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Nachricht vom 03.06.2022
Politik
Wie geht es mit den Sportplätzen in der VG Wissen weiter?
Das Sportplatzentwicklungskonzept wurde bereits im April im Wissener Verbandsgemeinderat vorgestellt. Verschiedenste Aspekte zu jedem einzelnen Sportplatz in den Gemeinden und der Zentralen Sportanlage der Stadt Wissen wurden dabei beleuchtet. Der Haupt- und Finanzausschuss der VG beriet nun über das weitere Vorgehen zum Thema.
Die Zentrale Sportanlage in Wissen eignet als mögliche Anlage neben dem Leistungssport auch für den Freizeit- und Breitensport sowie den Schulsport. (Foto: KathaBe)Wissen. Wie es insgesamt mit den Sportplätzen und Sportanlagen sowohl in den Ortsgemeinden als auch in der zentralen Sportanlage (ZSPA) in der Stadt Wissen bestellt ist, darüber gibt das Sportplatzentwicklungskonzept Auskunft. Dies wurde bereits im Jahr 2018 von der VG in Auftrag gegeben und vom Institut für Sportstättenentwicklung (ISE) Trier erstellt.

Seitens der ISE wurden sämtliche Sportplätze und -anlagen unter die Lupe genommen. Zudem fanden Moderationsgespräche, etwa mit Vertretern der örtlichen Vereine und Schulen, Orts- und Stadtbürgermeistern sowie Beigeordneten statt.

Ziel des Konzeptes war es, den Ortsgemeinden und der Stadt Wissen sowie der VG einen Überblick über die vorhandene Infrastruktur der Sportplätze, deren Nutzergruppen und künftige Bedarfe in einer sich verändernden Sportwelt zu ermitteln. Daraus resultierend eine Grundlage für weitere Planungen und Entscheidungen zu Sanierung- und Modernisierungsmaßnahmen für die nächsten Jahre zu erhalten. Am Mittwoch (1. Juni) befasste sich der Haupt- und Finanzausschuss der VG mit dem Konzept.

Ohne gute Konzepte und Fördergelder alles Utopie
Als Hauptthemen der Studie kristallisierten sich neben dem Erhalt und der Entwicklung der ZSPA Wissen hin zu einer Anlage für den Breitensport mit Integrationswerten und Einbezug des Schulsportes die Frage im Haupt- und Finanzausschuss: Wie ist insgesamt mit den Empfehlungen der ISE umzugehen? Denn wenn auch die Ortsgemeinden für sich selbst entscheiden müssten, so Bürgermeister Berno Neuhoff, „eint uns alle“, dass kein Geld da sei. Man steht unter Haushaltsicherung.

Im Prozess der Sportplatzentwicklungen rede man von einem Zeitraum zwischen fünf und zehn Jahren. Dabei ständen Schließungen derzeit sicher nicht an. „Es geht nicht darum zu schließen“, so Neuhoff, der allerdings gleichzeitig prognostizierte, dass man in der VG in zehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr alle Sportplätze haben werde. Ebenso ließ Neuhoff keinen Zweifel daran, dass viele Sanierungsbedarfe schlicht nicht mit „Bordmitteln“ zu stemmen sind. Dafür bedürfe es hohe Fördergelder von mindestens 90 Prozent, oder etwa die Einbindung von Stiftungen. Alles andere sei Utopie.

Um allerdings an entsprechende Fördergelder zu kommen, braucht es besonders hinsichtlich der ZSPA gut ausgearbeitete Konzepte. Die ZSPA zeigt sich als einzig mögliche Anlage neben dem Leistungssport auch für den Freizeit- und Breitensport sowie den Schulsport mit Integrationswerten für die ganze VG geeignet. Dabei geht es um ein Angebot, dass durch Multifunktionsbereiche und alternative Bewegungsräume alle Altersgruppen - von Kindern, Jugendlichen bis hin zu den Senioren – den Schulsport sowie Betriebssport umfassen kann. Nicht zuletzt um etwa „Jugendliche, die nicht in Vereinen sind, zur Bewegung zu motivieren“, so Neuhoff. Hinsichtlich des Schulsportes fanden bereits Gespräche seitens der VG mit der Kreisverwaltung Altenkirchen statt.

