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Nachricht vom 04.05.2011
Vereine
Osterlager der Segelflieger mit tollen Flugleistungen
Der Segelflug-Club (SFC) Betzdorf-Kirchen hatte mit viel Erfolg ein Fliegerlager durchgeführt. Es gab bei idealen Wetterbedingen Streckenflüge und die Piloten brachten hervorragende Ergebnisse mit. Für den Verein ein Novum: Drei Flugschüler bestanden nach kurzer Zeit ihre Prüfungen und starteten zum ersten Alleinflug.
Justine Kill, Katharina Malmus und Merlin Ipach,(von links) drei glückliche Rookies, mit ihren verantwortlichen Fluglehrern nach den ersten Alleinflügen. Fotos: Markus Schmidt/Verein
Katzwinkel-Wingendorf. Während in der Tagespresse die umstrittene Erweiterung der kommerziellen Anflugsektoren, die den Bürgern weitere Lärm- und Schadstoffbelastungen durch niedrigere und längere Anflüge zumuten, ist das Thema Verkehrsluftfahrt negativ besetzt. Auch die Segelflieger haben zunehmend damit zu kämpfen, diesen Verdrängungsversuchen zu trotzen. Ihr Recht auf gleichberechtigte Nutzung des Luftraums wird immer schwieriger zu wahren.

Trotz dieser fortschreitenden Einengung des Spielraums für den Segelflugsport durch die kommerzielle Luftfahrt, insbesondere für den Leistungs-Segelflug, konnten die Flieger des SFC Betzdorf-Kirchen in diesem Frühjahr jedoch erstaunliche Leistungen erzielen.

Während der Osterwochen wurde am vereinseigenen Flugplatz in Katzwinkel-Wingendorf ein Fliegerlager durchgeführt, das in jeder Hinsicht ein voller Erfolg war. Der Wettergott schuf zudem optimale Voraussetzungen für Streckenflüge, aber auch für die Anfängerschulung.
So gelangen den Wettbewerbspiloten während des Osterlagers in wenigen Tagen allein von Katzwinkel aus 35 motorlose Streckenflüge über insgesamt 10941 km mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 106 km/h.

Mit einem Flug über 771 km Gesamtstrecke und 618 km gewerteter Strecke im Doppelsitzer schoß dabei Max Dietrich (Duo-Discus) den Vogel ab, dicht gefolgt von seinen Kameraden Axel Schumacher (ASW-28) mit 614 km, Meinolf Zumrodde (Duo-Discus) mit 594 km, Gerhard Bender (ASW-28) mit 577 km sowie Mathias Klein (ASW-28) mit 566 km Wertungsdistanz.

Insgesamt erflogen die Betzdorf-Kirchener Piloten in diesem Frühjahr so bereits 21973 km auf 70 Wettbewerbsflügen, welche für die Deutsche Meisterschaft im Streckenflug zählen. Dabei wurden allein neun Flüge über Einzeldistanzen von über 500 km geflogen, eine tolle Leis-tungsdichte für diesen lautlosen Sport.

Bliebe noch ein Streckenflug wie anno dazumal über mehr als 130 km Wertungsstrecke mit unserem Oldie, dem 57 Jahre alten und noch stoffbespannten Bergfalke II, zu erwähnen, bei dem Fluglehrer Ralf Engel und sein Flugschüler Jan Markus Roth viel Spaß hatten.

Jeder dieser Flüge benötigt nur 5-7 Minuten Motorschlepp mit geräuschreduzierten Schleppflugzeugen, um danach stundenlang lautlos über Land fliegen zu können: ein Sport also, der äußerst sparsam mit den Ressourcen umgeht und die natürliche Energie der thermischen Bewegungen der Luft ökologisch zum Streckenflug über weite Distanzen nutzt.

Verein hat keine Nachwuchssorgen
Auch für den Nachwuchs war der Verein in diesem Frühjahr bereits sehr aktiv: Obwohl erst im April wieder mit der Ausbildung begonnen werden konnte, absolvierten einige Flugschüler bereits zum Ende des Osterlagers ihre ersten Alleinflüge und A-Prüfungen erfolgreich und sicher.
Absolutes Novum und einsamer Rekord waren dabei am 28. April die Alleinflüge und Prüfungen von gleich drei Flugschülern, eine bisher in der Vereinsgeschichte unerreichte Zahl. Eine zünftige Fliegertaufe und anschließende Feier am Lagerfeuer durften da natürlich nicht fehlen.
Gleichzeitig wurde das schon traditionelle Angebot des Vereins zu „Schnupperflügen“ während der Osterzeit von zahlreichen Interessenten genutzt, sodass man sich über fehlenden Nachwuchs keine Sorgen machen muss.
Was den Fliegern aber noch wichtiger ist: Der ganze Flugbetrieb verlief äußerst sicher ohne jegliche Zwischenfälle oder gar Unfälle. Das spiegelt die hohe Qualität und Sicherheit in Ausbildung und Flugbetrieb wider, die für den Verein oberste Priorität hat und ohne die dieser Sport nicht betrieben werden kann.(mcs)
 
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