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Nachricht vom 23.05.2011 |
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Region |
Evangelische Kirchengemeinde Herdorf/Struthütten feierte 125-Jähriges |
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Ihr 125-jähriges Jubiläum feierte die evangelische Kirchengemeinde Herdorf/Struthütten. Zum Festgottesdienst war die Kirche so gut besucht wie selten. Auch der Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, und Superintendentin Andrea Aufderheide waren zur Feier des Tages gekommen. |
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Herdorf. Die evangelische Kirchengemeinde Herdorf/Struthütten feierte ihr 125-jähriges Bestehen. Über lange Zeit hinweg waren die evangelischen Christen des Ortes Herdorf in zwei verschiedene Kirchspiele aufgeteilt. Die Evangelischen links der Heller und die aus Struthütten gehörten über Jahrhunderte nach Daaden, die evangelischen Bürger rechts der Heller zählten zu Kirch-Freusburg. Erst 1818 wurden auch die evangelischen Christen von rechts der Heller dem Kirchspiel Daaden zugeschlagen. Im Jahre 1798 erbauten die Christen beider Konfessionen eine Simultankapelle, die jedoch auf Grund der stets wachsenden Bevölkerung Ende des 19. Jahrhunderts zu klein wurde. Mithin bauten die Katholiken 1885 eine eigene Kirche und die Kapelle gehörte der evangelischen Gemeinde. Diese baute das kleine Gotteshaus zur Kirche aus, erweiterte die Kapelle mit Turm, Chorraum und Sakristei. Im Jahre 1886 wurde die Kirchengemeinde Herdorf/Struthütten zur eigenen Pfarrei erklärt.
Die 125 Jahre Eigenständigkeit sind etwas Besonderes und des Feierns würdig. Hoch über dem Städtchen wehen zwei große Fahnen neben dem Kreuz auf der Ley und künden von dem Fest. Den Auftakt machte eine Gebets-Ausstellung von Kindern der vierten Grundschulklassen. Anonym verfasste, teils sehr persönliche Gedanken haben die Kinder da nieder geschrieben. Hübsche Malereien von Regenbögen, Sonnen, Blumen, Menschen und Tieren verzieren die Blätter. In den Gebeten bedanken sich die Kinder häufig für ihr gutes Leben, ihre Familien und Freunde. Sie erbitten oft Frieden für alle Menschen und dass alle genug zu essen haben mögen. Ein Großteil der Gebete wurde zu einem Buch verarbeitet, das für 10 Euro erworben werden kann, auch eine kleine Festschrift hatte die Gemeinde drucken lassen. Freitagabend startete das Festwochenende mit einem ungewöhnlichen Jugendgottesdienst, der unter dem Motto "Being old is not a crime" (Alt sein ist kein Verbrechen) stand. Die beiden Musikformationen "Desire to live forever" und "breakdown service" sorgten mit modernen, christlichen Liedern in den Stilrichtungen des Rock und Pop für die Unterhaltung der jungen Leute. Fossi Bäumer, der EC Landesjugendreferent aus Hessen brachte die Nachricht rüber. Für ihn war es der erste Jugendgottesdienst, wo es um das Thema "Alter" ging und er hatte sich folgenden Leitsatz erarbeitet: "Vor grauem Haupt sollst Du dich erheben - achte das Alter." Bäumer textete seine jungen Zuhörer aber nicht einfach nur voll, er stellte ihnen Fragen, regte zum Überlegen und zur Diskussion an.
Samstagabend wurde die evangelische Kirche zum Konzertsaal. Der Posaunenchor des CVJM Struthütten unter der Leitung von Ingo Gieseler, dem stellvertretenden Kreischorleiter des CVJM Posaunenverbandes Siegerland und Peter Scholl an der Orgel spielten vor 120 Gästen. Am Sonntagvormittag zum Festgottesdienst war die Kirche dann so gut besucht wie selten. Zur Feier des Tages waren der Ratsvorsitzende der EKD und Präses der EKiR, Nikolaus Schneider, sowie die Superintendentin des Kirchenkreises Altenkirchen, Andrea Aufderheide, gekommen. Ebenso der katholische Pastor Gerhard Stenz und die Prädikantin Christel Winterkamp. Zudem waren unter den Gästen Bürgermeister Uwe Erner, die stellvertretende Bürgermeisterin Jutta Capito aus Neunkirchen, Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde Daaden, Vertreter katholischer Vereine und der Schulen. An der Mitwirkung des Gottesdienstes beteiligten sich der katholische Kirchenchor "Cäcilia" mit Dirigent Thorsten Stendenbach und der CVJM Posaunenchor Struthütten mit Dirigentin Marina Klektau. Viel Applaus ernteten die Kinder des Kindergartens "Sternenhimmel" für ihren Liedbeitrag.
Pfarrer Peter Zahn bezeichnete die vergangenen 125 Jahre nicht als Erfolgsgeschichte, wie man im allgemeinen in der freien Wirtschaft darüber sprechen würde, er empfindet das Jubiläum als eine Gnadengeschichte. Das gesamte Jubiläumsfest stand unter dem Motto "Gemeinsam Glauben, glaubhaft leben!" Ein rundes, buntes Logo sollte genau dies verdeutlichen. Die einzelnen Farben standen für die Vielfalt in der Gemeinde und das Zentrum, in dem alle Farben zusammen treffen, erstrahlte im weißen Licht. Dies sollte Gott in der Mitte der Gemeinschaft symbolisieren.
Nach dem festlichen Gottesdienst trafen sich die Gäste zum gemeinsamen Mittagessen im neu renovierten Gemeindehaus an der Friedrichstraße. Dort wurden noch Grußworte der Gäste gesprochen und nach dem Mittagessen ein buntes Programm geboten. Dazu gehörten ein offenes Singen unter dem Dirigat von Peter Scholl, eine Trommelerkstatt, eine Vorführung alter Bilder aus der Geschichte der Kirchengemeinde, ein Auftritt des ökumenischen Kinder- und Jugendchores "Regenbogenkids" sowie ein Auftritt des Chores des evangelischen Bürgervereins. Kaffee und Kuchen wurde den Gästen natürlich auch gereicht und die Kinder konnten sich draußen auf der Hüpfburg vergnügen, wobei ihnen da doch das Wetter einige Male den Spaß ein wenig verdarb. (anna) |
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Nachricht vom 23.05.2011 |
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