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Nachricht vom 01.05.2022 |
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Region |
Altenkirchen: Wechsel an der Spitze von SRS nun auch vor großem Publikum |
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Still und leise wurde der Stabwechsel am 1. Januar vollzogen: Daniel Mannweiler hatte von Hans-Günter Schmidts die Leitung der christlichen Non-Profit-Sportorganisation SRS mit Sitz in Altenkirchen übernommen. Vier Monate später schloss sich der offizielle Part an. |
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Altenkirchen. Großer Bahnhof für den ausgeschiedenen und den neuen Leiter: Mit einem Lobpreisgottesdienst unter dem Motto „Alles bleibt anders – Gutes bewahren – Neues anpacken“ vor über 200 Gästen aus vielen Teilen Deutschlands ist am Samstagnachmittag (30. April) der Wechsel an der Spitze der christlichen Non-Profit-Sportorganisation „Sportler ruft Sportler“ (SRS) auch öffentlichkeitswirksam vollzogen worden, nachdem Daniel Mannweiler (42) bereits am 1. Januar die Geschäfte vom nunmehr vom SRS-Aufsichtsrat von seiner Aufgabe entpflichteten Hans-Günter Schmidts (62) übernommen hatte. Im Burg-Wächter-Matchpoint, der Vier-Platz-Tennishalle im SRS-Sportpark auf der Altenkirchener Glockenspitze, konnte Schmidts hin und wieder ob der vielen anerkennenden Worte die eine oder andere Träne nicht unterdrücken. So sprachen Laudatoren in kurzen maximal 60 Sekunden dauernden Statements vielen Menschen, deren Wege sich mit denen Schmidts’ gekreuzt hatten, das aus, was viele weitere unter den Zuhörern ebenfalls im „Umgang“ mit „Hannes“ erfahren hatten. Helmfried Riecker (82), Gründer und erster Leiter von SRS, nannte seinen Nachfolger „einfach unverbesserlich gut“. Dean Grube (SRS-Mitarbeiter seit 1993) dankte Schmidts für dessen „Offenheit, Liebe und das große Herz“. Pastor Cassie Carstens, extra aus Südafrika angereist, meinte: „Wir haben sehr viel von Dir und SRS und der WM 2006 für die 2010 in unserem Land gelernt.“
Innovativ und extrem loyal
„Dein tiefes Interesse an mir persönlich hat Dich ausgezeichnet“, bekundete Christopher Lüling, der Geschäftsführer der Burg-Wächter KG. „Du warst total global und total lokal unterwegs“, erklärte Dr. Steffen Schulte, Vorstand des Missionswerks Neues Leben und Rektor des Theologischen Seminars Rheinland (TSR) in Wölmersen, „Du warst innovativ und extrem loyal.“ Jürgen Stock, Gesellschafter der Limburger Firma MNT (Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung etc.) und im Finanzteam von SRS tätig, lenkte den Blick auf die monetäre Seite: „Wir stehen besser da als zu Beginn der 2000er-Jahre und sind inzwischen von den Banken unabhängig aufgestellt. Dafür hast Du gekämpft, Hannes!“. Der Landrat des Kreises Altenkirchen, Dr. Peter Enders, brachte Schmidts in Verbindung mit dem von SRS 2009 erworbenen Hotel auf der Glockenspitze: „Du hast es zu dem gemacht, was es heute ist.“ Simon Köser, SRS-Mitarbeiter seit 2018 und Leiter des Festwochenendes, zeigte eine andere Seite von Schmidts auf: „Du warst Dir nie zu schade für den vermeintlichen Kleinkram.“ Mit Blick auf die Zukunft von Schmidts, der SRS bis zum Eintritt ins Rentenalter in anderer Funktion erhalten bleibt, freute sich Elena Schulte, die gemeinsam mit René Schulte moderierte: „Du bist noch nicht fertig, und das ist richtig schön.“ Hannes sei mutig, der leidenschaftlich seinen Platz einnehme und nach vorne denke: „Gott hat Dich begabt!“
Gott hat SRS 50 Jahre gebraucht
Klaus Göttler, Generalsekretär des Deutschen EC (Entschieden für Christus)-Verbandes mit Sitz in Kassel, baute seine Predigt auf Auszügen aus dem Johannes-Evangelium auf und orientierte sich gleichfalls an dem Motto des Nachmittages. Er betonte, dass es wichtig sei, die richtige Mischung von Bewahren und Verändern zu finden. Es gelte, nicht mit Veränderungswahn, sondern mit Veränderungsbereitschaft zu agieren. „Gott packt es an, damit verändert er die Welt. Die Begegnung mit Jesus provoziert Verändern“, erklärte Göttler und konstatierte, dass Gott SRS 50 Jahre gebraucht und gute Nachrichten für das Werk habe, zumal es in einem ganz besonderen Feld „mit, unter und bei Sportlern“ agiere. Für die musikalischen Aspekt sorgte die Band „WIRVERAENDERNEWIGKEITEN“ mit Sängerin Kerstin Dietermann.
