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Nachricht vom 17.10.2007 |
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Region |
Kosten sparen, Umwelt schonen |
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Ums Sanieren, Modernisieren und so Energiesparen - darum ging es bei einem Vortragsabend der Westerwald Bank in der Altenkirchener Stadthalle. Dass dieses Thema von großem Interesse ist, zeigte sich daran, dass weit über 200 Besucher gekommen waren. |
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Altenkirchen. "Verheizen Sie Ihr Geld?" Die Frage von Gebäudeenergiebrater Gerd Fasel aus Nentershausen war aufschlussreich und herausfordernd für die weit über 200 Gäste in der Altenkirchener Stadthalle. Sein Vortrag "Sanieren, Modernisieren – Energie sparen" schien die Neugier der Besucher geweckt zu haben. Landrat Michael Lieber hatte den Veranstaltern von Westerwald Bank und Raiffeisen Waren-Zentrale (RWZ) in seinem Grußwort bescheinigt, mit dem Thema goldrichtig zu liegen angesichts steigender Energiepreise und klimatischer Veränderungen weltweit. Der Landkreis selber informiere ständig mit seinem Energieportal im Internet über Möglichkeiten der Nutzung erneuerbarer Energie und der Energieeffizienz. Neben Lieber konnte Andreas Hoffmann von der RWZ auch den zweiten Neuwieder Kreisbeigeordneten Udo Franz und Herbert Röttgen, erster Beigeordneter der Stadt Altenkirchen, begrüßen, ebenso Guido Janßen, Vertriebsgruppenleiter der RWZ Rhein-Sieg-Westerwald.
"Beim Auto wissen wir ziemlich genau, was es an Energie verbraucht", zog Gerd Fasel den Vergleich. Beim Eigenheim dagegen würden erst einmal Rechnungen zusammengetragen und herumgerechnet.
Gebäudeenergieberater stellen genau das fest und erstellen einen Modernisierungsfahrplan. Sie suchen nach undichten Stellen in der Gebäudehülle, weil dort Wärme entweicht. Das liegt dann an einer schlechten oder sogar fehlenden Dämmung. Dort setzt die Sanierung an. Und Tatsache ist: Von 1991 bis 2005 sind die Ausgabe privater Haushalte für Energie um fast 60 Prozent gestiegen. Sicher seien auch die in der öffentlichen Diskussion hochgejazzten Sparlampen wichtig, aber der Löwenanteil der Energieverschwendung liege mit zwei Dritteln bis drei Vierteln des derzeitigen Bedarfs in der Heizung und Warmwasserbereitung. Hier wirke jeder für die Wärmedämmung eingesetzte Euro um ein Vielfaches. Die "Verlust-Hit-Liste" der Bauteile und Lüftungsgewohnheiten führen die Wände und Fenster an. Auf dem Fuß folgen das Dach, die Lüftung und der Boden.
"Etwa drei Viertel aller Gebäude, rund 13 Millionen bundesweit, wurden nämlich vor 1978 gebaut und sind potenziell energetisch modernisierungsfähig", hatte Westerwald Bank Vorstand Paul-Josef Schmitt bereits bei der Begrüßung erläutert. "Die Wärme verschwindet – wirkungslos, aber kostenwirksam. Der Verbrauch muss sinken, ohne dass es kalt wird in der Wohnung, ohne die Wohnqualität zu beeinträchtigen", so Schmitt. Die Energieeffizienz eines Gebäudes sei der zentrale Punkt, wenn es um die gewünschte Kostensenkung für private Haushalte gehe, unterstrich Fasel. Der Erfolg habe drei Aspekte: Kosten sparen, Wohnwert steigern, Umwelt schonen. Dazu trägt auch der Gebäudeenergieausweis gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) bei. Darin wird der energetische Zustand eines Gebäudes ausgewiesen. Zusätzlich sind in der Regel Empfehlungen zur Modernisierung enthalten. Voraussetzung für die Effizienzsteigerung sei eine geeignete Dämmung sowie der Einsatz moderner Technik. Bei einer Modernisierung eine zu dünne Dämmung zu wählen, bedeute Sparen am falschen Platz. Eine Amortisation sei bei den derzeitigen Energiepreisen mittelfristig zu erwarten. Er rechne jedoch mit steigenden Energiepreisen. Packt man selber an und dämmt fachgerecht die Decke des nicht zum Wohnen genutzten Dachbodens, holt man diese Kosten innerhalb von ganz wenigen Jahren wieder herein.
Frank Schneider, Vertriebsleiter der Westerwald Bank, warf einen Blick in den Förderdschungel und zeigte anhand konkreter Rechenbeispiel auf, mit welchen finanziellen Belastungen man je nach Umfang der Modernisierung rechnen muss und stellte Finanzierungsmöglichkeiten vor, beispielsweise über Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dies gilt für Eigentümer von selbst genutzten oder vermieteten Ein- und Zwei-Familienhäusern sowie Eigentums-Wohnungen. Es gibt mehrere Zuschuss-Varianten. Ein Beispiel: Der Zuschuss liegt bei zehn Prozent der Sanierungs-Kosten und maximal 5000 Euro, wenn der Energie-Verbrauch nach der Renovierung auf Neubau-Niveau liegt. Zu beachten sei unbedingt, dass ein entsprechender Antrag vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen gestellt werde.
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Foto: Informierten, wie man sein Geld nicht länger verheizt (von links): Bankvorstand Paul-Josef Schmitt, Landrat Michael Lieber, Andreas Hoffmann von der RWZ Rhein-Sieg-Westerwald, Referent Gerd Fasel und Westerwald Bank-Vertriebsleiter Frank Schneider. |
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Nachricht vom 17.10.2007 |
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