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Nachricht vom 25.04.2011 |
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Region |
Von der Arbeitsagentur in die Kleiderkammer |
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Allzu viel Lust auf einen geruhsamen Ruhestand scheint Gisela Kuchenbecker nicht zu haben. Nach 43 Jahren Beschäftigung bei der Arbeitsagentur Betzdorf übernimmt sie nun ein Ehrenamt in der Kleiderkammer der Caritas. |
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Betzdorf. 43 Jahre lang war Gisela Kuchenbecker die gute Seele der Arbeitsagentur Betzdorf, nun verabschiedet sich die 65-Jährige in den Ruhestand. Ganz wohl ist der stets gut gelaunten Arbeitsvermittlerin bei dem Gedanken freilich nicht - und ihre Kollegen können sich ein Arbeitsleben ohne sie ohnehin nur schwer vorstellen. Deshalb hat die Betzdorferin ihren Abschied wohl portioniert: Ihren Resturlaub teilte sie so auf, dass sie in jeder Woche noch ein paar Tage lang Dienst schieben konnte. "Die Kollegen und die Kunden werden mir ganz sicher fehlen", räumt Kuchenbecker unumwunden ein.
Geboren im "Ruhrpott" und aufgewachsen auf Schalke entdeckte Kuchenbecker den Westerwald Mitte der 1960er Jahre für sich - und fühlte sich sofort zu Hause. Immerhin verbrachte sie ihr gesamtes Berufsleben in der Betzdorfer Geschäftsstelle des "Arbeitsamtes", wo sie im Sommer 1968 als Aushilfe begann. Nach Zwischenstopps im "Schlechtwettergeld", der Berufsberatung und nach den vorgeschriebenen verwaltungsinternen Lehrgängen kümmerte sie sich seit 1970 um die arbeitslosen Menschen aus der Region. Bei denen war die ebenso warmherzige wie fröhliche Beraterin mit dem Schweine-Sammel-Tick genauso beliebt wie bei ihren Kollegen. Kein Wunder also, dass ihr der Abschied ein bisschen schwer fällt: "Es ist schon ein komisches Gefühl, nach so langer Zeit zu gehen." Dafür, dass ihr zu Hause nicht langweilig wird, hat Kuchenbecker aber schon gesorgt: Künftig wird sie sich ehrenamtlich für die Kleiderkammer der Caritas engagieren. "Ich freue mich auf diese neue Aufgabe", sagt sie und bremst allzu hohe Erwartungen an ihre Umtriebigkeit: "Das soll aber kein neuer Vollzeitjob werden." Kollegen, die sie schon länger kennen, können da nur schmunzeln. |
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Nachricht vom 25.04.2011 |
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