies funktioniere aktuell nicht gut. Die Situation für Flüchtlinge in Köln sei geprägt durch Notunterkünfte. Diese seien überfüllt, so Nishino, und bieten den Bewohnern keinerlei Privatsphäre - nur dünne Trennwände seien hier vorhanden. Für Familien mit kleinen Kindern oder für Menschen mit Vorerkrankungen werde eine solche Unterkunft schnell zur Herausforderung.
Vier Generationen gemeinsam auf der Flucht
Insbesondere das Schicksal einer ukrainischen Familie aus Sumy beschäftigt Nishino. Ältestes Mitglied der neunköpfigen Familie ist der Großvater, geboren 1934. Mit seiner Tochter, deren beiden Töchtern sowie deren Kindern habe er die beschwerliche Flucht auf sich genommen. Die Familie umfasst vier Generationen mit vier Erwachsenen und fünf Kindern, das jüngste Kind gerade einmal acht Monate alt. Als sie ankamen hätten sie nichts bei sich gehabt außer einem Kinderwagen für das jüngste Kind, erzählt Nishino.
Aufgrund einer Coronaerkrankung musste die Familie zunächst zehn Tage in Quarantäne, die am vergangenen Freitag endete. Der nächste Schritt sei es nun, eine Unterkunft für sie zu finden, so Nishino. Dies habe ihr Sorgen bereitet, denn in Köln sei der Raum knapp und der Familie wäre nur eine der überfüllten Notunterkünfte geblieben. Dabei sei es oftmals schwierig, zu gewährleisten, dass eine so große Familie auch zusammenbleiben könne. Gerade für den Großvater, der an einer demenziellen Entwicklung leide, wäre eine Trennung von seiner Familie "fatal" gewesen.
Hilfe kam aus Wissen
Nishino, die gerade ihren Umzug nach Wissen vorbereitet, wandte sich an die Verbandsgemeinde Wissen. Innerhalb kürzester Zeit habe man der Familie Hilfe zugesichert, erzählt sie, begeistert von dem Engagement. Sieben der Familienmitglieder konnten auf einem Pferdehof in Selbach unterkommen, der Großvater und die Tochter im Hotel Germania. Schon am nächsten Tag konnten sie sich mit der Bahn auf den Weg machen. Die Familie sei zuvor schon in einer Sammelunterkunft gewesen. Sie hätten gewusst, was sie dort erwartet und seien überglücklich gewesen, als Nishino ihnen die gute Nachricht überbrachte. Da sie auch ländlich aufgewachsen seien, würden sie sich besonders freuen, nun nach Wissen zu können - und vor allem seien sie erleichtert, zusammenbleiben zu können.
"Wahrscheinlich ist dies ein Einzelfall", sagt Nishino. Sie wisse, dass wohl nicht alle Flüchtlinge das Glück haben, schnell eine gesicherte Unterkunft zu finden. Gerade werde in Köln eine weitere Zeltunterkunft errichtet. Zugleich berichtet sie von einer anderen ukrainischen Frau, die kürzlich in Berlin ihr Baby zur Welt gebracht hat und nun in Köln darauf warte, wie es mit ihr weitergeht. Und doch machen auch Einzelfälle Hoffnung und zeigen, wie das Engagement Einzelner das Leben anderer positiv beeinflussen kann. Wenn sie erst einmal in Wissen wohne, so Nishino, würde sie die ukrainische Familie ja vielleicht sogar wiedersehen.
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Nachricht vom 06.04.2022 |
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