Theologie-Studium beginnen
Schmidts arbeitet seit 1984 hauptamtlich für SRS, gehört seit 1987 dem Vorstand an und hatte seit 2003 die führende Position inne. Bis zum Eintritt ins Rentenalter im Sommer 2025 wird der gelernte Bankkaufmann nach mehreren „Sabbatical“-Monaten als „normaler“ Angestellter dem Verein die Treue halten und noch ein Studium der Theologie am TSR beginnen. Der Wechsel geht auf einen, 2017 von Schmidts geäußerten Wunsch zurück, sich von der Spitze noch vor dem Übergang ins berufsfreie Leben verabschieden zu wollen. Letztendlich wurden im September 2020 die Weichen zugunsten Mannweilers gestellt und der Umbruch umgehend kommuniziert. Schmidts war es auch, der Mannweiler den Chefsessel alsdann offerierte. Unter Schmidts Ägide kaufte SRS zum 1. Juli 2009 das Hotel Glockenspitze von der Forderungsverwertungsgesellschaft HMCS aus Laatzen in der Nähe von Hannover. Inzwischen wird es von einer eigenen GmbH betrieben.
Erinnerungen an Südafrika
Mannweiler, der Kriminalistik und Kriminologie studiert hat, für das Bundeskriminalamt arbeitet und sich derzeit in Elternzeit befindet, wollte schon seit seinem sechsten Lebensjahr „Glaube und Sport zusammenbringen“. Dieses Ziel wurde schließlich zur fixen Idee, als er Riecker bei einem Trial-Auftritt in Bad Kreuznach erlebt hatte. Mannweilers Credo lautet: „Ich möchte Sportlern dienen und werde mich an den Grundpfeilern von SRS orientieren, den Inhalt bewahren, die Form gegebenenfalls verändern und das immer möglichst nah an Gottes Herz.“ Nunmehr in Oberpleis wohnend, bleiben immer noch die Erinnerungen an die Zeit in Südafrika gegenwärtig. Zwischen 2016 und 2021 betreuten die Mannweilers in Stellenbosch (Südafrika, 50 Kilometer östlich von Kapstadt) missionarische Radsportprojekte in den Townships der Metropole, waren sie auch Ansprechpartner für viele europäische Spitzen- und Olympiasportler, die ins Land am Kap vor dem Hintergrund des europäischen Winters zum Training „geflüchtet“ waren. Alle drei Kinder der Familie (Obed, Talita und Jesse/sechs, vier und ein Jahr alt) wurden im südlichsten Zipfel Afrikas geboren. Die Rückkehr bietet, neben der neuen Stelle, für die Kinder gleichfalls Vorteile. Der Kontakt zu Opas und Omas ist wesentlich einfacher. So werde Lebensfreude beidseitig erzeugt, weil seine Eltern noch in Kalkofen wohnen, während die seiner Frau Kathrin, die Sport an der Sporthochschule in Köln studierte und die er über SRS kennenlernte, in Bielefeld leben. Hoch im Kurs steht bei den Mannweilers der Triathlon-Sport – auch mit Teilnahmen am Iron Man auf Hawaii. Daniel war unter anderem Polizeisportler des Jahres 2015 (ohne Sportförderung).
SRS wurde 1971 gegründet
1971 von Riecker, einem Motocross- und Trialfahrer, unter dem Dach des Missionswerks Neues Leben (Wölmersen) gegründet, ist SRS seit 1987 ein eigenständiger eingetragener Verein, der im Sportbund Rheinland organisiert ist. SRS hat sich zum Ziel gesetzt, missionarische Arbeit unter leistungsorientierten Sportlern zu betreiben. Die Non-Profit-Organisation unterhält in vielen Sportarten Arbeitsbereiche, hat Kontakte weit über die Grenzen Deutschlands hinaus in bis zu 40 Ländern geknüpft (Projektunterstützung) und arbeitet auch mit (Profi-)Sportlern zusammen. Seit 2009 betreibt SRS zudem das Internationale Sport- und Seminarzentrum Glockenspitze mit dem SRS-Sportpark in Altenkirchen (Schauplatz des Weltranglistentennisturniers Burgwächter Ladies Open, das mit 60.000 US-Dollar dotiert ist). Rund 70 hauptamtliche Mitarbeiter (Voll- und Teilzeit) bilden das Rückgrat des Vereins, hinzukommen circa 700 ehrenamtlich Tätige. (vh) |
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Nachricht vom 01.05.2022 |
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