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Nachricht vom 16.10.2022 |
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Wirtschaft |
Naturgenuss Regionalmarkt brachte Erzeuger, Gastronomie und Verbraucher zusammen |
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Rund 30 Aussteller zeigten am Sonntag, 16. Oktober in und vor der Wiedparkhalle in Neustadt (Wied) die qualitative Vielfalt von Westerwald und Rheintal. Das genussreiche Marktgeschehen lockte über tausend Besucher bei schönstem herbstlichem Sonnenwetter nach Neustadt. |
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Neustadt. Auf dem Weg zum Halleneingang mussten die Besucher an verlockenden Düften von gegrillter Wurst, frisch gebackenen Waffeln, Schafs-, Ziegen- und Kuhmilchkäse sowie Fleischspezialitäten vom Gallowayrind vorbei. Eine neue Spezialität waren „Albondigas“, Fleischbällchen in Tomatensauce nach spanischem Rezept. Leuchtende Kürbisse mit freundlichen Gesichtern lachten den Menschen entgegen. Kälteempfindliche Käufer konnten sich prophylaktisch mit kuscheligen Lammfellprodukten vom Butzelhof eindecken.
Landrat Achim Hallerbach freute sich, dass genau rechtzeitig zum Regionalmarkt Naturgenuss die Sonne herausgekommen war. Für die Organisation der ersten gemeinsamen Veranstaltung vom Naturpark Rhein-Westerwald, der Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied sowie der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ dankte Hallerbach. Weiter Dank ging an den Ortsbürgermeister Thomas Junior für die unproblematische Zurverfügungstellung der Halle, dem Kümmerer vor Ort, Wirtschafts- und Tourismusförderer Peter Fischer, der Geschäftsführerin des Naturparks, Irmgard Schröer und „Mister Naturgenuss“ Jörg Hohenadel vom Wirtschaftsförderungsteam, die die Produzenten und Gastronomen überzeugen konnten.
Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Regionalinitiative „Wir Westerwälder“ der drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis, die nach Hallerbachs Worten schon eine Erfolgsstory darstellt. „Wir müssen alle enger zusammenarbeiten und alle Produzenten aus den drei Kreisen mit einbinden.“ Gemeinsam lassen sich die aktuellen Probleme - Energiekosten, Fachkräftemangel und sich zurückziehende Konsumenten, die aus Sparsamkeit doch wieder zum Discounter gehen – eher bewältigen. Stolz sei er, dass „wir wieder in einer Struktur sind, dass wir uns selbst versorgen können“, meinte der Landrat. Die Wertigkeit der regionalen Produkte und Dienstleistungen müsse ins Bewusstsein der Verbraucher gebracht werden. Naturgenuss funktioniere, nun müssten Struktur und touristische Angebote verknüpft werden. Hallerbach verwies auf die Wirtschaftsstärke der Region und den attraktiven Naturpark Rhein-Westerwald als einen der ältesten Naturparks in Deutschland.
Jörg Hohenadels Dank richtete sich an die Aussteller, die den Sonntag dazu verwandten, Naturgenuss nach außen zu tragen und neue Beziehungsgeflechte zwischen Landwirten und Gastronomen zu bilden. „Wir müssen uns auf den Weg machen und zeigen, dass es uns gibt!“ Dazu soll auch die Aktion „Advent auf den Höfen“ in sechs Wochen beitragen.
Am Stand vom „Wäller Markt“, konnten die Besucher am Glücksrad drehen und neben Flyern auch neue, leckere Produkte gewinnen. Viele informative Broschüren verteilten die Regionalinitiative „Wir Westerwälder“ und der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus. Während draußen die Herbstsonne wärmte, sorgten von innen die zu verkostenden Alkoholika, Suppen und anderen Leckereien für wohlige Wärme.
Die Leutesdorfer Weingüter Emmerich, Hohn und Sturm boten ihre Weine und Sekte an. Dass die hochpreisigen Rebensäfte ihr Geld wert sind, belegte Martin Sturm mit seinen Auszeichnungen. Der Seiteneinsteiger, der keiner Familientradition verpflichtet ist, probiert gern neue Projekte. So fand er heraus, dass die Rotweinsorte Syrah, die ursprünglich vor allem im französischen Rhonetal kultiviert wurde, an Rhein und Mosel ähnliche Klima- und Bodenbedingungen vorfindet. Als erstes Weingut am Mittelrhein erntete Sturm Syrah-Wein von 2017 gepflanzten Reben, ein Projekt dem Klimawandel zu begegnen. Schon die erste Ernte war hervorragend, in diesem Jahr war das Resultat ganz phantastisch. Auf 3,5 Hektar Rebfläche gewinnt der Winzer, der auch mit seinem Projekt „Winzer für ein Jahr auf sich aufmerksam macht, 22 verschiedene Produkte.
Hochprozentiges gab es von der Brennerei Wasl aus Neuwied-Gönnersdorf: Edelobstbrände. Liköre und Gin Tonic. Die Obstbrände werden aus eigenem und zugekauftem Obst hergestellt. Den Gin produzieren „die Kinder“ nach geheimem Familienrezept, er enthält laut Etikett „Morbele“ (Blaubeeren). Alkoholfreie Getränke waren von der kleinen Saftfabrik zu erwerben.
Essbares boten mehrere gastronomische Betriebe an, zum Beispiel das food-hotel, das Restaurant Sonnenseite, das Paganetti‘s, die Malberghütte, das Landhotel Fernblick und das Hotel zur Post, das seine Zulieferer gleich mit bewarb. Für leckere Abkühlung sorgte Westwood Ice Cream, unter anderem mit den Wintersorten Butter-Spekulatius und Grizzly Bear.
Viele Direktvermarkter waren mit Ständen präsent: Wällerhof Augst, Hof Wäschenbach, der kleine Hofladen vom Hof Ronig, die FeyKG, der Heinrichshof, Hof Schürdt, Biohof Neitzert, Bioland-Hof Lurchert, Mitglied der Genossenschaft „Das Goldene Vlies“ und der Butzelhof.
Der Biolandhof Alte Schmiede Magoer mahlt in einer speziellen Mühle Zentrofan-Mehl als Gegenprodukt zum Auszugsmehl. Alle Mehle sind regional erzeugt, auch der Fuchsweizen, eine alte Sorte, die keinen Stickstoff braucht und mit Wärme und wenig Wasser zurechtkommt. Ein neues Projekt ist die attraktive Weihenstefaner schwarze Nacktgerste, Linsen und Öle werden ebenfalls verkauft. Wertvoll ist Mariendistel-Öl, das in der Lage ist, die Leber zu regenerieren.
Immer wieder verwendbare Weihnachtsbäume aus Holzlatten und handgemachte Dekorationsmaterialien aus Einweg-Paletten und Altholz von KS-Upcycling fand Abnehmer.
Aussteller und Kunden äußerten sich am Ende sehr zufrieden und votierten für eine Wiederholung der Naturgenussmesse. (htv)
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Nachricht vom 16.10.2022 |
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