Das Modernisierungsmaßnahmen nicht mit Bordmitteln zu stemmen sind, zeigte auch Sachbearbeiter und seines Zeichens Tiefbauer Thomas Reuber vom Fachbereich Bauen und Infrastruktur auf. Lediglich etwa die Erneuerung der Rennlaufbahn und des Tennenplatzes zum Kunstrasenplatz an der ZSPA waren zur Bewerbung des Bundeswettbewerbes zur Förderung der Sanierung von Sportstätten schon vor etwa zwei Jahren mit etwa einer Million Euro angesetzt. Bei diesem Wettbewerb kam die Wissener Sportstätte leider nicht zum Zuge.
Reuber, der seit vielen Jahren für die Sportplätze in der VG zuständig ist, zeigte zudem auf, dass alle Anlagen der VG sich in guten Zuständen befänden, da sie gepflegt seien. So sei die Botschaft insgesamt, dass man in Sachen Sportplätzen nicht an der Substanz lebe, man dennoch unter dem Aspekt „Sport entwickelt sich“ vorbereitet sein müsse, betonte Neuhoff.

Weitere Vorgehensweise zum Sportplatzentwicklungsprogramm
Aus den verschiedenen Handlungsempfehlungen nach Studie der ISE und reiflicher Überlegung im Haupt- und Finanzausschuss kristallisierten sich nunmehr vier wesentliche Aspekte, die für die Entwicklung der Sportstätten die Basis geben sollen.

So einigte man sich seitens der VG kurzfristig die Kosten anhand Sanierungs- und Moderniesierungsbedarfen der ZSPA zu ermitteln, ebenso für die anderen Anlagen in der VG. Dies unter Betrachtung der betriebswirtschaftlichen Aspekte. Hierbei hob Hubert Wagner (FWG) hervor, dass es wichtig sei etwa die Lebenszykluskosten mit zu berücksichtigen. Ein Kunstrasen sei nach rund 15 Jahren erneuerungsbedürftig. Auch sei keinem geholfen, wenn investiert werde und am Ende keiner mehr auf den Plätzen spiele und zielte auf bestehende und künftige Bedarfe ab.

Die Idee Sportstudenten über eine Master- oder Bachelorarbeit einzubinden fand ebenfalls Anklang. Inhalt der Arbeit soll die Planung der ZSPA sein, die neben den Leistungssport etwa durch Multifunktionsbereiche den Freizeit- und Breitensport, sowie den Schulsport integriert - Wobei die Plätze in den Ortsgemeinden ebenfalls Berücksichtigung finden könnten, genauso wie das Beachvolleyball-Feld am Siegtalbad.
Einen weiteren wichtigen Aspekt stellen die die Vertragsgespräche mit dem VfB Wissen zur Neuordnung der Nutzungsrechte an der ZSPA dar. Der aktuelle Vertrag basiert aus dem Jahr 1980. Für eine vielfältig mögliche Nutzung aller Vereine und weiteren Nutzern brauche es ein Konzept was Augenhöhe herstelle. Langfristig etwa auch durch transparente Belegungspläne. Zudem sollen die Gespräche mit dem Landkreis hinsichtlich der Prüfung zur Beteiligung an den Kosten der ZSPA für den Schulsport weitergeführt werden.

Bildlich zum Thema Sport stellte Hubert Becher (CDU) fest, gemeinsam sei man quasi als Mannschaft aufgestellt, deren Aufgabe es sei, das Beste für alle aus dem Entwicklungskonzept zu machen, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle gelbe Karten geben könne. (KathaBe)
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