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Nachricht vom 17.05.2022
Wirtschaft
Große Pläne für Betzdorf: Dienstleistungszentrum, Betreutes Wohnen und Studentenwohnsitz
Die Eisenbahn hat in der ehemaligen Eisenbahnerstadt längst nicht mehr die Bedeutung. Aber aus einer früheren "Keimzelle" der Eisenbahn soll nun Neues erwachsen – unter anderem mit einem Dienstleistungszentrum, Betreutem Wohnen und der Wohnbebauung "Wohnen West".
Hier ist schon seit einer gefühlten Ewigkeit keine Lokomotive mehr eingefahren. Nun soll neues Leben in das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk einziehen. Die Investoren haben Großes mit dem Areal vor. (Foto: tt)Betzdorf. Das Planungskonzept beinhaltet nicht nur den Bereich zwischen den alten Schäfer-Hallen am Ende der Straße Am Höfergarten und dem früheren Lokschuppen-Areal. Auch der Schotterparkplatz und eine Fläche an der Zufahrt Höfergarten haben die Investoren mit im Blick. Das wurde bei der Vorstellung des Planungskonzeptes deutlich, das über die Grenzen des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerkes (EAW) hinausgeht. Peter Merz, einer der beiden Investoren, lobte "Politik und Verwaltung" und stellte heraus, wie man hier unterstützt werde. Nur sieben Monate nach dem Ausschreibungsverfahren konstatierte er einen Fortschritt des Projektes mit seiner Komplexität und Größe.

Hinter den historischen Hallen schließt sich in Richtung ehemaliges Lokschuppen-Gelände eine Freifläche an. Auch diese ist im Konzept bereits überplant – und zwar mit Wohnbebauung. Der derzeitige Zeitablauf sieht hier vor, dass 2025 die Arbeiten beginnen und im zweiten Halbjahr 2026 im Rahmen von "Wohnen West" auf dem Areal eine komplette Wohnbebauung geschaffen worden ist. Blockweise mit drei bis vier Einheiten, hieß es. Für Abschnitt "Wohnen West" wird Volker Bredler bei der Konzeption verantwortlich zeichnen. "An der Stelle müssen wir uns breit aufstellen, auch personell", sagte Merz. Entsprechend der Ausschreibung ist hier ein kleiner Teil als sozialer Wohnungsbau vorgesehen. In diesem Rahmen sollen allein mindestens zehn Wohnungen geschaffen werden.

Wirtschaftsförderer Becher sieht hier auch einen Vorteil in der Nähe von Betzdorf zur Uni Siegen. Er kann sich vorstellen, dass die künftige, kleinteilige Wohnbebauung als Studentenwohnsitz interessant werden könnte, was auch den besagten sozialen Wohnungsbau abdecken könne. Hier wurde von Merz auch die angedachte Untertunnelung der Gleise als direkte Anbindung an den Bahnhof und damit in Richtung Siegen beziehungsweise Köln angeführt. "Vom Haus aus kann man in 25 Minuten an der Uni sein", warf Stadtbürgermeister Geldsetzer ein.

Bei der Wohnbebauung soll noch erörtert werden, welche Wohnungsgröße nachgefragt werden. Der Schallschutz zu den Gleisen soll auch noch betrachtet werden. Mit Dienstleistungen und Büros könne man den Bereich schallmäßig abschotten. Merz ist sich sicher: "Es wird schön."

Die aktuelle Zufahrt zu dem Gesamtareal soll über die bestehende Zuwegung Höfergarten geschehen, wobei einiges angepasst werden müsse. Die Ausfahrt soll wieder über die Straße Höfergarten erfolgen. Die hinten liegende Wohnbebauung hingegen soll im hinteren Bereich eine eigene Ausfahrt erhalten. Diese soll hoch auf die Moltkestraße führen, um dann den weiteren Weg über die Burggasse und die Burgstraße zu nehmen. Oberhalb der Straße Höfergarten haben die Investoren auch schon Ideen: Hier soll betreutes Wohnen entstehen. "Es sind 60 bis 70 Einheiten geplant", gab Merz einen Einblick. Im zweiten Halbjahr 2023 soll hier der erste Spatenstich gesetzt werden – und nach zwei Jahren alles bezugsfertig sein.

Unterhalb der Straße Höfergarten liegt derzeit der Schotterparkplatz, der auch schon in die Planung einbezogen ist. Nach Vorstellung der Investoren und des Planungskonzeptes soll hier Raum für ein Dienstleistungszentrum mit Büros und Verwaltung geschaffen werden. Hier soll es 2024 mit den Bauarbeiten losgehen. Nach zwei Jahren ist die Fertigstellung vorgesehen. (tt)
     
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