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Nachricht vom 26.06.2022 |
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Region |
Kreisfeuerwehrtag in Weitefeld: Löschzug feiert 100-jähriges Bestehen |
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Am Wochenende (24. und 25. Juni) war Weitefeld bestimmt der sicherste Ort im Landkreis Altenkirchen. Hier trafen sich am Freitag (24. Juni) die Feuerwehren zum Festkommers anlässlich des 100-jährigen Bestehen des Löschzuges. Am Samstag fand dann der Kreisfeuerwehrtag statt. |
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Weitefeld. Am Festkommers zum Jubiläum nahmen Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis teil. Wehrführer Jörg Hölzemann und Wehrleiter Matthias Theis freuten sich über die große Zahl der Besucher. Die Freiwillige Feuerwehr Weitefeld, heute ein Löschzug der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, entstand am 19. Juni 1922. Hervorgegangen ist die Einheit aus einer damals eher üblichen Pflichtfeuerwehr. Heute verfügt die Freiwillige Feuerwehr Weitefeld über 42 aktive Kräfte. Darunter, wie Hölzemann sagt, leider nur drei weibliche Einsatzkräfte. "Der Teamgeist in der Truppe ist toll. Nachwuchsprobleme haben wir in Weitefeld nicht. Es gibt, was bedauerlicherweise nur noch selten vorkommt, auch Quereinsteiger", so Hölzemann weiter.
Besonders erwähnenswert sei die Unterstützung durch die ortsansässige Firma Stühn Gruppe. Hier sind insgesamt neun Aktive beschäftigt. Diese können bei einem Alarm ihren Arbeitsplatz verlassen und stellen somit die Besatzung des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges. Der sogenannte Tagesalarm sei dank dieser nicht selbstverständlichen Unterstützung in der Einheit gesichert, erläutert Hölzemann.
Der Samstag (25. Juni) war dann dem Kreisfeuerwehrtag gewidmet, der nach zwölf Jahren erstmals wieder ausgerichtet wurde. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Volker Hain hatte mit seinem Organisationsteam ganze Arbeit geleistet. Rund um die Halle, in der auch der Festkommers stattgefunden hatte, waren zahlreiche Stationen aufgebaut. Die Halle und das Gelände wurden ebenfalls von der Stühn Gruppe zur Verfügung gestellt. Auf der Straße vor dem Festplatz konnten die Besucher modernste Fahrzeuge und Geräte aber auch Historisches bewundern.
Zum Festakt waren Vertreter der Feuerwehren aus dem Landkreis ebenso erschienen wie Landrat Peter Enders und der heimische Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach. Verbandsgemeinde-Bürgermeister Helmut Stühn und Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler freuten sich, zahlreiche Vertreter der kommunalen Familie begrüßen zu können. Auch aus den Nachbarkreisen Neuwied und dem Westerwaldkreis waren Vertreter angereist. Ebenso waren die Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, THW und DLRG anwesend, mit denen die Feuerwehren oft zusammen im Einsatz sind. Vertreter der zuständigen Polizeibehörden waren ebenfalls zu finden. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen.
Die Redner betonten, dass das Ehrenamt die Stütze des Katastrophenschutzes sei. Hain ging etwa darauf ein, dass alle Organisationen zum Gelingen eines Einsatzes beitragen. An die Politik gerichtet empfinde er es als unverständlich, dass die Feuerwehrangehörigen sogenannte Lohnausfallleistungen erhalten, die Mitglieder der Hilfsorganisationen aber nicht. "Hier besteht dringend Handlungsbedarf", so Hain. Landrat Enders betonte in seinen Ausführungen, wie wichtig die Unterstützung durch Angehörige sei. Dies führte zu großem Applaus. Enders sei stolz darauf, die Einheiten des Katastrophenschutzes, die im Landkreis den Schutz der Bevölkerung sicherstellen, präsentieren zu können. Wehrleiter Matthias Theis brachte es auf den Punkt: "Die beste Technik nutzt wenig, wenn es nicht die Menschen, also unsere Einsatzkräfte geben würde, die zahllose Stunden in Aus- und Weiterbildung investieren, um im Einsatz für die Bürger bereitzustehen." Brand- und Katastrophenschutz Inspekteur Ralf Schwarzbach stellte fest, dass Krisen und Katastrophen für die Feuerwehrangehörigen und die Kräfte der Hilfsorganisationen "Normalität" seien. Für die überörtliche Hilfeleistung sei man dabei im Landkreis sehr gut aufgestellt, so Schwarzbach.
Zum Abschluss gab es Ehrungen und auch Verabschiedungen. Matthias Theis wurde mit dem silbernen Ehrenzeichen am Band des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) ausgezeichnet. In der Laudatio ging Verbandsgemeinde-Bürgermeister Stühn kurz auf den Werdegang des Geehrten ein. Seit vielen Jahren, so Stühn, stehe Theis als Wehrleiter zur Verfügung. Daneben habe er zeitweise die Funktion des Kreisfeuerwehrinspekteurs, wie es damals noch hieß, kommissarisch bekleidet.
Rebecca Quast und Gerd Flemmer scheiden aus dem Vorstand des KFV aus und erhielten die Auszeichnung für ihr mehr als zehnjähriges Wirken im Verband. André Schumann erhielt die Ehrennadel des LFV in Bronze. Er war mehr als 250 Stunden an der Ahr im Einsatz. Die Ehrennadel des LFV in Silber erhielt Matthias Theis für seinen mehr als 600-stündigen Einsatz an der Ahr. Hierbei war er in unterschiedlichen Führungsfunktionen tätig.
Für besondere Leistungen beim Einsatz im Ahrtal wurden ebenfalls Kameraden ausgezeichnet. Manfred Klein und Matthias Drees hatten, unter Einsatz der eigenen Gesundheit und des Lebens, in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni 2021 im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe zwölf Personen und zwei Hunde vom Dach des Hotels "Zum Sänger" in Bad Neuenahr-Ahrweiler - Walporzheim unter akuter Lebensgefahr gerettet. Hierfür erhielten sie das goldene Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes. Die Stühn Gruppe wurde mit dem Förderschild "Partner der Feuerwehr" ausgezeichnet. In der Laudatio ging Hain nochmals darauf ein, dass dieses Unternehmen die Beschäftigten für Übungen, Ausbildung und Einsätze freistelle.
Eine Besonderheit im Kreis, wenn nicht sogar im Land, stellte Ralf Rötter, Wehrleiter Kirchen, vor: Das sogenannte Kirchener Modell für eine "Feuerwehrrente". Hierbei wird von der Verbandsgemeinde ein Betrag in eine Versicherung gezahlt. Dieser ist gestaffelt nach der Teilnahme an Einsätzen und Übungen. Dies erregte bei den anwesenden Kommunalpolitikern reges Interesse. Nach dem Festakt sahen sich die Teilnehmer auf der "Blaulichtmeile" um. (kkö)
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Nachricht vom 26.06.2022 |
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