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Nachricht vom 25.07.2022
Wirtschaft
Oleander – Der Star unter der Kübelpflanzen
Der Oleander ist eine historische mediterrane Pflanze mit einer langen Geschichte. Unter den Kübelpflanzen ist der Oleander besonders beliebt und besticht mit seiner buschigen Form und der großen Blütenfülle. Er wächst unter optimalen Bedingungen bis zu vier Meter hoch und erreicht eine Breite von bis zu drei Metern.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/dimhou-5987327/ target=_blank rel=nofollow>dimhou</a> Herkunft
Der Oleander stammt aus dem Mittelmeerraum, man findet ihn in Südspanien, aber auch in Marokko bis in Höhenlagen von 2.000 Metern. Auch im Nahen und Mittleren Osten bis nach Indien und China ist die prächtig blühende Pflanze vertreten. In den mediterranen Ländern findet man den Oleander vorwiegend an Gewässern, da er reichlich Wasser benötigt. In Deutschland findet man ihn schon seit dem 16. Jahrhundert, damals natürlich nur bei Adeligen, die mit dem mediterranen Busch ihre Gärten schmückten.

Bevorzugter Standort
Oleander bevorzugt aufgrund seiner Herkunft hauptsächlich warme und sonnenreiche Standorte, die gerne auch windgeschützt sein können. Gerade die Süd- und die Ostseite des Hauses bieten sich da besonders an, weil sie nicht nur die meisten Sonnenstunden zeigen, sondern auch relativ windgeschützt sind. Gepflanzt oder umgetopft wird der Oleander am besten im Frühjahr zwischen März und Mai. Wird sie dabei in einen Kübel gepflanzt, sollte auf ausreichend Platz für den Wurzelballen geachtet werden, damit der Busch nicht jedes Jahr aufs Neue umgepflanzt werden muss.

Substrat
Gerade auf torfreiche Blumenerde sollte beim Oleander verzichtet werden. Der Torf ist dabei besonders umweltschädlich und der Abbau vernichtet wichtige Lebensräume und setzt große Mengen an CO₂ frei. Der Oleander bevorzugt dagegen Substrate, die einen hohen Lehmanteil haben und sehr kalkhaltig sind.

Richtiges Gießen ohne Regenwasser
Der Oleander mag auf Dauer kein Regenwasser, das verändert den pH-Wert des Bodens und macht ihn saurer. Kalkhaltiges Leitungswasser ist wesentlich besser geeignet. In seiner Heimat steht er besonders an Gewässern in der Sonne und kann so seine hohe Blütendichte ausbilden. Für das heimische Gießen bedeutet es, dass der Oleander viel Wasser benötigt. Im Sommer sollte der Oleander sogar bis zu dreimal gegossen werden. Alternativ dazu kann auch Wasser im Untersetzer stehen bleiben, den der Oleander dann über den Tag leer saugt. Dabei sollte er primär bodennah gegossen werden, die Blüten sind empfindlich und können verkleben und abfaulen.

Die richtige Pflege
Neben dem regelmäßigen Gießen muss der Oleander auch regelmäßig gedüngt werden. Für die Ausbildung der Blüten benötigt er viele Nährstoffe und mit denen muss der Boden immer wieder neu versorgt werden. Entsprechender Oleander Dünger sollte mit dem Gießwasser bis zu zweimal wöchentlich in den Wachstumszeiten März bis September zugeführt werden. Zu der richtigen Pflege des Oleanders gehört vor allem auch der richtige Schnitt. Dieser ist notwendig, damit der Oleander weiterhin kompakt wächst und viele Blüten bekommt. Dabei werden nicht nur kranke oder tote Triebe entfernt, die Triebe werden bis zu ersten Knospe zurückgeschnitten, wodurch sich dann wieder neue Triebe ausbilden können. Der Schnitt erfolgt am besten vor dem Winter und sollte unbedingt mit Handschuhen erfolgen, da der Oleander giftig ist.

Wie überwintert der Oleander?
Einige Oleander Arten sind sogar in der Lage unsere Winter zu überstehen, da diese auch immer milder werden. Die meisten Arten sind aber empfindlich gegenüber Frost und vertragen Temperaturen bis 0 Grad Celsius. Er kann also recht spät in das Winterquartier einziehen und auch früh wieder herauskommen. Je länger der Oleander draußen steht, desto robuster wird er auf Dauer, wichtig ist aber besonders ein windgeschützter und heller Ort.

Hundsgiftgewächse
Der Oleander gehört zu den Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae) und ist damit giftig. Um sich gegenüber Fressfeinden wehren zu können, produziert er Oleandrin und Neandrin, diese sind aber auch wirksam gegenüber Menschen. In sehr kleinen Dosen wird Oleandrin sogar in der Medizin eingesetzt und wirkt auf das Herz beruhigend und kräftigend, jedoch nur unter Aufsicht eines Arztes. Dabei sind alle Teile der Pflanze giftig, auch wenn man diese Pflanze verbrennt. Wird eine sehr hohe Dosis erreicht, kann das Gift sogar zum Tod führen. Die Blätter schmecken aber äußerst bitter, sodass ein versehentliches Verzehren äußerst unwahrscheinlich ist. Besonders bei Kindern sollte aber immer ein Auge darauf geworfen werden.

Vergiftungssymptome
Ist man in Kontakt mit dem Gift des Oleanders gekommen, führt dies schnell zu Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Hautkontakt führt dann zu Reizungen der Stellen. Bei einer sehr hohen Dosis kann es dann auch noch zu Herzrhythmusstörungen, bis hin zur Lähmung von Atmung und Herz kommen.

Vermehrung
Die einfache Vermehrung der Pflanze erfolgt über Stecklinge, dabei werden einfach entspitzte Zweige in Wasser gestellt und nach vier Wochen treiben sie Wurzeln aus. In beheizter Anzuchterde und an einem hellen Ort wachsen die Pflanzen dann langsam an und können schnell in einem Topf mit Kübelpflanzenerde umgesetzt werden. (prm)
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