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Pressemitteilung vom 08.09.2022
Region
Hamm: Neue Stolpersteine verlegt - Aktion gegen das Vergessen
Es war ein Akt, zu dem sich zahlreiche Bürger in Hamm (Sieg) eingefunden hatten: Die Verlegung weiterer Stolpersteine zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger. Der Erfinder dieser Gedenksteine, Künstler Gunter Demnig, verlegt die Stolpersteine selbst.
Engagiert seit 1996: Gunter Demnig bei der Arbeit in der Scheidter Straße. (Foto: Vg Hamm)Hamm. Reiches jüdisches Leben prägte einst den Ort Hamm, sodass nun eine ganze Anzahl der quadratischen Messingplatten mit den Namen und Daten der einstigen Bewohner vor Wohnhäusern zu finden ist. Es sind beklemmende Daten: Geburts- und Todestag, dazwischen das Datum der Deportation, der Name eines Konzentrationslagers als letzter bekannter Aufenthaltsort und dann "ermordet am…".

Noch bedrückender wurde der Gedanke an die Ereignisse jener Jahre, als Horst Moog, der sich in langen Jahren um die Erforschung jüdischen Lebens in Hamm verdient gemacht hat, an jedem Haus Persönliches über die Menschen berichtete, denen die Stolpersteine gelten.
Weitgehend stumm arbeitete der Künstler, der seit 1996 über 75.000 Gedenksteine in Deutschland und dem europäischen Ausland verlegt hat - das größte Mahnmal der Welt, wenn man so will. In seinem Auto, das im Inneren einer Werkstatt gleicht, befinden sich schon die Stolpersteine, die er in den nächsten Tagen persönlich zu verlegen gedenkt. In Hamm hatte die Aktion schon im Vorjahr stattfinden sollen, doch hatte Corona dazu geführt, dass zwar einzelne Stolpersteine verlegt wurden, der Künstler und die Einwohner jedoch nicht eingeladen werden konnten.

Der Hämmscher Heimatkundler Horst Moog ist es auch, der Nachfahren jener Menschen ermittelt hat und Kontakt zu ihnen hält. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass Nachkommen der Familien Tobias und David anwesend waren und mit Erinnerungen an ihre Vorfahren die anschließende Gedenkfeier im Kulturhaus bereicherten.

Stolpersteine, die Gedenkveranstaltung und weitere geplante Maßnahmen gehen auf die Initiative eines Arbeitskreises zurück, der sich in Hamm gegründet hat, um die Erinnerung nicht verblassen zu lassen. (PM)
 
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